Den Anfang vor 350 Zuschauern machte die U2 Tribute Band BEAU2FUL aus dem vorderpfälzischen Annweiler. Danach enterten die vier Musiker der SCHLAGERSCHLAMPEN aus Bayern die Bühne.
Wenn man die eigenen Live-Shows unter dem Motto "The U2-Live-Experience" spielt muss schon einiges an Qualität und Authentizität dahinterstecken.
Man kann es vorwegnehmen, dies ist bei BEAU2FUL zweifellos der Fall. Was im Vergleich zum letzten Auftritt in der Pirmasenser Region, Mitte Januar dieses Jahres im Live Club Z1 ebenfalls klar wurde: Diese Gruppe gehört mit ihrer Spielfreude ohne Wenn und Aber generell auf eine große Bühne, um die ganze Magie des U2-Universums zu entfalten und vor allem Ausnahmesänger Oliver Dums mehr Entfaltungsmöglichkeiten zu geben. Dieser hat die Gestik, Mimik plus ureigene Phrasierung von Superstar Bono offensichtlich verinnerlicht sprich zu eigen gemacht. Doch auch Gitarrist Holger Schell geht durchaus als "The Edge"-Klon durch. Sei es von seinem Bühnenoutfit und dem vorzüglichen Spiel auf der Sechssaitigen. Schlagzeuger Kai Rogowski trieb das Quartett mit seinem akzentuierten und dynamischen Stil ständig nach vorne und der neue Bassist Darien Pfirrmann überzeugte ebenfalls und scheint schon voll in das Bandgefüge integriert zu sein.
Naturgemäß war das gespielte Programm in Lemberg vom feinste, denn die Mannen von BEAU2FUL können schließlich aus einem Füllhorn von Hits der irischen Vorbilder auswählen.
Die Show startete mit "Beautiful Day", direkt gefolgt vom flotten "I Will Follow", bevor Frontmann Dums die Rockmusik-Fans sympathisch begrüßt und versuchte die Zuschauer doch etwas näher an die Bühne heranzulocken, was nach und nach auch gelang. Mit "Pride (In The Name Of Love)" folgte bereits der erste Höhepunkt, denn das Publikum sang begeistert den wohlbekannten Refrain mit und taute nun so langsam auf. Während des groovigen "Angel Of Harlem" kam schließlich richtig Bewegung in die Menge und beim mitreißenden Rocker "Vertigo" konnte schließlich kaum noch jemand stillstehen. Es wurde recht schnell deutlich das Dums & Co. die Reihenfolge ihrer Songliste wohl durchdacht hatten. Weitere Highlights waren sicherlich "Still Haven´t Found", "Sunday Bloody Sunday", "Where The Streets Have No Name" sowie der Super-Hit "With Or Without You" vom Jahrhundert-Album 'Joshua Tree', welche in dieser Reiheinfolge nacheinander in exzellenten Versionen und unter großem Beifall ins weite Rund der Burgruine transportiert wurden.
BEAU2FUL lieferte fast den U2-Originalsound, sprich bot dem Publikum ein höchst authentisches Konzert voller Hits und Spielfreude.
Quasi eine Vollbedienung für die Anhänger des mega-erfolgreichen Originals aus Dublin, welche keineswegs mit Applaus geizten.
Hatten die spielfreudigen SCHLAGERSCHLAMPEN aus Aschaffenburg schon im Sommer 2017 als Trio für mächtig Stimmung auf der Burg gesorgt,
so war die Kapelle in diesem Jahr mit dem etatmäßigen Frontmann und Sänger Dario Görtz in die Pfalz gereist.
Man präsentierte insgesamt eine durchaus gelungene Mischung aus allseits bekannten Schlagern, aber auch Pop- und "Neue Deutsche Welle"-Songs aus den 1980ern im Heavy-Metal- beziehungsweise Hard-Rock-Sound-Gewand.
Der umtriebige Görtz hatte die Zuschauer von Beginn an fest im Griff und zeigte im Vergleich zum Auftritt im Vorjahr was mit einem richtigen Frontmann auf der Bühne so alles möglich ist.
Das unkaputtbare "Marmor, Stein und Eisen bricht" (Drafi Deutscher), welches gleich an Nummer zwei gespielt wurde, "Tür an Tür mit Alice" (Howard Carpendale) oder "Ein Bett im Kornfeld" (Jürgen Drews) wurden ausgelassen beklatscht, sprich der Bann war von der technisch einwandfrei agierenden Band schnell gebrochen. Das heißt die Formation hatte rasch auch die Sympathien derjenigen Musikfreunde gewonnen, welche vor dem Konzert doch recht misstrauisch waren, was da jetzt wohl über sie hereinbrechen würde.
Natürlich durfte auch der mit hartem Metallica-Sound garnierte Helene Fischer-Hit "Atemlos" nicht fehlen und etliche weitere Hits wie "Bruttosozialprodukt", "Major Tom", "Skandal im Sperrbezirk" oder Nenas "99 Luftballons" befanden sich im Programm.
Mit dem Zugabe-Block "Auf uns" (Andreas Bourani), "Tage wie diese" (Die Toten Hosen) und Rex Gildos "Fiesta Mexicana" rechtfertigten die SCHLAGERSCHLAMPEN dann den ungewöhnlichen Fakt zwei Mal in Folge als vorbildliche Stimmungsmacher engagiert worden zu sein.
Fazit: Unter der Regie des erfahrenen Veranstalter-Duos Karin Kunz & Bernd Breiner sowie ihrem jungen tatkräftigen Team war das erste Wochenende mit annähernd tausend Besuchern in jeglicher Hinsicht ein voller Erfolg.
So kann´s weiter gehen!