SHAKRA, 14.04.2009
Link: www.shakra.ch  

'Everest' nennt sich das neue Album von SHAKRA und im Gegensatz zu AC/DC mit ihrem lächerlichen 'Black Ice'-Album kann man sich auf die Schweizer in punkto Qualität verlassen. Der Longplayer ist unser "Album des Monats April" und ein geniales Statement in Sachen melodischer, riffbetonter Hard Rock. Gitarrist Thom Blunier stand gerne für das folgende Interview zur Verfügung.

Schweres-Metall (SM): Hi Thom, wie geht’s Dir u. wo hältst Du Dich gerade auf?
Thom: Hallo Pit, danke für die Nachfrage. Ich bin gerade ein bisschen gestresst wegen den ganzen Tourvorbereitungen. Von daher halte ich mich meistens im Proberaum bei Bern auf.... jetzt sitze ich aber im ruhigen Emmental wo ich wohne, vor dem PC und beantworte deine Fragen!

SM: Glückwunsch zum neuen Longplayer! 'Everest' ist das "Album des Monats April" in unserem Magazin!
Thom: Vielen Dank, ich freue mich wie ein kleines Kind, dass die Scheibe auch bei euch so gut ankommt!!!

SM: Auch in den anderen Magazinen wie Metal Hammer, Rock It, Break Out, etc. wurde das Album mit Höchstwertungen überhäuft. Wie seht ihr diesbezüglich die Chancen auch verkaufstechnisch (verdienterweise) durchstarten zu können?
Thom: Leider ist ja der Tonträger-Markt ziemlich am Arsch und von daher habe ich nicht grosse Hoffnungen auf sehr hohe Verkaufszahlen in Deutschland. Bei uns in der Schweiz läuft es etwas besser, da wir mit 'Infected' in den CH Charts auf Platz 7 waren.

SM: Kannst du kurz erläutern wie das Songwriting bei Shakra generell abläuft und wie lange ihr insgesamt an 'Everest' gearbeitet habt?
Thom: Die Grundstruktur der Songs produzieren entweder T. Muster oder ich zu Hause mit einfachen Mitteln vor. Danach arbeiten wir zu dritt (T. Muster, M. Fox und ich) an den Gesangslinien. Wenn die Melodien funktionieren, arbeiten wir die Songs mit der ganzen Band aus. Danach geht’s in mein Studio wo ich dann das Album produziere.
Ich kann nicht genau sagen wie lange das Songwriting dauert, da eben viel zu Hause gearbeitet wird. Aber vom ersten Ausarbeiten der Songs mit der Band bis zum fertigen Album waren es etwas mehr als 6 Monate.

SM: Mit dem fast 8-minütigem "The Journey" habt ihr meiner Meinung nach etwas Neues gemacht. Erst mal die Länge des Songs, dann die Breaks & Tempiwechsel, was sich allerdings toll anhört. Ein echtes Highlight auf dem Album. War ein Song dieser Machart geplant oder hat es sich einfach so ergeben?
Thom: "The Journey" gefällt mir auch am besten. T. Muster hat ihn geschrieben und ich war sofort sehr angetan von diesem Song. Geplant war ein solcher Song eigentlich nicht. Der hat sich dann einfach so ergeben. Wir nehmen einfach alles mal grob auf, und was gefällt wird dann verwendet.

SM: Mit jedem Album denke ich aufgrund der Klasse des Songmaterials, dass ihr Euch eigentlich nicht mehr steigern könnt… wie bekommt ihr es hin immer noch einen drauf zu setzen?
Thom: Wenn du das so empfindest, finde ich das natürlich Oberklasse! Wir fühlen da natürlich etwas anders. Wir sind uns nie sicher wie die Songs bei den Leuten ankommen... wir versuchen einfach mit den gegebenen Möglichkeiten das Beste rauszuholen.

SM: Hat sich Euer "neuer" Bassist Dominik Pfister gut bei Euch eingelebt?
Thom: Dominik ist eine Bereicherung für die Band. Seine liebenswürdige Art, gepaart mit seinen musikalischen Fähigkeiten, bringt die Band sicherlich einen Schritt nach vorne. Wir freuen uns alle mit ihm zusammen zu arbeiten!

SM: Was können die Fans von der anstehenden Tour erwarten u. was kannst Du mir über die Support Band Polution erzählen?
Thom: Wir werden ziemlich viele neue Songs spielen. Dominik am Bass wird die Leute sicherlich auch optisch erfreuen. Unser Bühnenbild ist neu und vielleicht etwas ungewöhnlich.
Polution kenne ich selber nur von ihrem Album her. Aber ihr AC/DC-lastiger Sound passt bestimmt gut zu unserem Set. Ich denke, dass die Leute grösstmögliche Abwechslung bekommen an den Gigs mit dieser Kombination, da die Stile unterschiedlich sind, aber trotzdem gut zusammen passen.

SM: Was verbindet Ihr mit Deutschland bzw. den deutschen Fans?
Thom: Mit Deutschland verbinde ich immer Touren im Nightliner. Was mich immer ein wenig an Camping erinnert... Ich bin noch gerne so auf Achse. Cool finde ich halt auch jeden Tag einen Gig zu haben auf Tour. Das kennen wir in der Schweiz nicht. Da beschränken sich die Konzerte hauptsächlich auf das Wochenende.
Die deutschen Fans unterscheiden sich etwas von unserem Schweizer Publikum. Bei uns sind die Fans glaube ich etwas jünger.

SM: Eine Frage, die sicherlich schon desöfteren gestellt wurde: Was hat euch zu dem Bandnamen SHAKRA inspiriert?
Thom: Chakras sind ja Energiezentren im Körper. Energie fanden wir alle ein gutes Stichwort für unsere Musik. Wir schreiben das Wort am Anfang mit S weil’s einfach geiler aussieht.

SM: Ist in naher Zukunft eine neue Live-DVD geplant? Die erste liegt ja nun schon fast 5 Jahre zurück und erstklassige neue Songs habt ihr ja mehr als genügend.
Thom: Nein bis jetzt ist nichts in dieser Richtung geplant. Wir sind ehrlich gesagt auch nicht so scharf auf eine neue DVD. Mit diesen begrenzten finanziellen Möglichkeiten die wir meist zur Verfügung haben, braucht es unglaublich viel Enthusiasmus um so ein Projekt einigermassen vernünftig zu realisieren.

SM: Was gibt es von der Videoclip-Produktion zu "Why" zu berichten u. weshalb habt ihr gerade diesen Song ausgewählt, der doch mehr in Richtung Ballade geht u. nicht sehr repräsentativ für Shakra ist?
Thom: Wir haben "Why" ausgewählt da dieser Song in der Schweiz auch als Verkaufs-Single erhältlich ist. Zu "Ashes To Ashes" haben wir auch einen Videoclip gedreht welcher in Deutschland mit auf das Album gepackt wird.
Beide Videos wurden aus finanziellen Gründen an einem Tag aufgenommen was unglaublich kräftezehrend war.

SM: Du bist ein Gitarrist mit unglaublich viel Feeling. Von welchen Gitarristen bzw. Musikern siehst Du dich beeinflusst/beeindruckt?
Thom: Sehr schön, dass du so empfindest. Es ist auch mein Ziel die Leute mit meinem Feeling zu begeistern und nicht mit vielen schnellen Tönen. Ich war in meiner anfänglichen Entwicklung als Gitarrist eher von blues-lastigen Musikern fasziniert. Heute arbeite ich daran meinen eigenen Stil zu entwickeln. John Norum (Europe) finde ich klasse weil er eben auch mit viel Seele spielt.

SM: Thom, ich danke Dir für dieses Interview! Letzte Worte v. Dir an unsere Leser bzw. die deutschen Rock/Metal Fans?
Thom: Leute kommt an unsere Gigs wir freuen uns auf euch!!!!

(Pit Schneider, Apirl 2009)