ZEROGOD,
24.05.2012
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ZEROGOD aus Pirmasens gibt es mittlerweile schon seit 12 Jahren und die Death Metal Band gehört bei den zahlreichen Genre-Fans aufgrund ihrer Konstanz und Spielfreude zu den absoluten Publikumsmagneten in und um die ehemalige Schuhstadt. Am 18. Mai veröffentlichte man das zweite Album 'Microcosmic Chaos' und dies erstmals über eine Plattenfirma. Ich schnappte mir Thilo Hass, einem der Gitarristen der Band, zum Gespräch.
Schweres-Metall
(SM): Thilo, wie lange habt ihr insgesamt an dem neuen Album 'Microcosmic Chaos' gearbeitet?
Thilo:
Im Studio waren wir ungefähr drei Wochen. Im Zeitraum von Oktober bis November letzten Jahres. Der Abmischprozess war ungefähr im Februar 2012 abgeschlossen.
SM: In Eurer
Presse-Info steht das die Plattenfirmen "Source Of Deluge Records" und "Vinterson
Records" in einer Kooperation das Album veröffentlicht haben. Würdest Du dies
mal etwas näher erläutern?
Thilo: Über das
Label "Source Of Deluge Records" – bei dem wir bereits unseren letzten Longplayer
veröffentlicht haben - läuft die konventionelle, physische Vermarktung des Albums,
also der Vertrieb über Mailorder-Versand beziehungsweise Zwischenhändler bis
der Kunde die CD in Händen hält. Und "Vinterson Records" ist für das E-Marketing
zuständig. Unsere Songs kann man zum Beispiel ganz offiziell als MP3´s bei Amazon,
iTunes, Musicload und ähnlichen Plattformen downloaden. Hierzu bringt "Vinterson
Records" die passende Infrastruktur mit.
SM:
Was mir als erstes auffiel ist der exzellente Sound. Wer war für Produktion & Mix zuständig?
Thilo: Aufgenommen
wurde die komplette Scheibe von Thomas Steuer in seinem "TS-Musix Studio" in
Zweibrücken/Niederauerbach. Anschließend ließ Tommy unsere Wünsche, die ihn
sicherlich das ein oder andere Mal zur Verzweiflung brachten (an dieser Stelle
noch mal: SORRY!) in den Endmix einfließen, so dass am Schluss wirklich jeder
von uns zufrieden war. "Vinterson Records" ist übrigens Tommy´s Label.
SM:
Einige der neuen Songs habt ihr ja schon bei diversen Konzerten in Eurer Heimatstadt Pirmasens gespielt.
Welche sind Deine Favoriten und warum?
Thilo:
Ich liebe vor allem den Titelsong. Er hat einen Wahnsinnsdrive und vereint all unsere Stärken: starke Riffs, gnadenlosen Groove
und ein unvorhersehbares Songwriting! Weiterhin sind vor allem "Painfood" & "Galgenhügel" sehr gelungen. "Painfood" ist von einem
Mördergroove erfüllt und hat einen ziemlich verrückten Text. "Galgenhügel" hingegen schickt den Zuhörer in ein Wechselbad der
Gefühle und ist stets von einer bedrohlichen Grundstimmung geprägt. Ich fahre aber auch total auf "And It Came Worse" ab,
weil der Song einer der technischsten überhaupt von uns ist und solche Nummern spiele ich live einfach sehr gerne…
SM:
Wie sind die bisherigen Reaktionen von Presse und Fans zum neuen Album ausgefallen?
Thilo:
Bis dato nur gut! Einige Online Magazine haben bereits Reviews online über 'Microcosmic Chaos' und die zeigen mir, dass viele
Leute – die uns vorher überhaupt nicht kannten - sofort verstehen, wo wir mit unserer Musik hinwollen. Und das wir unsere Fans
mit dieser Scheibe nicht enttäuschen werden, war mir schon im Vorfeld klar.
SM:
Eure Konzerte in der "Rockkneipe Schwemme" in Pirmasens, quasi Eurem "Wohnzimmer", sind fast regelmäßig ausverkauft.
Was macht das Flair in diesem Club aus und wie würdest du Euren momentanen Status in der Metal-Szene beschreiben?
Thilo:
Die "Schwemme" ist natürlich für alle Metaller in Pirmasens und Umgebung DER Kultladen, da gibt es keine Diskussion.
In der "Schwemme" kommen eben viele positive Faktoren zusammen: die Nähe zum Publikum, der Wirt Karl und sein Team,
sowie Clubtechniker Siggie, der für den Sound der Live-Bands zuständig ist. Unseren momentanen Status in der Szene würde ich
Immer noch als eindeutig "Underground" bezeichnen, weil selbst ein Album das über ein Label vertrieben wird, noch kein wirklicher
Schritt zu einer großen Musikerkarriere ist. Die Vielzahl an Veröffentlichungen, die Monat für Monat auf den Markt schwappen, macht
es dem Konsumenten auch entsprechend schwer die wirklichen Perlen (zu denen ich uns schon zählen würde) herauszufiltern.
Wenngleich die Labelzusammenarbeit schon einen gewissen, kleinen Schub gibt.
SM:
Mit "Schon HeimGEZahlt" und "Galgenhügel" sind auf 'Microcosmic Chaos' auch zwei Songs in deutscher Sprache vorhanden.
Werdet ihr daran festhalten oder ist dies mehr oder weniger ein Experiment?
Thilo:
Nun, die Skandinawische Tradition, Asatron
Wir hatten auch schon auf 'Bringers Of Dementia' einen deutschsprachigen Song. Insofern ist das mittlerweile schon eine Art
Tradition. "Schon HeimGEZahlt" ist übrigens nur dem Titel nach ein deutscher Song. Der eigentliche Text ist in Englisch verfasst
und beschreibt eine Begegnung unseres Sängers mit einem aufdringlichen Mitarbeiter der GEZ. Aber im Prinzip denke ich, dass wir
dieses "Konzept" fortführen werden.
SM:
Wie sieht die Metal-Szene in Pirmasens Deiner Meinung nach aus u. wo gibt es Verbesserungspotential, auch was
Auftrittsmöglichkeiten angeht?
Thilo:
Die Metal-Szene in Pirmasens ist prinzipiell recht vielversprechend. Und wir würden mit Sicherheit von mehreren Bands öfter hören,
wenn diese sich selbst eine Chance auf Eigenständigkeit geben würden. Das musikalische Potential vieler Musiker hier im Umkreis ist
nämlich echt bemerkenswert. Ich persönlich fände es gut, wenn nicht so oft einfach versucht würde die gerade angesagteste
Metalcore oder Deathcore-Band zu kopieren und stattdessen eigene Akzente gesetzt würden. Aber das ist wie gesagt meine
persönliche Meinung. Prinzipiell hab aber ich vor jedem Musiker eine immense Achtung, wenn dieser sich mit Eigenkompositionen
auf die Bühne stellt. Und wenn es mir möglich ist, versuche ich auf jedem Undergroundkonzert in Pirmasens oder Umgebung auch
anwesend zu sein, um dies zu zeigen. An Auftrittsmöglichkeiten haben wir hier mittlerweile einige. Wenn ich an die Situation von
vor zehn, fünfzehn Jahren denke sieht es heute wirklich deutlich besser aus.
SM:
Was würdest Du als die bisherigen Highlights in der 12-jährigen Geschichte von ZEROGOD angeben?
Thilo:
Unsere Gigs mit Totenmond, Tankard und Lividity waren famos, ebenso unser Auftritt auf der "Pfalz Metal Nacht" als eine
der Vorbands von Master. Es ist immer wieder eine Ehre, wenn ein Organisator UNS will um für eine große Band zu eröffnen...
uch unsere Festival-Auftritte auf dem "From Dusk ´til Dawn" in Neidenbach/Bitburg sind Events an die ich mich immer wieder gerne
erinnere. Dies gilt natürlich auch für unsere Konzerte in der "Schwemme"!
SM:
Du hast mir meine nächste Frage fast vorweg genommen: Ihr habt am 7. April ein Konzert mit Paul Speckmans legendärer Death
Metal Band MASTER gegeben. Erzähl doch mal wie es war und von welchen Bands die Musiker von Zerogod beeinflusst bzw.
beeindruckt sind.
Thilo:
Great – wie schon erwähnt! Master haben für mich definitiv den Titel "Motörhead des Death Metal" verdient.
Und Paul Speckmann hat sich backstage als der wirklich bemerkenswerte Typ herausgestellt, den wir alle vermutet hatten.
Der Mann und seine Band sind noch genauso Underground wie vor 25 Jahren. Die Jungs kamen in einem 20 Jahre alten Corsa
eingepfercht von Tschechien in die Pfalz geschippert - wenn das nicht Underground ist. Zu unseren vordergründigsten Einflüssen
kann man wohl Bolt Thrower, Morbid Angel, Death, Entombed, Grave, Krisiun, Hate Eternal und Suffocation zählen.
SM: Was steht
in diesem Jahr für Zerogod noch an, bzw. was sind die nächsten Ziele?
Thilo:
Wir werden auf jeden Fall im September auf dem "Metallergrillen"-Festival in Katzenbach bei Rockenhausen spielen, wo wir schon vor
zwei Jahren zu Gast waren. Die Vorfreude ist groß, denn dieses kleine Festival
macht wirklich Spaß! Für den Herbst ist auch mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder ein Event in der "Schwemme" angesetzt.
Termin steht noch nicht fest. Und im Oktober sind wir in der "Zuckerfabrik" in Frankenthal zu Gast, wo wir bis dato noch nicht
gespielt haben. Schauen wir mal.
SM:
Thilo, ich bedanke mich für dieses Interview!
Die letzten Worte gehören Dir.
Thilo: ZEROGOD
möchten sich bei allen Unterstützern bedanken, die uns in den letzten 12 Jahren
die Stange hielten. Sei es, weil sie eine CD oder ein Shirt gekauft haben, oder
zu einem Konzert gekommen sind! Ohne Euch wären wir NICHTS! Und bitte unterstützt
nach Möglichkeit auch die anderen Metal–Underground-Bands im Umkreis Pirmasens.
Geht auch mal zu einem Metal-Konzert, wenn kein Name den Ihr kennt auf dem Flyer
steht. Von diesem Zusammenhalt lebt der Underground! Danke und lasst es weiter
krachen!
(Pit Schneider, Juni 2012)