NAZARETH
16.03.2006
Pirmasens, Quasimodo Music & Event Hall

Bandlink:
www.nazarethdirect.co.uk

Nun war es mal wieder so weit, am 16.03.2006 gab es ein echtes Highlight im Pirmasenser Musikclub Quasimodo zu sehen und zu hören. Nazareth, eine der legendärsten englischen Hardrockbands, die bis heute mit Ihren Millionenhits "Love Hurts", "This Flight Tonight" oder "Dream On" in aller Munde sind. Viele Fans ließen sich das nicht entgehen und feierten ausgelassen ihre Idole, welche sich ja doch schon seit 1968 im Rockgeschäft befinden und im Rahmen ihrer 2006-Tour hier gastierten.

Kaum vorzustellen, dass solche Rockgiganten nach Pirmasens kommen, oder wer hätte denn Mitte der 70er/Anfang 80er Jahre, als Nazareth der Durchbruch gelang, daran geglaubt (mal ehrlich!). Zum Auftakt wurde das Schlagzeug in den verschiedensten Farben beleuchtet. Dazu wurde Musik aus der schottischen Heimat von Nazareth gespielt und die Urrocker traten nacheinander auf die Bühne, spielten ihren ersten Song, und Dan Mc Cafferty, der Frontmann der Band, begrüßte seine Fangemeinde mit den Worten "Hallo Pirmasens" in gebrochenen Englisch und meinte "mein Deutsch ist schlecht". Nach Ende des zweiten Songs fragte er nochmals nach dem Stadtnamen: "wie heißt das noch mal, Pirmasens oder so?" Sogleich hallte es aus dem Publikum zurück: "Bärmasens", und der Sänger wiederholte perfekt und alles gröhlte. Das war wohl schon der erste Eisbrecher und die Fans rückten nun näher zur Bühne vor. Weiter ging es im Programm mit Songs von Alben wie "Rampant", "Nazareth", "Razamanaz" u.a.; nicht nur der stimmlich immer noch fast perfekte Mc Cafferty sorgte für einen packenden Rockabend. Jimmy Murrison lieferte die ausgefallen Riffs (er war jedoch sehr mit sich selbst beschäftigt), Pete Agnew bediente den durch den Magen gehenden Bass, und Lee Agnew (der 1999 als Ersatz für Darrel Sweet hinzu kam) rundete das Ganze ab. Bei dem gleichnamigen Song vom Album "Hair Of The Dog" wurde der traditionelle Dudelsack kurzerhand zum Synthesizer umfunktioniert, dass so etwas geht!!! Ja, Mc Cafferty zeigte es uns allen. Als "Love Hurts" - einer ihrer wohl erfolgreichsten Songs - angestimmt wurde, packten die Fans ihre mitgebrachten Wunderkerzen aus und entfachten ein Feuerwerk der Herzen, das für eine eindrucksvolle Stimmung sorgte. Der Frontmann war echt angetan und bedankte sich am Ende des Gigs auch per Handschlag bei den Fans.

Fazit: Die Fans waren zwar recht zahlreich erschienen, aber leider nicht zahlreich genug. Pirmasens ist ja bekanntlich von hoher Arbeitslosigkeit betroffen, aber trotzdem ließen sie es sich nehmen die Musiker zu feiern. So ein Club lebt eben vom mitmachen! Schade, dass dieser nicht besser gefüllt war, vielleicht lag es ja auch daran, dass die Show an einem Donnerstag statt fand?
Ich denke es müssten auch Leute außerhalb von Pirmasens solch tolle Gelegenheiten desöfteren wahrnehmen.

Bericht & Photos: Norbert Leis