SILENT FORCE, GB ARTS & PARTNERS IN CRIME
31.10.2002
Stummsche Reithalle in Neunkirchen/Saar

Im Rahmen einiger Vorbereitungs-Gigs für das anstehende Prog-Rock Festival in Atlanta/USA machten die deutschen Vorzeige Melodic Metaller SILENT FORCE diesmal auch im saarländischen Neunkirchen halt. Mit von der Partie die Lokalmatadoren von PARTNERS IN CRIME sowie die überaus talentierten GB ARTS. Die Suche nach der "Stummschen Reithalle" hätte sich an diesem Abend mit Sicherheit zu einem wahren Labyrinth-Lauf entwickelt, hätten uns nicht SILENT FORCE Drummer André Hilgers und unsere Promo-Lady Sandy nach dem gemeinsamen Besuch einer weltbekannten Hamburger-Kette den Weg gewiesen. Dort angekommen im achteckigen(!) Bauwerk, galt es erst mal den Bierausschank ausfindig zu machen und allerlei anwesende Musiker und Bekannte zu begrüßen.

Die Opener PARTNERS IN CRIME präsentierten sich dann spürbar gereift, seit ich die Jungs um Sänger Uwe Diehl zuletzt im Pirmasenser "Quasimoto" sah. Äußerst engagiert und spielfreudig ging man zu Werke, und bot einen gelungenen Querschnitt aus dem Bandeigenen Repertoire - auch den leichten METALLICA-Einschlag den die Songs - zumeist im mittleren Tempo gehalten - aufweisen wurde vom Publikum wohlwollend bejubelt. Ich freue mich jedenfalls schon auf die hoffentlich bald erscheinende Debüt-CD der Burschen... auf geht´s Uwe & Co. - unsere Demo-Rubrik wartet auf Euch!

Danach erklommen GB ARTS die Bühne, deren Songs teilweise einen leicht progressiven Einschlag aufweisen. Anfangs etwas misstrauisch von den Fans beäugt, steigerte sich die Band jedoch von Song zu Song, was beim äußerst abwechslungsreichen und teilweise sogar hitverdächtigen Material vom aktuellen Album ´The Lake´ (das bei jedem Hören wächst) nicht sonderlich schwer fiel. Tracks wie "A Voice", "Shadows Of Faces" oder das famose "The Chosen One" entfalten auch Live ihren ureigenen, nicht selten an die britische Ausnahmeband TRESHOLD oder die Amis von SHADOW GALLERY erinnernden Charme, der den Zuhörer mehr und mehr mitreißt. Insbesondere Sänger Markus Brand zeigt eine bärenstarke Leistung, doch auch die Instrumentalfraktion um den sehr songdienlich agierenden Keyboarder Andreas Beckmann gab sich keine Blöße. Diese Band ist ein absoluter Geheimtipp der deutschen Szene und auf jeden Fall ein Antesten wert!

SILENT FORCE um den stimmgewaltigen und charismatischen Sänger DC Cooper untermauerten dann ein weiteres Mal ihre unangefochtene Ausnahmestellung im Genre Melodic Metal mit einem Programm und einer Performance der absoluten Extraklasse! Gespickt mit einigen Perlen von Cooper´s gleichnamiger Solo-CD aus dem Jahre 1999 legten die Jungs eine Show auf die Bretter die alle Anwesenden in ihren Bann zog, und jeden Metal Fan mit der Zunge schnalzen lies! Ob nun die PRIEST-Hommage "Infatuator", das geniale "Gladiator" oder "We Must Use The Power" - ein Higlight jagte das nächste und lies kaum Zeit zum Luft geschweige denn Bier holen. Angefangen vom präzisen Power-Drumming von André Hilgers über die pumpenden Bass-Läufe von Jürgen Steinmetz und das exzellente Keyboard-Spiel von Torsten Röhre, bis hin zum furiosen Gitarristen Alex Beyrodt, welcher mit Sicherheit zu den besten deutschen Saitenhexern gehört, sowie einem toll aufgelegten DC Cooper der es wahrlich mit den besten Shoutern der Szene aufnehmen kann und ständig in Kontakt zu den Fans war, gab´s an diesem Donnerstag Abend nix auszusetzen. Da blieb mir beim Smalltalk nach dem Konzert eigentlich nur noch den Burschen zu dieser bravourösen Vorstellung zu gratulieren, und mich bei DC - der vor einigen Monaten Vater eines Sohnes wurde - nach dem Befinden des kleinen Rockers zu erkundigen. Diese Band ist absolut reif für die großen Bühnen, und alle anderen Acts die in Atlanta am Start sein werden müssen sich verdammt warm anziehen! In diesem Sinne: Cheers & may the Force be with you all!

(Pit Schneider, November 2002)