HAMMER KING, BOOMERANG & NASTY FIVE

30.01.2016
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"

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HAMMER KING (Epic Metal) aus Kaiserslautern, BOOMERANG (Melodic Speed Metal) aus Frankenthal und die Pirmasenser Lokalmatadore NASTY FIVE (Heavy Metal Covers) waren am vergangenen Samstagabend in der "Rockkneipe Schwemme" angetreten, um die Anhänger des urwüchsigen traditionellen Heavy Metal zu begeistern. Und diese heikle Mission kann durchaus als gelungen angesehen werden.

NASTY FIVE hatte aufgrund der Rolle als erste Band bzw. Anheizer des Abends die Setlist auf zehn Songs gekürzt, aber diese hatten es dann in sich. Zudem war es das Abschiedskonzert von Gitarrist Oliver Fried, welcher sich aus diesem Anlass noch einmal mächtig ins Zeug legte und mit schönen Soli überzeugte. Die zahlreich erschienenen Hard Rock-Fans sahen dies genauso und direkt vor der Bühme herrschte von Beginn an großes Gedränge. Genre-Hits wie "Wild Child" (W.A.S.P.), "For Whom The Bell Tolls" (Metallica) oder "Lick It Up" (Kiss) brachte das Publikum mächtig in Stimmung und die "fiesen Fünf", die am Samstag noch zu sechst waren, legten eine große Spielfreude an den Tag. Trotz Erkältung lieferte Frontlady Susi Wallitt wie gewohnt eine bemerkenswerte Gesangsleistung ab und wurde bei den letzten Songs wie dem grandiosen "Here I Go Again" (Whitesnake) von der ebenso starken Gastsängerin Steffi Empel exzellent unterstützt, die beim Cinderella-Song "Somebody Save Me" ihr großes Können zeigte.
Als Zugabe servierte Nasty Five (nun mit langen Bärten) "Sharp Dressed Man" von ZZ Top.
Dieser 45-minütige Gig hat Laune gemacht und wurde mit viel Beifall bedacht.

Der Sound von BOOMERANG war dann ein anderer: Schneller, melodischer Heavy Metal der Marke Blind Guardian zu 'Tales From The Twillight World'-Zeiten inklusive agressiv/voluminösem Gesang gab´s für die Metal-Fans auf die Lauscher. Dass die vier Musiker über eine reichhaltige Live-Erfahrung verfügen und schon vier CDs veröffentlicht haben, war bei ihrer routinierten aber dennoch spielstarken Darbietung nicht zu überhören und zu übersehen. Gitarrist & Sänger Thomas Fahrnbach punktete zudem mit sehr sympathischen Ansagen. BOOMERANG sind nahezu perfekt aufeinander eingespielt und Songs wie beispielsweise "Keepers Of Light", "Balance Of Hate" oder die "The Cold One-Quadrologie überzeugten mit unbändigem Tempo und starken Ohrwurm-Refrains. Mit Trommler Andreas Reichard hatte das Quartett außerdem einen versierten & unermüdlichen Antreiber in den eigenen Reihen.
Ein klasse Gig der Frankenthaler, die viel Applaus dafür einheimsten.

HAMMER KING ging aus der progressiven Metalband Ivory Night hervor. Das Quartett spielt nun epischen und hochmelodischen Heavy Metal alter Schule. Kurz gesagt klingt die Band wie eine gelungene Mixtur aus Iron Maiden und Manowar - also quasi ein Festmahl für jeden Oldschool Metalfan, zumal die Songs aufgrund ihres hohen Hymnenfaktors wie geschaffen für die Bühne sind. Die Zuschauer in der "Schwemme" konnten sich am Samstagabend jedenfalls ein sehr gutes Bild davon machen, wie sich eine Band live on stage darstellt, die zweifellos in der deutschen Heavy Metal-Bundesliga anzusiedeln ist: Professioneller Bühnenaufbau, eine schier enthusiastische Darbietung der Songs, d.h. man agierte instrumental tadellos, die Musiker waren ständig in Bewegung, posten ohne Ende und von Beginn des Konzerts an wurde ein enger Kontakt zu den begeisterten Fans hergestellt.
Natürlich spielte die Band alle Songs des im Anfang Mai 2015 via Cruz Del Sur Music veröffentlichten Debütalbums 'Kingdom Of The Hammer King'. Hierbei ragten der Titelsong, "I Am The Hammer King" und das treibende von geradezu hypnotischen Gitarrenriffs des Tandems Fox/Wilde getragene "Figure In The Black" heraus.
Titan Fox alias Patrick Fuchs ist als Sänger eh ein alter Hase, denn wenn man einst mit dem Manowar-Originalgitarrist Ross The Boss in der gleichnamigen Band zusammen spielte und hierbei auch die Klassiker der Band (im Original von Gottsänger Eric Adams interpretiert) live meisterte, muß zweifellos ein gewisse Klasse vorhanden sein. Dies bestätigte Fuchs ein ums andere Mal und hatte die Fans unter anderem mit humorigen Ansagen fest im Griff. Eine Hommage an den kürzlich verstorbenen Lemmy Kilmister (Motörhead), in Form des furios gespielten Klassikers "Ace Of Spades", gesungen von Bassist K.K. Basement, läutete dann das hochklassige Finale des "Grim Winter Fest" ein.
Dieses Event schreit ohne wenn und aber nach einer Wiederholung im nächsten Jahr!

Bericht & Photos: Pit Schneider