HAMMERSMITH (Motörhead Tribute Band) & METAL HEART (Accept Tribute Band)

18.04.2019
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"

Band-Links:
hammersmith-mannheim.de/
facebook.com/metalheart.accept.tribute/

Mit den Live-Shows der Accept Tribute Band METAL HEART und dem Motörhead-Klon HAMMERSMITH gab es am Donnerstagabend in der "Schwemme" gleich zwei Live-Debüts am Stück zu sehen. Stilistisch sind beide Formationen im Segment traditioneller Heavy Metal zu Hause und frönen den 1980er Jahren, der goldenen Dekade dieser Sparte.
Die Pirmasenser Rockkneipe war recht gut besucht und die T-Shirts zahlreicher Konzertbesucher dokumentierten das dieses Event quasi als vorgezogener Feiertag für alle Genre-Freunde verstanden wurde.


METAL HEART hatte zwar lediglich die Rolle als Anheizer inne, doch wurde dem Quintett eine üppige Spielzeit von mehr als einer Stunde zugestanden. Und diese brauchten die Herren aus Saarbrücken dann auch um sich nach und nach in der Live-Situation zurecht zu finden.
War der Start ins Konzert von der Songauswahl her gesehen eigentlich optimal, so hakte es beim Eröffnungs-Quartett "Metal Heart", "Restless And Wild", "Russian Roulette" und "Screaming For A Lovebite" nicht unerheblich. Das heißt es war unüberhörbar und an der mangelnden Bewegungsfreude der Instrumentalisten unübersehbar das METAL HEART zuvor erst einen einzigen Live-Gig gespielt hatte. Die Musiker waren in der "Schwemme" noch nicht so aufeinander abgestimmt wie es eigentlich sein sollte, das Tempo diverser Songs stimmte nicht und auch der in Tarnkleidung a la Original-Accept-Frontmann Udo Dierkschneider gehüllte Sänger Norman Müller strahlte nicht die notwendige Sicherheit aus. Die knarzige Stimme der Legende bekam er aber erstaunlich gut hin, doch anstatt erstmal für richtig gute Stimmung in der Rockkneipe zu sorgen, versuchte der Frontmann viel zu früh Mitsingspielchen mit den Fans zu initiieren. Das konnte nicht gut gehen. Einige Pausen zwischen den Song waren zudem viel zu lang und oftmals wusste Müller auch nicht so recht was er den Fans erzählen sollte.
Es gibt also noch einiges im Proberaum zu tun und zu besprechen ...
Erst im letzten Drittel des Konzerts, beginnend mit "London Leatherboys" wurde das Zusammenspiel besser, sprich die Musiker waren nun augenscheinlich aufgetaut.
Die Interpretationen der Hymne "Balls To The Wall" und dem abschließenden Oldie "Burning" waren schließlich sehr ordentlich und die Gruppe wurde mit deutlich mehr als nur Höflichkeitsapplaus verabschiedet.

Die Musiker von HAMMERSMITH aus Mannheim sind da aus ganz anderem Holz geschnitzt, sprich verfügen über eine ungleich größere Live-Erfahrung.
Auch das Band-Motto "We are Hammersmith and we play Motörhead!“ ist keineswegs zu hoch gegriffen. Das Trio hatte für ihr "Schwemme"-Debüt eine etwa neunzigminütige Songliste zusammengestellt, die es wahrlich in sich hatte und überwiegend aus Songs der Klassiker-Alben der Jahre 1977 bis 1982 bestand.
Ähnlich wie Metakilla-Gigs wird bei HAMMERSMITH-Konzerten fast auf jedes Detail Wert gelegt. So ist Bassist und Sänger Chris Ambosch ebenso gekleidet wie sein Vorbild, sieht diesem mit seinem Backenbart, schwarzem Hut, schwarzer Kleidung und Stiefeln zum Verwechseln ähnlich. Ambosch spielt natürlich ebenfalls eine Rickenbacker-Bassgitarre und vermag auch Lemmys extrem rauchige Stimmlage sehr gut zu imitieren. Gitarrist Daniel Sich hat die Rolle als "Fast" Eddie Clarke absolut verinnerlicht, glänzte mit starken Leads sowie Soli und Joe Werry wirbelte fast so wie einst Phil "Animal" Taylor hinter seinem Schlagzeug.
Ein optisches Manko gab es aber: Werry hätte sich die Zeit nehmen sollen sein eigenes Schlagzeug aufzubauen, anstatt auf dem von METAL HEART mit dem entsprechenden Schriftzug auf der Bassdrum zu spielen. Das gibt einige Punkte Abzug in der Sparte Authentizität!
Alles andere war top und an der Performance von HAMMERSMITH gibt es nichts weiter zu kritisieren, denn die Gruppe ist exzellent eingespielt, soundtechnisch vom Original fast nicht zu unterscheiden und die Auswahl der Lieder muss als famos bezeichnet werden. Hierbei sind Klassiker wie "Iron Fist", das Infernalische "Overkill", "Ace Of Spades" - die Band-Hymne schlechthin - "Bomber" und die letzte Zugabe "We Are The Road-Crew" als Höhepunkte zu nennen.

HAMMERSMITH hat auch in der "Schwemme" eindrucksvoll unter Beweis gestellt das man zweifellos zur Elite deutscher Heavy Metal-Tribute-Bands gehört und heimste nach jedem Lied großen Beifall ein!

Bericht & Photos: Pit Schneider