THE CRAZY HEART CONNECTION (Blues-Rock)

30.07.2020
Pirmasens, Neufferpark, Biergarten

Band-Link:
crazyheartconnection.de/

THE CRAZY HEART CONNETION rockte den Neufferpark!

Die alljährliche Konzertreihe "Pirmasenser Musiksommer" im Neufferpark bietet wöchentlich Abwechslung pur. Wurde zuletzt Sinti-Jazz geboten, so war am Donnerstagabend das Genre Bluesrock an der Reihe. In etwas veränderter Besetzung erklomm die einheimische Band THE CRAZY HEART CONNECTION die Bühne, aber dennoch erlebten 250 Besucher bei schönstem Wetter im somit vollbesetzten Biergarten ein großartiges Konzert.


"Vor drei Wochen ist Bandmitbegründer Michael "Glocke" Glöckner (Gesang und Gitarre) sowie seine Lebensgefährtin Sabine Khoury (Bass) überraschend aus der Band ausgestiegen", erläuterte Schlagzeuger Marc Kambach dem überraschten Verfasser dieser Zeilen kurz vor Konzertbeginn. "Bezüglich der genauen Gründe tappen wir nach wie vor im Dunkeln…", fährt Keyboarder Max Paul fort, welcher die Gruppe einst mit Glöckner aus der Taufe hob. Es musste also kurzfristig Ersatz gefunden werden, sprich mit Michael "Blacky" Schwartz präsentierte man im Neufferpark einen der kompetentesten Bassisten unserer Region und Sascha Giro übernahm kurzerhand die kompletten Gitarrenpassagen.
Beschreibt die Formation ihren Sound grundsätzlich als eine Mixtur aus den Segmenten Blues, Rock und Folk plus psychedelischer Elemente, so war im Neufferpark eindeutig der Bluesrock dominant. Diesem wurde inklusive einiger ausschweifender Jam-Sessions überaus kompetent und spielfreudig gehuldigt.
Das Programm bestand etwa zu fünfzig Prozent aus Eigenkomposition und zur anderen Hälfte aus bekannten Coversongs.

Front-Lady Dani Eger überzeugte absolut!

Schon der Konzertbeginn mit den eigenen Liedern "Born With The Blues", bei dem Kambach gekonnt als Leadsänger fungierte und dem flotten "Travelin´", mit Dani Eger hinterm Mikrofon, machte den zahlreichen Livemusikfreunden klar dass hier eine absolut kompetente Kapelle am Werk ist. Das nachfolgende "Love Is A Lie" von Beth Hart war Front-Lady Eger schließlich wie auf den schmalen Leib geschneidert, das heißt die junge Frau überzeugte mit imponierend-emotionalem Gesang und heimste großen Applaus ein. Beim eigenen Song "Bleach Blonde Bottle Blues" suchte sie in vorbildlicher Manier den direkten Publikumskontakt und animierte zu Mitsingspielchen. Den Dolly Parton-Ohrwurm "Jolene" servierte "Die verrückte Herz-Verbindung" dann doch eher in der wohlbekannten Backyard Sessions-Version von Miley Cyrus. Zweifellos ein absoluter Publikumsliebling an diesem Abend. Dass sich Eger mit dem balladesken "Make You Feel My Love" einen weiteren Song des britischen Superstars Adele aussuchte, sprach abermals für das mittlerweile große Selbstvertrauen der talentierten Vokalistin.

Michael Wack als Gastmusiker!

Vor dem eigenen Stück "One Track Mind" wurde mit dem Zweibrücker Michael Wack (Blues Himmel; Trio Finale XL) ein Gastmusiker auf die Bühne gebeten. Wack spielte schließlich gekonnt die Slide-Gitarre, naturgemäß auf seinem Schoß liegend. Auch dieser Vortrag stieß auf eine große Resonanz des augenscheinlich beeindruckten Publikums.

Nach der Pause konnte TCHC das hohe Niveau sowie die überbordende Spielfreude locker halten. Neben weiteren selbst geschriebenen Liedern wurden auch Cover-Hits wie "Rollin´ In The Deep" (Adele), das kernig-hypnotische "Digging My Grave" (Bradley Cooper) aus dem Oscar-prämierten Kino-Hit "A Star Is Born" sowie der Rock´n Roller "Don´t Wanna Be Lonley Tonight" (Jerry Lee Lewis) präsentiert. Bei letzterem erwies sich Bassmann Schwartz als guter Sänger. Neben Dani Eger muss auch Sascha Giro besonders erwähnt werden. Der Mann schüttelte sich etliche feine Soli aus den Fingern und glänzte ansonsten mit grundsolidem songdienlichem Spiel.

Band spielte sich phasenweise in einen kleinen Rausch!

Fazit: Das Blues-Quintett agierte trotz des eingangs erwähnten Besetzungswechsel sehr harmonisch, überaus spielfreudig und manövrierte sich phasenweise gar in einen kleinen Rausch. Das Giro hierbei gar das steinerne Geländer der Villa-Terrasse (welche dieses Jahr als Bühne dient) erklomm, spricht Bände. Nach der lautstark geforderten Zugabe "Fire Of Time" wurde THE CRAZY HEART CONNETION schließlich mit wohlverdientem und langem anhaltendem Beifall belohnt.

Bericht: Pit Schneider
Photos: Yvonne Bernhard & Pit Schneider