WOLF, 13.05.2004
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WOLF aus Schweden gehören zur jungen Generation aufstrebender Metal Bands, die eines Tages in die Fußstapfen von so manchem etabliertem Act treten könnte.
Das neue Album ´Evil Star´ verbindet gekonnt klassischen Metal der Marke IRON MAIDEN mit der Unbekümmertheit und dem innovativen Songwriting der Band.
Sänger und Gitarrist Nick Olsson gewährte mir Einblick in das Wolf-Camp.

Schweres-Metall (SM): Nick, wie hat alles angefangen mir Eurer Band?
Nick: Mikael (Goding, Bass) und ich trafen uns 1995 in einer Kneipe und diskutierten über Musik. Wir stimmten darüber überein das die 90er Jahre zum Kotzen waren, und das eigentlich niemand mehr richten Heavy Metal spielte. Wir entschieden eine Band an den Start zu bringen, was wir dann ja auch taten. Nach einigen Jahren und diversen Demos schrieben wir "In The Shadow Of Steel", das der erste Song unseres Debut-Albums wurde. Auch Daniel (Bergkvist, Drums) stieg kurz zuvor ein, und von diesem Zeitpunkt an war WOLF etwas das die Metal-Szene nicht ignorieren konnte.

SM: Wie sind denn die bisherigen Fan & Pressereaktionen auf das neue Album ausgefallen?
Nick: Überwältigend, ehrlich.
Noch wesentlich besser als beim Vorgänger ´Black Wings´, dessen Erfolg uns damals auch überraschte.

SM: Bist du zu 100% mit ´Evil Star´ zufrieden, speziell was den Sound betrifft?
Nick: Nein, ich bin niemals zu 100% mit einem Album zufrieden, es gibt immer etliche Sachen die man noch verbessern kann. Ein Album wird eigentlich nie richtig fertig und du denkst ständig daran das du mit dem nächsten Album noch einen draufsetzen willst
Vom Sound her gesehen bin ich zu 95% zufrieden, und das heißt der Sound ist wirklich gut geworden, da ich persönlich sehr hohe Ansprüche dahingehend habe. Ich denke Peter (Tägtgren, Produzent & Mainman v. HYPOCRISY - Red.) hat bis dato seinen besten Job abgeliefert, auch deswegen weil wir dieses mal ganz genau wußten was wir wollten.

SM: Wie geht ihr an das Komponieren der Songs heran, und woher nehmt ihr die Inspirationen für Eure Texte?
Nick: Wir bauen den Song eigentlich um die Haupt-Riffs herum auf, und arbeiten immer zusammen mit der ganzen Band daran. Ich steuere die meisten Melodien und Texte bei. Dabei werde ich von Träumen, Büchern, Filmen und das alltägliche Leben inspiriert. Es gibt nur eine Regel für die Texte bei WOLF. Diese ist das der Hörer eigentlich seine eigene Sichtweise entwickeln soll, d.h. er soll die Texte für sich persönlich interpretieren. Ach ja, es gibt noch eine Regel: Die Texte sollen im Song gut klingen.

SM: Was sind deine Lieblingssongs auf dem Album?
Nick: Ich denke "Evil Star" und "Black Wing Rider" sind meine Favouriten. "Evil Star" ist der Song welcher für mich persönlich am ausgereiftesten klingt. "Black Wing Rider" dagegen war der letzte Song den wir schrieben. Wir komponierten ihn im Studio, obwohl diese Vorgehensweise wirklich gefährlich ist, aber er ist großartig geworden wie ich meine. Er klingt ein bischen thrashiger und hat wohl einige METAL CHURCH-Einflüsse was die Riffs betrifft. Ich denke du wirst auf dem nächsten Album mehr Songs dieser Art zu hören bekommen. Zudem liebe ich die Gitarrenarbeit bei diesem Song.

SM: Ihr werdet ja ständig mit IRON MAIDEN verglichen, ist Euch dies mittlerweile langweilig, oder faßt ihr dieses als Kompliment auf?
Nick: Natürlich ist es ein Kompliment, aber mit der Zeit kann es schon ein bischen langweilig werden, ständig mit IRON MAIDEN verglichen zu werden. Hätte es MAIDEN nie gegeben würden wir sicherlich nicht so klingen wie wir es tun, aber wir haben doch sehr viel mehr zu bieten, und es gibt für uns noch sehr viele Horizonte in die wir uns entwickeln können.

SM: Stehen demnächst Auftritte von Euch bei uns in Deutschland an?
Nick: Ja, beim Metal Bash Festival in Hamburg am 27. Juli diesen Jahres.

SM: Was war der Grund gleich drei Cover-Songs auf das Album zu packen?
Nick: Da mußt du die Plattenfirma fragen, die haben das entschieden. Das Album endet mit "Don´t Fear The Reaper" von BLUE ÖYSTER CULT, welchen ich für einen in diesem Zusammenhang unerwarteten & sehr guten Song halte, und es eröffnet dem Album eine neue Dimension. Die anderen beiden Cover-Songs sind lediglich Bonus Tracks für die europäische Version von ´Evil Star´ und wurden schon vor einigen Jahren aufgenommen.

SM: Erzähle uns doch bitte etwas über Eure Heimatstadt Örebro (Schweden).
Nick: Es ist eine mittelgroße Stadt in der Mitte von Schweden. Ein schöner Ort mit einer Burg und einem kleinen Fluß. Es gibt dort eine Menge von Rock und Metal Bands. Eigentlich mehr Bands als Fans.

SM: Wie denkst du über die momentane Metal-Szene, meinst du es ist an der Zeit für ein großes Comeback des klassischen Power Metal?
Nick: Ich habe keine Ahnung was die momentane Szene betrifft, da ich mich nicht wirklich für neue Metal Musik interessiere. Was ich gemerkt habe, ist das die Leute die früher in den 90ern kaum Notiz von uns nahmen nun headbangen und abfeiern. In anderen Worten: Die Metal Szene in Schweden ist wesentlich besser als noch vor zehn Jahren. Ich bin mir auch nicht sicher was du mit klassischem Power Metal meinst, wir nennen unsere Musik einfach Heavy Metal

SM: Von welchen Musikern/ Bands siehst du dich beinflußt bzw. bist du beeindruckt?
Nick: Uli Jon Roth, Adrian Smith, Yngwie J. Malmsteen, Dave Murray, Richie Blackmore, Ronnie James Dio, John Lord, Rob Halford, Paul DiAnno, Steve Harris, Michael Denner, Hank Sherman, King Diamond, Kim Russ, Nicko Mc Brain, Timi G. Hansen, Clive Burr, Les Binks, Marc Boals, Jussi Björling, Danny Elfman, Jake E. Lee, Ozzy Osbourne, Tony Iommi und Jimi Hendrix.

SM: Welche noch lebenden Personen würdest du gerne kennenlernen?
Nick: Neil Armstrong (erster Mann auf dem Mond - Red.), lebt er eigentlich noch? Wenn nicht dann Samantha Fox.

SM: Ich bedanke mich bei dir für dieses Interview. Letzte Worte von dir an unsere Leser bzw. die deutschen Metal Fans?
Nick: Ich hoffe wir sehen uns beim METAL BASH-Festival. Machts gut!

(Pit Schneider, Mai 2004)