CHRISTMAS METAL FESTIVAL - Geiselwind 2011

Line Up:
Freitag, 09.12.2011: BLIND GUARDIAN, ICED EARTH, GRAVE DIGGER, POWERWOLF, VAN CANTO, SUIDAKRA, SHRAPHEAD, IN LEGEND & M.I.GOD
Samstag, 10.12.2011: MORBID ANGEL, ARCH ENEMY, KATAKLYSM, TRIPTYKON, CALIBAN, EQUILIBRIUM, MARDUK, MILKING THE GOATMACHINE, WARBRINGER, AZARATH, DAWN OF DISEASE, USTICE, ABSORB & DEFUSE MY HATE

09. & 10.12.2011 in Geiselwind, Eventhalle

Festival-Link:
www.rock-in-concert.de

Wir schreiben das Jahr 2011. Dezember. Der 9. Was sagt uns das? Es ist bald Weihnachten und die Sommerfestivals sind weiter weg denn je, Entzugserscheinungen vorprogrammiert. Aber die Jungs und Mädels von Rock in Concert wollen auch dieses Jahr wieder allen verzweifelten Metalheads einen Ausweg aus dem winterloch bieten. Und zwar das 2. Christmas Metal Festival.
Statt findet das ganze in 2 Locations, im November in Lichtenfels und im Dezember in Geiselwind. Wir besuchten das schöne Bayern.


Es ist also der 9.12. ca. 17 Uhr. Nach reichlichen Adressfindungsstörungen machen sich meine unglaublich gutaussehende männliche Begleitung, deren Name an dieser Stelle nicht genannt werden soll und ich auf den Weg nach Bavaria. Um Bands wie Iced Earth und Arch Enemy zu frönen und natürlich um uns unsere Eindrücke zu machen. Die haben wir auch reichlich gesammelt. Allein schon die LKWs auf dem Weg dorthin haben sich eingeprägt, aber das ist eine andere Geschichte…
Also die 200 km haben wir dann auch in ca. 3 Stunden geschafft und da wir keine Lust auf Schlafhalle hatten, waren wir so klug uns ein Zimmer in einer Herberge zu mieten. Eigentlich wäre Kabuff das besser Wort, sollte man an dieser Stelle anmerken, aber auch das sei an dieser Stelle auf sich ruhen gelassen. Später am Abend, lassen wir es 21 Uhr gewesen sein, liefen wir dann zur Eventhalle Geiselwind auf dem berühmt-berüchtigten Autobahnrasthof (der schon manchem Festivalgänger bekannt sein dürfte).
Zu Eiszapfen erstarrt, haben wir den Eingang erstmal nicht gefunden, aber mit einiger Hilfe hats dann doch noch geklappt.
Das erste Manko kam in Sicht, die Presse bekommt keine Bändchen außer leuchtend grüne Papierdinger, also bleibt keine Erinnerung, aber Beschwerden lohnen nicht, denn wir sind ja bekanntlich in der Unterzahl. Nachdem wir in die Höhle des Löwen eingedrungen waren, machten wir uns also mit selbiger vertraut und begutachteten das Areal. Im Erdgeschoss waren verschiedene Merchandise-Stände. Einige hatten sogar Kondome oder lustige Kuschelpferdchen im Angebot, Geschmäcker sind eben verschieden. Der nächste Anlauf ging dann Richtung Theke. Die armen Journalisten müssen sich ja auch wieder ihre trocken-gemeckerten Kehlen befeuchten. Dann ein Stockwerk höher: Alles voll mit allem was das schwermetallische Herz höher schlägen lässt.
Unser Ziel war aber nicht unser Geld für Merch auszugeben, sondern eher einen geeigneten Platz für nette Fotos zu finden.
Da der ganze Raum Freitag Abend allerdings ziemlich voll und wir ziemlich spät dran waren, dachten wir es sei einfacher, einen Angestellten nach einem Fotograben zu fragen, als sich da durchzuquetschen nur um eventuell enttäuscht zu werden. Die Antwort war NEIN.
Gut, die Fotos von ICED EARTH wurden entsprechend scheisse, aber die Band an sich war überragend: Mit ihrem neuen Sänger Stu Block haben sie mich als Fan aus erster Stunde sowas von dermaßen überzeugt. Es war einfach der absolute Hammer. Klar vermisst man den einzigarten Matt Barlow aber Stu hat seinen Job souverän gemeistert. Im ersten Moment dachte man das nicht als Iced Earth mit neuem Sänger auftreten. Stu passt perfekt zu Iced Earth. Punkt. Nothing more to be say!
Kurze Raucherpause im vollgestopften Suchtler-Abteil dann ging es weiter mit BLIND GUARDIAN. Man muss sagen, wir gingen auch mit hohen Erwartungen rein, aber irgendwie ging mit Hansi Kürschs Haaren auch der alte Zauber verloren. So sehr ich mich auf "Bright Eyes" und dergleichen freute, so wenig hat es mich und uns vom Hocker gerissen Sehr schade, aber kann man nicht ändern.
Mit diesen zwei Bands war der Festival-Freitag für uns Nachzügler auch schon um und die Begeisterung hielt sich in Grenzen.
Der Abend allerdings war noch spaßig…

Samstag: Um elf mussten wir raus sein, also stand erstmal MC Donalds Frühstück an. Die erste Band für uns an diesem Tag war WARBRINGER und verärgert und entzückt zugleich stellten wir fest, es gibt einen Fotograben!!! Der Mitarbeiter vom Vortag wurde insgeheim verflucht. Zurück zu Warbringer: Für uns beide relatives Neuland, aber man ist ja offen für neues und Warbringer war einfach super. Ohne zu übertreiben: Warbinger klingen nach Kreator mit prallgefüllten Eiern. Dazu kommt noch, dass Sänger John Kevill mit seiner Stimme ordentlich Gas gegeben und wie ein röhrendes Gnu sein Können präsentiert hat. Auch die Gitarren lieferten in typischer Thrash-Manier ihre Soli ab. Großes Kino für Headbanger! Und auch John entpuppte sich als unglaublich netter Kerl mit Hang zu deutschem Bier, wie wir später noch erfahren durften.
Nach einer kleinen Pause war dann MILKING THE GOATMACHINE an der Reihe.
Dazu fällt mir nur eins ein: Ding Dong Mutterlieber, Ding Dong! Eine absolute Spaßband. Keineswegs wie J.B.O. aber die Jungs machen einfach eine bomben Stimmung. Musikalisch bewegen sie sich irgendwie irgendwo zwischen altem Slipknot und sonstigen rumgegrinde. Dann konnte eine der Ziegen auch noch gleichzeitig Singen und Schlagzeug spielen. Bis ich das entdeckt habe, dauerte es allerdings einige Minuten und ich vermutete erst, der Sänger wurde wegen Hässlichkeit absichtlicht hinter der Bühne platziert. Dem war natürlich nicht so! Dann Stilwechsel. MARDUK. Düstere Stimmung und andächtiges Schweigen als die leicht gealterten Black Metaller die Bühne betreten. Bis dahin verging natürlich noch eine lange Zeit. Selbst im Fotograben warf man sich schon belustigte Blicke zu als durch die Anlage das deutsche Intro "Wir kommen wieder" erschallte. Nunja, dann ging es eben los: Gekrächze, schwermütige Riffs und Weltuntergangsstimmung. Jawohl, das sind Marduk. Man muss sagen, dass sie ihren Auftritt solide hinter sich gebracht haben. Und trotz fortgeschrittenen Alters, wie bereits erwähnt, haben Marduk nichts von ihrem alten Charme eingebüßt. Dann einer meiner Favoriten des Wochenendes: EQUILIBRIUM. Nach anfänglichen Problemen mit dem Equipment, genauer gesagt dem Gitarrenkabel, betraten die Münchner Pagan-Metaller die Bühne und trafen wieder voll ins Schwarze. Mit "Blut im Auge", "Der ewige Sieg" und "Met" auf seiner Seite kann man eigentlich auch gar nichts falsch machen. Gute Laune, super Sound und eine schöne Show wurden uns da von den Jungs mit Mädel am Bass geliefert.
Dann eine kurze Pause und ein kleines Meet and Greet mit Angela Gossow (ARCH ENEMY) kam eines der Highlights dieses Abends auf die Bühne: KATAKLYSM! Überragende Geilheit, ein Maurizio Iacono in Bestform, eine Setlist, wie sie besser nicht hätte sein können und natürlich der Kataklysm-Security-Test zu "As I Slither", ein Aufruf zum Crowdsurfen an die Fans ganz zum Ärger der armen Securities im Fotograben. Nun ja, ein bisschen Spaß muss schein. Sagte ja einst schon Roberto Blanco.
Die letzte Band über die zu berichten mir wichtig ist, ist ARCH ENEMY Schon ein bisschen in die Jahre bekommen, hat die gute Angela ihr mehr als mächtiges Organ zum klingen gebracht. Einfach beeindruckend wie aus so einer kleinen, zierlichen Frau solche Geräusche rauskommen können.
Einfach abartig!
Dann hat sich zumindest der Samstag für uns auf jeden Fall gelohnt und wir sind glücklich und zufrieden zurück in die gute alte Pfalz gefahren.
Fahren wir nächstes Jahr wieder hin? Bestimmt, bei solch einem Line-Up, dennoch sollte das Festival vielleicht etwas koordinierter und nicht so chaotisch und durcheinander wirken, als es tat. Und auch der Preis lässt es nicht mal eben so zu, spontan dahin zu fahren, denn die Tickets waren schon recht teuer. Und der Schlafplatzmangel ist eben auch noch so eine Sache.
Aber die Bands… GEIL!

Bericht & Photos (v. oben na. unten: Arch Enemy, Equilibrium, Marduk, Warbringer, Milking The Goatmachine, Arch Enemy): Katrin Erbach