IRON MAIDNEM (Iron Maiden Tribute Band)

24.11.2018
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"

Bandlinks:
www.ironmaidnem.hu
facebook.com/ironmaidnem/?fref=ts
youtube.com/user/ironmaidnem

Tribute-Band IRON MAIDNEM demonstrierte in der "Schwemme" ihre große Klasse!

Iron Maiden-Shirts wohin man blickte, erwartungsfrohe Gesichter und kaum noch ein freies Plätzchen. So stellte sich die Situation in der Pirmasenser "Schwemme" am Samstagabend dar. Das ist mittlerweile der Normalfall, wenn die Tribute-Band IRON MAIDNEM ein Konzert in der rustikalen Rockkneipe gibt. Und dieser Andrang war auch mehr als gerechtfertigt, denn die Mannen auf Ausnahmesänger Zoltán Kiss bestätigten abermals ihren Ruf als phantastische Live-Band.

Der Auftritt in Pirmasens war der fünfte der momentanen kleinen, aber feinen Europa-Club-Tour des Quintetts aus Szolnok, Ungarn. Einen Tag zuvor spielte man noch in Luxemburg.

Nach dem Original-Intro des legendären 'Seventh Son Of A Seventh Song'-Longplayers der britischen Originale Iron Maiden aus dem Jahr 1988 stieg IRON MAIDNEM erwartungsgemäß mit "Moonchild" in das Konzert ein und demonstrierte sogleich eine unfassbare Authentizität. "Sea Of Madness" ließ man direkt folgen, bevor Frontmann Kiss, welcher vom Start weg in Topform agierte, die schon jetzt geplätteten Zuschauer in sympathischer Weise auf Englisch begrüßte. Nun kündigte er unter großem Jubel mit "Children Of The Damned" einen Song des Jahrhundertalbums 'Number Of The Beast' an. Auch hier zeigte die Tribute-Band ihre instrumentale Klasse und vor allem eine höchst beeindruckende Eingespieltheit. Was MAIDNEM vom Original unterscheidet ist vor allem die Songliste, welche eingefleischte Anhänger stets begeistert und vor Freude fast niederknien lässt. Denn es werden vorrangig Lieder der ersten sieben Studioalben gespielt. Das Original aus London, England kehrt gerne mal so manchen Fan-Favoriten unter den Teppich und spielt lieber Songs vom aktuellen Album 'Book Of Souls'. Zu den erwähnten Favoriten gehört zweifellos auch das fast 14-minütige "Rime Of The Ancient Mariner" mit seinen zahlreichen anspruchsvollen Breaks, Tempi-Wechsel und Gitarrensoli. Dessen famose Interpretation hielt den zahlreichen Fans erneut die instrumentale Klasse, die famose Eingespieltheit der Musiker sowie die stimmliche Brillanz von Kiss vor Augen. Wer solch eine anspruchsvolle Komposition in dieser Manier meistert, gehört wahrlich zur Elite der europäischen Tribute-Szene.
Danach verabschiedete man sich unter tosendem Jubel und Applaus in eine viertelstündige Pause. Zuvor hatte man beispielsweise mit "Wasted Years", "Flight Of Icarus" und "The Evil That Man Do", aber vor allem mittels "Brave New World" für grandiose Stimmung gesorgt. Bei letztgenanntem Song dirigierte Kiss einen vielstimmigen Chor, welcher lautstark den wohlbekannten Refrain übernahm.

Mit dem ungestümen Gitarren-Riff von "Prowler" aus dem Jahr 1980 begann der zweite Abschnitt des Konzerts und brachte die Zuschauer direkt wieder auf Betriebstemperatur. Mit dem geradlinigen Ohrwurm "Heaven Can Wait" folgte ein weiteres Paradebeispiel von immenser Spielfreude. Auch hier agierte das Gitarristen-Duo Mihály Beviz/Bela Gubucz-Sombor souverän, sprich wechselte sich bei den Soli und der Rhythmusarbeit gekonnt ab. Apropos Soli, dies ist wohl der einzige Punkt wo die Ungarn gegenüber ihren großen Vorbildern qualitativ abfallen. Dies ist aber wahrlich keine Schande, denn das Tandem Dave Murray/Adrian Smith (lassen wir Janick Gers jetzt mal außer vor) gehört zu den Vorzeige-Duos des Genres Heavy Metal. Schlagzeuger Krisztián Balogh und Bassist Máté Puskás stellten ebenfalls ihr Klasse unter Beweis. Insbesondere dem Bassisten kommt bei einer Iron Maiden Tribute Band immense Bedeutung zu, da Original-Musiker Steve Harris zu den weltweit Besten zählt. Über allem thronte jedoch der superbe Gesang von Zoltán Kiss, welcher die Fans mit seiner stimmlichen Dynamik und Reichweite begeisterte und sich zudem als vorbildlicher Entertainer präsentierte.

Natürlich war auch der zweite Teil der Show mit Hits beziehungsweise Klassikern nur so gespickt und von deren Reihenfolge sehr clever mit einer jeweiligen kleinen Steigerung versehen. So dienten "Number Of The Beast" und "The Trooper" quasi als Vorboten für "Fear Of The Dark", der Live-Hymne des traditionellen Metal schlechthin. Eine superbe Version des Sieben-Minuten-Epos "Hallowed By Thy Name" und das dahinrasende "Iron Maiden" beschlossen schließlich den regulären Teil des Auftritts.

Selbstredend kam IRON MAIDNEM nicht ohne Zugaben davon. Das stampfende "Blood Brothers" sowie der frenetisch gefeierte dahin galoppierende einstige Single-Hit "Run To The Hills" beendeten schließlich ein großartiges Konzert.
Das ungarische Quintett stellte einmal mehr unter Beweis, dass es zweifellos zur Elite der europäischen Tribute-Bands zu zählen ist.

Bericht & Photos: Pit Schneider