SONATA ARCTICA & TRICK OR TREAT

24.04.2014
Ludwigsburg, "Rockfabrik"

Band-Links:
www.sonataarctica.info/ ; www.trickortreatband.com/

Ein ganz besonderes Highlight in meinem Konzertjahr ist immer eine Show von SONATA ARCTICA, einer meiner Alltime-Favourite-Bands. Letztes Jahr musste mir Wacken reichen, dieses Jahr gibt’s mal wieder eine Tour und zwar die zur Lobpreisung des neuen Albums 'Pariah’s Child'. Ein Festessen für mich! Ausgesucht habe ich mir dieses Mal die "Rockfabrik" in Ludwigsburg, die ich schon von dem ein oder anderen Konzert in früheren Zeiten kannte.

Die Anfahrt ist gemütlich, Autobahn und kurz durch die Stadt. Und da die RoFa in einem Industriegebiet direkt quasi in einem Parkhaus liegt, ist das mit den Parkplätzen auch ne geile Sache gewesen. Am Eingang ging alles ratz fatz und die Türsteher waren auch tatsächlich sehr nett, das hat man nicht oft. Da vergesse ich sogar die Getränkepreise, mit denen ich eigentlich eher selten klar komme.
Die Location an sich ist innen recht gemütlich aufgebaut und eingerichtet, die Bühne wurde zum Beispiel von Sitznieschen eingerahmt, was an sich für ein Konzert eher unpraktisch ist, aber was soll man denn machen, denn eigentlich ist das Ganze hier eher eine Art Disco (wobei ich nie drin war, wenn kein Live-Konzert stattfand).
Nach einer erfrischenden Fanta und einer Nervositätszigarette, während deren Genuss auch noch ein gewisser Elias Viljanen an mir vorbeilief, was ich natürlich nicht früh genug realisiert habE, sollte auch schon die Vorband anfangen, über die ich mich natürlich im Vorhinein informiert habe. TRICK OR TREAT ist eine Powermetalband aus Italien, die sich wohl selbst nicht zu ernst nehmen, was man an manchen ihrer Videos deutlich erkennt. Klang für mich vielversprechend und ich wurde auch nicht enttäuscht. Eingängige Hits aus eigener Feder wie der "Loser Song" zeugten von musikalischem Können und Sänger Alessandro Conti hats mal echt drauf mit dem obligatorischen Powermetal-Schrei. Highlight war aber ein Cover des Cindy-Lauper-Evergreens "Girls just wanna have Fun" und wie Dieter Bohlen mal sagte, "Leck mich am Arsch, das war besser als das Original". Unterstützt wurde die Show noch durch Tanzeinlagen und diese herrlichen pinken Gitarren und diese super netten Kerle, wie man nach dem Gig gemerkt hat. Sehr gelungener Auftritt und die Menge ist warm und bereit für den Mainact.

Die Umbaupause dauerte eine gefühlte Ewigkeit und wir standen dann letztendlich auch recht weit vorne nach einigem Schubsen und Drücken. Doch dann ging es los, SONATA ARCTICA betrat die Bühne. Das Intro war die Anfangsmelodie von "Larger than Life", eines meiner Lieblingslieder vom aktuellen Album, welches recht schnell in den ersten Song des Abends, "The Wolves die young" umschlug, was natürlich ein perfekter Einstiegssong ist. Schnell, eingängig und voller Power. Der Menge gefällt’s und mir sowieso! Weiter ging es mit etwas älterem, nämlich mit "My Land" vom 'Ecliptica'-Album. Spätestens jetzt rastet die Menge komplett aus. Auch vom letzten Album, „Stones grow her Name“ bekommen wir was geboten, nämlich auch eins der Lieder mit den meisten Ohrwurmqualitäten, "Losing my Insanity". Ein gut gelaunter Tony schmettert uns da stimmliche Glanzleistunden um die Ohren, dass es mich wundert, wie man so eine Leistung jeden Tag bringen kann und auch der neue Bassist Pasi Kauppinen zeigt, dass er ein würdiger Nachfolger für den leider ausgeschiedenen Marko Paasikoski ist. Geile Show bisher und kein Ende in Sicht.
Als nächstes folgen "Black sheep" von 'Silence' und "Cloud Factory" vom aktuellen und in dem Raum wird es immer heißer, was man Henrik, Elias, Tony und Tommy auch ansieht. Nur Pasi wirkt noch frisch wie der junge Morgen. Ich sollte ihn nach seinem Geheimnis des Trockenbleibens fragen…
Am meisten freute ich mich über die Klassiker, die dann kamen, wie "Fullmoon" ('Ecliptica'), "Tallulah" '(Silence') und "White Pearl, Black Ocean" ('Reckoning Night') und gerade letzteres ist so ein Hammersong, der so selten live gespielt wird. Danke dafür, Sonata Arctica!
Nach "I have a Right" ('Stones grow her Nam'e) und "Kingdom for a Heart" von der 'Ecliptica', welches ich auch für ein unglaublich geiles Live-Lied halte, ist es auch schon fast Zeit für die Zugabe. Nach kurzem Beinahe-Flehen des Publikums, gaben die Jungs sich noch für drei weitere Lieder die Ehre, darunter "San Sebastian" ('Silence'), über welches nicht nur ich mich sehr gefreut habe, sondern wie man sieht (und spürt) auch der ganze restliche Saal. Als letztes kam eigentlich wie gewohnt "Don’t say a Word", welches ja fast schon als Hymne gilt. Die ganze Menge, mit samt Band hüpft durch den Refrain und ich mache mir Sorgen, über eventuelle Einsturzgefährdungen der "Rockfabrik"… Aber es blieb alles heil.
Nach dem obligatorischen Lobpreisen des Lieblingsgetränk der Finnen, Wodka, war es dann auch schon um. Drumsticks und Pleks wurden noch fröhlich verteilt und ein Erinnerungsfoto geschossen, aber alles hat mal ein Ende. Also gingen wir nach Hause, aber nicht ohne noch ein Foto mit Trick or Treat abzustauben, die gleich noch einen Like in Facebook von mir dazu bekamen.
Wenn ich an dieser Stelle anmerke, dass sogar meine Begleitung, die eigentlich Powermetal hasst, hinterher begeistert war, sollte das doch einiges bedeuten!
Sonata Arctica, wir sehen uns 100% wieder, komme, was da wolle!

Bericht & Photos: Katrin Erbach