BONFIRE & WILD TURKEY
29.07.2005
Event-Park, Hauenstein

Bandlink:
www.bonfire.de

Vorab erstmal: Wer sich unter dem Event-Park Hauenstein, welcher an diesem Tag zum ersten Mal seine Pforten öffnete, eine moderne Veranstaltungshalle vorstellt, liegt damit total falsch. Es handelt sich dabei um ein ehemaliges Zirkuszelt, welches dauerhaft im Gewerbegebiet Hauenstein für Veranstaltungen genutzt werden soll. Wie man in den örtlichen Zeitungen vorab lesen konnte, sollten ca. 1200 – 1500 Leute Platz darin finden. Ursprünglich sollte die Eröffnung auch bereits eine Woche davor mit AXXIS stattfinden. Wie Ihr aber aus unseren News erfahren konntet, wurde dieses Konzert wegen Schwierigkeiten des Veranstalters in den Oktober verschoben. Nun, dass es Schwierigkeiten gab, konnte man an diesem Abend ebenfalls feststellen. Das besagte Zelt fasst eben mal die Hälfte der angekündigten 1200 Leute, einen Fußboden gab es nicht. Stattdessen einen mit Pfützen und Matsch übersäten Schotterboden, welchen die in Überzahl anwesende Security später noch notdürftig mit Planken abzudecken versuchte (erwartete man Bonfire oder eher einen Staatsbesuch?). Als unser Schweres-Metall-Team eintraf, war die Anzahl der Security jedenfalls merklich höher als die Anzahl der Zuschauer, woran sich mangels Werbung (außer einer kurzen Erwähnung in bereits oben erwähntem Zeitungsbericht fand diese erst gar nicht statt) auch später kaum was änderte. Grob geschätzt waren es wohl um die 80 - 100 Leute, die letztendlich das Konzert erlebten.

Verwundert waren wir auch, dass erst einmal noch ein Soundcheck der Vorband Wild Turkey stattfand, während die wenigen bereits anwesenden Gäste eigentlich bereits den Beginn der Veranstaltung erwarteten. Wie wir erfahren haben, war wohl auch der Strom erst eine Stunde zuvor da. Entsprechend den widrigen Umständen fanden dann Wild Turkey beim Publikum nicht gerade großen Anklang. Mich jedenfalls hat das Akkustik-Programm aus Rock und Pop-Songs á la Robbie Williams und Pink Floyd nicht besonders beeindruckt.

Claus Lessmann (Bonfire; Bild oben) gab trotz der widrigen Umstände sein bestes.

Endlich kamen dann auch Bonfire mit Ihrem Unplugged-Set auf die Bühne und sollten dem Abend doch noch eine Wendung zum Guten geben. Mit lockeren Sprüchen und jeder Menge Klassikern im Gepäck hatten die Bayern das Publikum recht bald auf Ihrer Seite. Klar, dass vor allem Songs wie „SDI“, „Don´t touch the light“, „Ready 4 Reaction“, „Never mind“ oder „Hard on me“ die Leute zum mitsingen anregten. Erstmals etwas ungewohnt kam dann jedoch die Reggae-Version von „Who´s foolin´ who“ vom „Point Blanc“-Album daher, was sich dann aber als witziges In- und Outro zum eigentlichen Song erwies. Mit dem Satz „Nun lasst mal die Hauensteiner Wölfe heulen!“ animierte Sänger Claus Lessmann die vor der Bühne Versammelten zum lautstarken „mitheulen“ des Refrains.

Auch wenn es der Örtlichkeit an Atmosphäre noch sehr mangelte und wir schließlich recht „versumpft“ unseren Heimweg antraten, hatten letztendlich sowohl Band als auch Publikum ihren Spaß, und das ist ja wohl die Hauptsache.

Bericht & Photo: Yvonne Bernhard, Juli 2005;
außerdem "mit versumpft": Sweety & Pit Schneider