SUBWAY TO SALLY,
17.03.2014
Link: www.subwaytosally.com
Schweres-Metall (SM):
Hallo Simon, nicht nur ich finde dass euer neues Album 'Mitgift' großartig ausgefallen ist und völlig zu Recht unser "Album des Monats
März" wurde. Was bedeutet dir/euch ein solche Auszeichnung eines relativ kleinen Magazins?
Simon:
Das bedeutet mir sehr viel. Ich lese auch jede einzelne Amazon Review und jeden Kommentar zum neuen Album auf Facebook.
Die vielen positiven Reaktionen freuen mich sehr und helfen mir, meinen Akku wieder aufzuladen. Der ist nämlich nach der
anstrengenden Produktion des Albums ziemlich leer.
SM:
Wie lange habt ihr insgesamt an dem Album gearbeitet und waren alle Bandmitglieder ins Songwriting eingebunden?
Simon:
Nun, wir haben etwa ein halbes Jahr in Vollzeit an MITGIFT gearbeitet. Das Songwriting und die Vorproduktion erstreckten
sich auf den Zeitraum davor. Prinzipiell sind bei STS alle Mitglieder ins Songwriting eingebunden, bei diesem Album allerdings
war die Vision von Anfang an sehr klar und deshalb der Rahmen sehr eng gesetzt. Ich selbst habe ca. 60 Songideen ausgearbeitet,
wovon am ende nur eine Handvoll übrig blieben, da nur diese ins Konzept von MITGIFT passten. In der Hauptsache haben Ingo
und ich die Musik zu diesen Album geschrieben, Bodenski die Texte.
SM:
Wer hatte die Idee zum Skript vom "Schwarze Seide"-Videoclip und wie kamt ihr auf das textliche Konzept "Mördergeschichten"
für das neue Album?
Simon:
Ich habe schon vor einigen Jahren Songs über solche Themen geschrieben und fand es zu diesem Zeitpunkt einfach passend,
auch mit Subway To Sally das Thema Mördergeschichten aufzugreifen. Bodenski, der zunächst sehr skeptisch war, zeigte sich nach
ein paar Tagen Recherche begeistert und war mehr als offen für dieses Thema. Wir haben uns dann Bücher besorgt und in
bestimmte Themen eingearbeitet, die wir als sehr inspirierend empfanden. Es sind sogar noch Geschichten übrig geblieben,
die es nicht mehr aufs Album geschafft haben.
Die Idee und Umsetzung des Videoclips kam von "Angst Im Wald", einer genialen Firma für visuelle Medien. Tim, der Kopf des
Unternehmens, ist einer der talentiertesten Künstler, die ich jemals kennenlernen durfte. Er hat das gesamte grafische Konzept
von MITGIFT gemacht.
SM:
Die Machart von "Ad Mortem Festimanus", "Für immer", "Dela Vare" und "Im Weidengarten" erinnert mich an euer geniales Album
'Bannkreis' v. 1997, welches viele Fans für eines eurer besten Werke halten. Kannst du diesen Vergleich nachvollziehen bzw.
welchen Stellenwert für Subway To Sally räumst du 'Bannkreis' ein?
Simon:
Für mich persönlich ist 'Bannkreis' das beste Subway To Sally-Album. Über diese Platte habe ich die Band damals kennen
und lieben gelernt und es freut und ehrt mich, dass du diesen Vergleich ziehst. Insgesamt betrachtet allerdings finde ich
MITGIFT schon anders als 'Bannkreis'.
SM:
'Mitgift' kommt wie aus einem Guss daher, d.h. die komplette Band scheint momentan auf dem Zenit ihrer Schaffenskraft und
Kreativität angelangt zu sein. Siehst du dies ebenso bzw. war euch schon beim Aufnahmeprozess bewusst das 'Mitgift' ein
besonders gutes Album werden wird?
Simon:
Uns war klar, dass wir etwas besonderes schaffen müssen und wollen.
Eine Band, die bereits seit 22 Jahren existiert und ihr zwölftes Album veröffentlicht droht natürlich berechenbar zu werden.
Das galt es zu verhindern, ohne dabei die Trademarks der Band aus den Augen zu verlieren. Im Nachhinein finde ich, dass uns das
sehr gut gelungen ist. Ich bin sehr stolz auf das neue Album und freue mich umso mehr, dass unsere Fans das genauso sehen
wie wir. Ob MITGIFT der kreative Zenith der Band ist, weiß ich nicht. Ich hoffe, dass da noch was nachkommt in den nächsten
Jahren.
SM: Was
können die Fans von der am 3. April beginnenden Tournee erwarten und wen habt
ihr als Vorgruppe dabei?
Simon:
Supporten wird uns DARKHAUS, eine Band die unter anderem aus Mitgliedern von Eisbrecher und Pro Pain besteht.
Wir werden das Subway To Sally- Programm dreiteilen. Im ersten Block werden wir uns den neuen wie auch älteren
Mördergeschichten widmen. Im zweiten Block stimmen wir akustische Töne an, bevor wir eine Party abbrennen mit vielen
Hits aus der Bandgeschichte. Die Tour wird mehr als sehenswert, vor allem auch wegen der neuen Songs, die eine große
Herausforderung für uns darstellen.
(Pit Schneider, März 2014)