SHEELA
20.02.2002
Musikkneipe "Parkplatz" in Pirmasens
www.sheela.de

Als wir die alteingesessene Musikkneipe gegenüber der Parkbrauerei betraten, viel zuerst einmal auf dass kein Schlagzeug aufgebaut war, denn SHEELA spielten an diesem Abend unplugged - also rein akustisch.

Sänger Wolfgang Weber erzählte sie hatten nur 3 Wochen Vorbereitungszeit, um dieses Programm zusammen zu stellen, bzw. es einzuproben. Dann legten sie auf Barhockern sitzend los: Weber der den Rhythmus vorgab mit Schellenkranz bewaffnet, sowie Christian Moser an der Akkustik-Gitarre und Tony Spagone am Akkustik-Bass. Die meisten Songs waren Coverversionen, querbeet aus den 80er und 90er Jahren, doch eigentlich sind SHEELA ein typischer Vertreter der hochmelodischen Hard Rock-Szene, wie sie schon im Juni vorigen Jahres bei ihrem Gastspiel, als Vorgruppe von METALIUM in der "Quasimoto Music-Hall" - ebenfalls hier in Pirmasens - eindrucksvoll unter Beweis stellen konnten.

Weber begeisterte das Publikum durch seinen gestenreichen und emotionalen Einsatz, trotz seiner sitzenden Position auf dem Hocker. Bei dem Song "Wanted Dead or Alive" von BON JOVI glänzte Moser mit besonders präzisem Gitarrenspiel, bei GOLDEN EARING´s "Radar Love" hingegen fehlte einfach der Druck des Schlagzeugs wie von der Originalversion gewohnt, daher vielleicht eine etwas unglückliche Wahl diesen Song ins Programm zu nehmen. Weber forderte das Publikum immer wieder zum kräftigen mitsingen auf, was auch begeisterte, und durch seine Blues-Harp Solos wurde die Stimmung im Saal zusätzlich angeheizt. Zur fortgeschrittenen Stunde spielten das auf Triogrösse abgspeckte Quintett dann ein Medley, welches überraschend und auch witzig arrangiert war. PINK FLOYD´s grösster Hit "Another Brick In The Wall" kam jedoch nicht so gut beim Publikum an. Zum Abschluss wurden noch zwei Zugaben dargeboten, dann war der Auftritt zu Ende. Eigentlich schade, den es war ein rundum gelungener Abend mir einem ungewöhnlichen Programm, dass wohl alle Zuhörer zugleich überraschte und trotz allem grossteils begeistern konnte. Da Weber bei einigen Songs stimmlich an seine Grenzen kam, stellt sich abschliessend noch die Frage ob man sich bei der Auswahl von Cover-Songs nicht an der stimmlichen Bandbreite des eigenen Shouters orientieren sollte...

(Norbert Leis, Februar 2003)