"Hell´s Crusade Chapter V" feat.
THE SPIRIT, NEKKROMANIAC & DESTRUKT

07.10.2017
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"

Band-Links:
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Am vergangenen Samstagabend fand in der Pirmasenser Rockkneipe "Schwemme" die mittlerweile fünfte Auflage des jährlichen Events "Hell´s Crusade" statt. Neben den Veranstaltern, den vier Musikern von NEKKROMANIAC, spielten die Franzosen von DESTRUCKT und THE SPIRIT aus Saarbrücken vor etwa 100 Heavy-Metal-Anhängern jeweils knapp einstündige Auftritte und ließen dabei kräftig die Wände wackeln.

Erstmals gab das Quartett DESTRUKT aus dem französischen Städtchen Lorraine in der "Schwemme" ein Konzert und wurde den Vorschusslorbeeren bezüglich Spielfreude und Enthusiasmus vollauf gerecht. Unüberhörbar stark vom Thrash- und Speed-Metal der 1980er Jahre, sprich von Bands wie Razor oder Exciter beeinflusst, agierten die vier Protagonisten furios mit durchweg hoher Geschwindigkeit, regelmäßigen Breaks und Tempi Wechsel. Der blutjunge Schlagzeuger Y. Deathripper zeigte hierbei ein erstaunlich hohes Niveau und bildete mit der Bassistin A. Blackwitch ein grundsolides Rhythmus-Duo. Leadgitarrist T. Karburator riffte was die sechs Saiten hergaben und Frontmann G. Tetanoizer röchelt quasi um sein Leben. Einer der Konzerthöhepunkte war sicherlich das brandneue Lied "The Witch", dass vor kurzem auf dem Video-Portal YouTube veröffentlicht wurde. Hierbei drückte das Quartett zu Anfang nicht ganz so extrem aufs Gaspedal, sondern begann schleppend und erst nach knapp zwei Minuten wird das Tempo erhöht und der mit Breaks gespickte Song kehrt im letzten Drittel zur anfänglichen Geschwindigkeit zurück. Sicherlich die bis dato ausgereifteste kompositorische Leistung von DESTRUKT.
Die Band wurde letztendlich von der Hundertschaft Fans für einen starken Gig abgefeiert.

Obwohl man als Gastgeber und Organisator fungierte, überließ NEKKROMANIAC die Headliner-Position des Events traditionell einer der befreundeten Bands. So enterte man als zweite Gruppe des Abends die Bühnenbretter und legte nach einem viel zu langen Soundgeplänkel dann endlich sichtbar motiviert vom enthusiastischen „Destrukt“-Konzert los. Dies ist auch der einzige Kritikpunkt eines durchweg Laune machenden Events. NEKKROMANIAC sollte aufgrund des üblichen Soundchecks am späten Nachmittag beim abendlichen Auftritt in der Lage sein während des obligatorischen Intros auf die Bühne zu und direkt loszulegen. Alles andere ist einfach nur nervig und keineswegs professionell!
Naturgemäß wollte man im eigenen Wohnzimmer "Schwemme" keinesfalls gegenüber den anderen beide Formationen abfallen. Die Genre-Fans, insbesondere die zahlreichen Anhänger aus Frankreich, waren jedenfalls sehr gespannt auf NEKKROMANIAC und vor der Bühne wurde es nun bedenklich eng, da keiner etwas verpassen wollte. Frontmann Eric Buchheit, Marc Hirschbach an der Gitarre, Bassmann Dennis Anstätt und Schlagzeuger Philipp Dahler legten mit ihrem Klassiker "Blasphemous Flags" extrem spielfreudig los. Das heißt die Band war direkt von Null auf Hundert und packte die direkt in den Headbanger-Modus verfallenden ersten Zuschauerreichen im übertragenen Sinne am Kragen. Mit Buchheit hat NEKKROMANIAC einen charismatischen Sänger in den eigenen Reihen, welcher bezüglich seiner Bühnenpräsenz, Agilität, Gestik und Mimik instinktiv alles richtigmacht und der Band auch mit seinem einzigartigen heiseren Gekeife einen absoluten Wiedererkennungswert verleiht. Hirschbach an der Gitarre lies ebenfalls nichts anbrennen und Anstätt der nach dem Ausstieg vom ursprünglichen Bassisten Jakob Primatschenko an die vier Saiten wechselte bildete zusammen mit Dahler, der seit jeher ein zuverlässiger und dynamischer Trommler ist, ein zuverlässiges Rhythmusfundament. Die Fans waren jedenfalls von den Lokalmatadoren begeistert, schüttelten in gewohnter Manier ihre langen Mähnen im Takt, sprich vor der Bühne war nun der Teufel los. Letztendlich wurde NEKKROMANIAC für ihr Konzert gefeiert und entließen die Fans in eine wohlverdiente Verschnaufpause.

Die Saarländer von THE SPIRIT haben sich dem melodischen Black-Metal verschrieben, der an Genre-Ikonen wie Dimmu Borgir oder Amon Amarth erinnerte. Insbesondere der brandneue Song "The Clouds Of Damnaton" begeisterte und machte deutlich welch talentierte Gruppe hier auf der Bühne der Rockkneipe agierte. Rein vom instrumentalen Aspekt her gesehen gab es auch etliche Passagen zu hören die durchaus im traditionellen Heavy Metal-Bereich, etwa bei Formationen wie Judas Priest oder Metallica, anzusiedeln sind. Die vier Mannen von THE SPIRIT hatten die begeistert mitgehenden Fans jedenfalls von Anfang bis Ende fest im Griff und untermauerten mit einem sehr starken Auftritt ihre Position als Hauptgruppe des Events.

Bericht & Photos: Pit Schneider