MALLET
04.04.2025
Pirmasens, "Z1"
Band-Links:
www.mallet.de &
facebook.com/www.mallet.de?fref=ts
MALLET rockte erstmals im Z1!
Das Classic-Rock-Trio MALLET aus Wiesbaden gab am Freitagabend sein Debütkonzert im leider nur etwa zur Hälfte gefüllten Pirmasenser Livemusik-Club Z1.
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MALLET existiert seit nunmehr 46 Jahren.
Zwei der drei Musiker haben in diesem langen Zeitraum schon so einige Höhen und Tiefen mitgemacht, sind mit allen Wassern des Musikgeschäfts
gewaschen und verfügen über tonnenweise Erfahrung. So erlebte man den Bandgründer Manfred Dünzl (Bass, Gesang) und Frontmann Jürgen Rehberg (Gitarre, Gesang) vor dem anstehendenden
Auftritt tiefenentspannt und in Gespräche mit den Fans vertieft. Ebenso Robin Staudenmaier, der das Trommler-Urgestein Mario Gerhards vor knapp vier Jahren ersetzte.
Auch für einen Dialog mit Schweres-Metall.de blieb Zeit und so plauderte der bereits 1986 zur Band gestoßene Rehberg gut gelaunt aus dem Nähkästchen:
"Es ist ein gutes Gefühl nach zehn Jahren in Pirmasens zu spielen. Wir wollen uns heute mit den Fans einen schönen Rockabend machen."
An den vorletzten Auftritt im damaligen Quasimoto (heutiges Matrix) im Mai 2002 hat der Musiker noch eine lustige Erinnerung:
"In der Pause kam ein junges Mädel in Ghotic-Szene-Kleidung zur Bühne, das zuvor mit zwei ebenso ausstaffierten jungen Kerlen an einem Stehtisch das Konzert beobachtete.
Sie fragte, ob ich Zeit für ein kurzes Gespräch hätte. Ich stimmte zu, war sehr gespannt und dann kam die Überraschung. Einer der Burschen wollte wissen was für ein Shampoo ich benutze,
da ich doch so schön lange Haare habe. Ich erzählte ihm er solle seine Haare über mindestens eine Woche hinweg verfetten lassen bis die Kopfhaut juckt und sie erst dann wieder waschen",
berichtete Rehberg lachend.
Kurze Zeit später auf der Z1-Bühne ließ das Trio nichts anbrennnen und demonstrierte, dass es trotz fast eines halben Jahrhunderts auf den Bühnenbrettern Europas mit mehr als 6.000 Konzerten
noch immer vor Spielfreude und großer Improvisationskunst sprüht. So wurde auch diesmal ein Sack voller Covers-Hits plus eigenes Liedgut aus den mittlerweile zwölf Studioalben präsentiert.
Vom aktuellen 2024er Longplayer '45' hatte man "Running Man" und "Kiss Of Death" im Gepäck. Beides eingängige Kompositionen die heftig bejubelt wurden und auch dem Vergleich mit Hits wie
dem von Staudenmeier gesungenen "Kryptonite" (3 Doors Down) und "Personal Jesus" (Depeche Mode), intoniert von Dünzl, standhalten. Mit "Everybody Needs Somebody", "Stand Up",
"We´re Never Gone" und dem an Van Halen-Großtaten erinnernden Ohrwurm "Mister Boogie", inklusive Bass-Solo, wurden im Laufe des langen Konzertabends weitere spannende Stücke
aus eigener Feder serviert.
Die Musiker von MALLET ist eben seit jeher in der Lage ihre Erfahrungen und Emotionen in kraftvolle Musik zu verwandeln. Auch nach dem bereits erwähnten Trommlerwechsel hat der Gruppe gegenüber
stilistisch ähnlich ausgerichteten Konkurrenten einen großen Vorteil: Alle Musiker können gut singen und wechseln sich dahingehend bei Konzerten ab, wobei Rehberg auf allen Studioalben
allein für den Leadgesang zuständig ist.
Dem hessischen Trio gelang es locker und leicht den ausgewählten Coversongs mittels leicht veränderten Arrangements seinen ureigenen Stempel aufzudrücken.
"La Grange" (ZZ Top) bekam zudem einen ausschweifenden Instrumentalteil spendiert, was mit tosendem Beifall belohnt wurde. Doch auch Klassiker wie "Wanted Dead Or Alive" (Bon Jovi)
inklusive Rehbergs charismatischem Gesang, die Twisted-Sister-Hymne "We´re Not Gonna Take It", das überraschenderweise ausgepackte "Superstition" (Stevie Wonder), "Rebel Yell" (Billy Idol),
"Tennessee Whiskey" (Chris Stapleton), "Radar Love" (Golden Earing) und das unkaputtbare "Born To Be Wild" (Steppenwolf) kamen super an und die Band wurde von ihren Anhängern gefeiert.
MALLET ist also nach wie vor eine Großmacht und groovt ohne Ende, wie der Rockmusik-Anhänger zu sagen pflegt.
Bericht & Photos: Pit Schneider