BOOTLEGS & NASTY FIVE

08.09.2012
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"

Bandlink:
www.bootlegs-rock.de

Die Classic Rock Coverband BOOTLEGS gehört nun fast schon zum Inventar der "Schwemme". Ein bis zwei Mal pro Jahr beglücken die Mannen um den stets zu allerlei Späßen aufgelegten Sänger Dan Goodspeed ihre Fans in der urig/gemütlichen Pirmasenser Rockkneipe. Als Überraschung des Abends gab es ein kleines Comeback der einheimischen Metal Covertruppe NASTY FIVE. Doch dazu später mehr.

Offenbar war dem Quartett im Vorfeld zu Ohren gekommen, dass die Songliste eine kleine Änderung, bzw. Auffrischung vertragen könnte, denn die Band begann ihren Gig diesmal mit einer fulminanten, energischen Version des QUEEN-Hits "Tie Your Mother Down". Es folgten "Tush" der texanischen Legende ZZ Top und Gary Moores "Walking By Myself". Immer wieder fällt auf dass die BOOTLEGS eine gewisse Affinität zum Blues Rock haben, denn letztgenannter Song ebenso wie das folgende exzellent vorgetragene "Little Wing" von Jimi Hendrix lebt von der gefühlvoll gespielten Leadgitarre von Marco Brödel, welcher für Songs dieser Stilrichtung wahrlich ein goldenes Händchen hat. Auch Goodspeeds Stimme kommt bei Rock- und Hard Rock-Songs wesentlich besser zu Geltung als bei reinen Heavy Metal-Stücken wie "Paranoid" (BLACK SABBATH) oder "The Zoo" (SCORPIONS), deren Sänger im Original einfach eine Oktave höher agieren und für ihn somit kaum erreichbar sind. Nichtsdestotrotz ist Goodspeed ein guter Frontmann mit immens positiver Ausstrahlung, der die Fans jederzeit im Griff hat. Mit der METALLICA-Version des THIN LIZZY-Hits "Whiskey In The Jar" war dann ein erster Stimmungshöhepunkt erreicht, denn viele Zuschauer sangen den Refrain mit und bejubelten den Song schon zuvor bei dessen Ankündigung frenetisch. Danach gab es mit "Run Like Hell" (PINK FLOYD) vom 'The Wall'-Album auch etwas fürs Auge, denn der Song wurde mit eindrucksvollen Laser-Effekten untermalt und begann natürlich mit dem legendären Helikopter-Intro. Sicherlich spielten die BOOTLEGS dieses Song gut und auch Brödel übernahm im Stile des Originals einige Gesangparts, aber die teilweise doch psychedelische Ausrichtung dieses Tracks ließ ihn keineswegs zu einem Stimmungshöhepunkt werden.
Nun war erst einmal eine Viertelstunde Pause angesagt. Zuvor wurde der Überraschungsgast bekannt gegeben, nämlich die Pirmasenser Heavy Metal-Coverband NASTY FIVE, die vor 17 Jahren ihr letztes Konzert gab und nun ein kleines Comeback feiern sollte. In der Besetzung Peter März (Gesang), Rainer Haase (Gitarre), dem BOOTLEGS-Schlagzeuger Henning Schütz an der Gitarre, Frank Reber (Bass) und Frank Schmidt (Schlagzeug) erklomm die Gruppe die Bühne und von der immens langen Pause war rein gar nichts zu spüren. Vielmehr war es ein Vergnügen NASTY FIVE zuzuhören, denn März der mit einer exzellenten voluminösen Stimme gesegnet ist und die erstaunlich gut eingespielten Instrumentalisten brachten die schon tolle Stimmung mit spielfreudigen Versionen von "You´ve Got Another Thing Coming" (JUDAS PRIEST), "Solid Ball Of Rock" (SAXON), sowie dem KISS-Hit "Lick It Up" zum Kochen. Nostalgie pur kann man da nur sagen und die glücklichen Gesichter in der ersten Reihe vor der Bühne sprachen Bände. Dieser Kurzauftritt war sozusagen ein kleiner Appetithappen auf das bevorstehende Benefiz-Konzert zu Gunsten des Tierheims am 3. November im Pirmasenser Musikclub "Quasimodo", wo NASTY FIVE dann ein vollständiges Konzert abliefern werden. Ebenfalls mit am Start sind an diesem Termin BROTHERHOOD, JOHN FRUMS CARGO CULT aus Zweibrücken und natürlich als Initiatoren die BOOTLEGS.

Doch nach kurzer Umbaupause ging es weiter mit der Hauptattraktion des Abends, die mit DEEP PURPLES "Hush" und "Ain´t Talking `Bout Love" (VAN HALEN) die Stimmung hoch hielt. Insbesondere die LED ZEPPELIN-Klassiker "Whole Lotta Love" und "Rock´n Roll" erwiesen sich als Paradesongs der BOOTLEGS. "Turn The Page" von METALLICA wurde richtig gehend abgefeiert und mit "The Lumberjack" der US Hard Rocker JACKYL setzte man gekonnt den Schlusspunkt vor ca. 80 Zuschauern. Im Februar wohnten noch 120 Leute dem Gig bei. Aber zwei Parallelveranstaltungen in Pirmasens und dem nahe gelegenen Rodalben forderten wohl ihren Tribut.

Insgesamt ein sehr kurzweiliges, sprich Laune machendes Konzert mit einem starken Kurzauftritt von NASTY FIVE, der viel Vorfreude auf den 3. November aufkommen lässt.

Bericht & Photos: Pit Schneider