GAMMA RAY, NOCTURNAL RITES & POWERWOLF
15.10.2005
Stadthalle, Langen

Bandlinks:
www.gammaray.de
www.nocturnalrites.com
www.powerwolf.net

Aufgrund etlicher Baustellen auf der Hinfahrt, kamen wir zu spät in der Stadthalle Langen an, so daß wir den Opener Powerwolf leider nicht mehr sehen konnten. Doch zum Gig der schwedischen Nocturnal Rites, die mit dem saustarken aktuellen Album ´Grand Illusion´ so manch etablierter Power Metal Kappelle den Schneid abgekauft haben, waren wir dann rechtzeitig vor Ort. Mit dem Überflieger-Song "Fools Never Die" stellte die Band sogleich klar warum sie zu den momentan heissesten Acts der Szene gehört. Jonny Lindqvist, der mit seiner tollen rauhen Stimme nicht selten an Ronnie Atkins (Pretty Maids) oder Jorn Lande erinnert, ist auch Live eine absolute Bank, hat eine enorm positive Ausstrahlung und wahre Frontmannqualitäten.
Doch auch das Gitarrenduo Fredrik Mannberg & Nils Norberg sowie die Rhythmusabteilung mit Nils Eriksson an den vier Saiten und Drummer Ove Lingvall waren sehr enthusiastisch bei der Sache, und liessen auch mit dem folgenden "Never Trust" sofort eine bombige Stimmung in der schon jetzt gut gefüllten Halle aufkommen. Man muß wirklich sagen dass jeder(!) Song der aktuellen Scheibe ein Hit für sich ist. Auch ältere Songs der Marke "Afterlife" kamen super an, und Gamma Ray mußten jetzt schon einen gehörigen Zacken drauflegen, um die verdammt starke Vorstellung der Skandinavier zu übertreffen!


Gammy Ray begannen ihren Set mit einem athmosphärischen von der Lightshow untermalten Intro, bevor "My Temple" vom brandneuen Album ´Majestic´ auf die Menge losgelassen wurde, die schon zuvor mit anhaltenden "Gamma Ray, Gammy Ray"-Rufen nach den Hanseaten lechzte. Was für ein starkes Stück Metal ´Majestic´ ist, wurde auch bei "Fight", "Blood Religion", "Hell Is Thy Home" sowie "Majesty" eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Immer wieder imponierend ist die spielerische Leichtigkeit mit der Hansen & Richter ihre präzisen Gitarrensalven abfeuern, und wie tight die Band doch aufeinander eingespielt ist. Hier stimmt wirklich alles, da "Oktopuss" Dan Zimmermann an den Drums und Dirk Schlächter am Bass den beiden erstgenannten in nichts nachstehen, und auch der Sound druckvoll und glasklar aus den Speakern kam.

Natürlich durften auch Klassiker wie Marke "Land Of The Free", "Rebellion In Dreamland", "One Of The World", "Somewhere Out In Space", der Helloween-Klassiker "I Want Out", und "Heaven Can Wait" vom grandiosen Debut-Album ´Heading For Tomorrow´ nicht fehlen, welche u.a. mit wilden Luftgitarrenduellen der begeisterten Fans begleitet wurden.
Trotz ihres mittlerweile hart erarbeiteten Status, zu den absoluten Sahne-Bands der internationalen Metal Szene gezählt zu werden, ist es immer wieder faszinierend zu erleben wie spielfreudig und nahe am Fan - allen voran ein immer lachender & feixender Hansen - Gammy Ray immer noch agieren. Demzufolge liess man sich auch nicht lange bitten mehrmals für die lautstark geforderten Zugaben wie u.a. "Valley Of The Kings" zurück auf die Bühne zu kommen. Und mit einem abschliessenden Spagatsprung vom Drumpodest lies die deutsche Metal-Legende Kai Hansen auch jegliche eventuelle Zweifler verstummen, er gehöre schon zum "alten Eisen" :-)
Ein imposantes Konzert einer der besten deutschen Live Bands der Gegenwart!
Klasse!



Bericht: Pit Schneider
Photos: Yvonne Bernhard