BEYOND DARKNESS, ACACIA AVENTUE & BLÄCKOUT

30.04.2016
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"

Bandlinks:
http://www.beyonddarkness.de/
facebook.com/acacia.avenue.saar/?ref=ts&fref=ts
facebook.com/Blaeckout/?fref=ts

Drei Bands des melodischen Heavy Metal rockten die "Schwemme" am vergangenen Samstagabend im Rahmen des traditionellen "Mai-Rock" gewaltig. Mit BEYOND DARKNESS, ACACIA AVENTUE und BLÄCKOUT hatte man ein rein saarländisches Line-Up verpflichtet und dieses überzeugte in der gut gefüllten Rockkneipe durchweg mit Laune machenden Auftritten.

Die fünf Musiker von BLÄCKOUT aus St. Wendel erledigten ihre Anheizerrolle routiniert und mit einem Sack voller Spielfreude. Die Eigenkompositionen aus dem Bereich melodischer Power Metal der Marke Vicious Rumors oder Mystic Prophecy kamen gut an, d.h. diese sind schon erstaunlich ausgereift und verfügen über Refrains welche direkt im Ohr kleben bleiben. Respekt! Frontmann Dominik Kockler hat eine klare, kräftige Stimme und auch instrumental ließ man nichts anbrennen, so dass von einem gelungenen Gig gesprochen werden darf.

Als zweite Formation war nun die "Iron Maiden"-Tribute Band ACACIA AVENUE an der Reihe. Mit Rubina Amaranth hat man eine Frau an der Gesangsfront. Dies ist zwar sehr ungewöhnlich für eine Tributeband, welche den britischen Megastars huldigt, jedoch wäre so mancher Frontmann in der Metal-Szene froh über eine solch immens kraftvolle Stimme zu verfügen!
Fleißige "Schwemme"-Konzertgänger kannten Amaranth schon von ihrem letzten Auftritt Mitte November 2015, als sie bei BEYOND DARKNESS als Sängerin aushalf. Auch am vergangenen Samstag überzeugte die kleine Powerröhre wieder absolut. Flankiert von der frühen „Maiden“-Besetzung zwei Mal Gitarre, Bass und Schlagzeug schmetterte sie in imposanter Art und Weise allseits bekannte Hymnen wie "Flight Of Icarus", "2 Minutes To Midnight", "Run To The Hills" und das Epos "Hallowed Be Thy Name" in die hoch erfreute Fanmeute.
Einziges Manko eines ansonsten überzeugenden Auftritts waren die phasenweise unsauberen Leads & Soli des Gitarrenduos Patrick Kapahnke/Michael Lamberti. Wenn man sich Tribute Band nennt, muß von der Gitarrensektion schon etwas mehr Qualität kommen. Nichtsdestotrotz war der Auftritt von ACACIA AVENUE durchaus gelungen und die Fans ließen das Quintett erst nach den Zugaben "The Wicker Man" und "Can I Play With Madness" wieder von der Bühne.

Was lange währt wird endlich gut, heißt es doch so schön im Volksmund. Auf BEYOND DARKNESS trifft dies in der Tat zu. War die Band schon seit der Gründung im Sommer 2005 instrumental exzellent aufgestellt, hatte man an der Gesangsfront über die Jahre hinweg immer wieder Probleme, nachdem Originalfrontmann Ralf Conrath Ende 2011 seinen Abschied nahm. Sänger kamen, Sänger gingen, doch nun hat die Truppe um Leadgitarrist und Bandchef Michael Marx offensichtlich das große Los gezogen: Andreas Schröder heißt der neue Mann hinterm Mikrofon und nun braucht man bezüglich der jeweiligen Konzert-Songliste keinerlei Kompromisse mehr einzugehen, denn Schröder hat eine enorme stimmliche Reichweite und kann nahezu alles singen, was der traditionelle Metal-Bereich so hergibt. Dies machte er schon beim ersten Song "Neon Knights" (Black Sabbath) deutlich, welcher im Original von niemand geringerem als der 2010 verstorbenen Sangeslegende Ronnie James Dio interpretiert wurde. Schröder war vom Start weg auf enormer Betriebstemperatur, überzeugte vollends mit kraftvollem, klarem Gesang und auch als komunikativer Frontmann. Seine umfangreiche Ausbildung als Musiker/Sänger, unter anderem am "Musician Institute" (Los Angeles/Hollywood), war unüberhörbar. Zudem konnte er schon als Ensemblemitglied bei Arjen Lucassen (Ayreon) und Gastsänger der populären Acts Powerwolf und Gentle Storm reichlich Erfahrungen sammeln.
BEYOND DARKNES sprühte am Samstagabend jedenfalls nur so vor Spielfreude, kredenzte den Metal-Fans neunzehn absolute Top-Songs der Szene, welche allesamt in beeindruckender Art und Weise gespielt wurden. Herausragend hierbei das schier furios dargebotene "The Four Horsemen" (Metallica), "Power And The Glory" (Saxon), die anspruchsvolle Iced Earth-Powerballade "Watching Over Me" (hier mußte sich Schröder mit dem superben Matt Barlow vergleichen lassen), bevor den baffen Zuschauern mit dem fantastischen "I" abermals ein Black Sabbath-Track (mit Dio) serviert wurde. Leadgitarrist Marx überzeugte mit famosem Spiel, gutem Background-Gesang und hat mit Melissa Doll eine kongeniale Partnerin an den sechs Saiten.
Auch die Rhythmusabteilung Sebastian Feix (Bass) und Drummer Nico Schumann, welcher zuvor schon bei Acacia Avenue spielte, überzeugte. Mit dem Zugabenblock "Electric Eye" (Judas Priest), "Seek And Destroy" von Metallica, der Überhymne "Fear Of The Dark" (Iron Maiden) und dem Kiss-Rausschmeißer "Detroit Rock City" beförderte man die Fans dann endültig in den Metal-Himmel.

Fazit: Der diesjährige "Mai-Rock" erwies sich als El Dorado für alle Anhänger von traditionellen Heavy Metal-Klängen und die Zuschauer waren angetan von den teilweise gar enthusiastischen Konzerten der hochmotivierten Bands.

Bericht & Photos: Pit Schneider