RAGE, 20.12.2009
Links: www.rage-on.de/
www.myspace.com/rage &
www.andrehilgers.de/
'Strings To A Web', welches uns jetzt schon vorliegt
und wieder ein absoluter Hammer geworden ist, sprich alle Stärken dieser Ausnahmeband
offenbart! Auf der oben aufgeführten myspace Seite könnt schon
jetzt den neuen Song "Into The Light" anchecken.
Zudem steht im März nächsten Jahres eine Europa-Tour mit den Support-Bands
Jaded Heart & Seven an. Also Gründe genug um den gut gelaunten RAGE-Drummer
André Hilgers zum Interview zu bitten.
Schweres-Metall
(SM):
Hallo André, wie geht´s Dir?
Ich nehme an Du musst Dich erst mal von den stressigen Aufnahmesessions zum neuen Album
'Strings To A Web' erholen?
André: Super, kann
mich nicht beklagen. Na ja es geht, wir sind ja schon seit Ende September fertig.
Da ist ja bereits etwas Zeit vergangen. Vielmehr stecken wir in Silvestershow-Vorbereitungen
und im vorweihnachtlichen Einkaufsterror...
SM:
Wie lange habt ihr insgesamt an dem Album gearbeitet und wie zufrieden bist Du selbst mit dem Ergebnis?
André: Vom Anfang
des Songwritings bis zum Endmix ca. 8 Wochen +/-. Das war die schnellste Produktion die wir je gemacht haben.
Es war alles ziemlich tight. Das war auch der Grund
dafür, dass wir ziemlich geil vorbereitet ins Studio gegangen sind. Jeder kannte
seine Parts und Charlie Bauerfeind brauchte nur noch den Aufnahmeknopf drücken.
Es war sehr entspannt und da wir vorher bis ins kleinste Detail die Songs geprobt
haben, auch 'ne ziemlich sichere Sache. Vom Ergebnis sind wir mehr als begeistert,
zumal Charlie Bauerfeind auch einer meiner Wunsch-Produzenten war.
SM:
Was sagst Du zu den bislang erschienenen CD-Reviews? Bei so manchen habe ich das Gefühl die Journalisten nehmen sich immer
weniger Zeit für das einzelne Album im überfüllten "Monats-Soundcheck"…
André:
Ein paar habe ich schon gelesen, tja. Du kennst das ja, im heutigen Zeitalter und die eigentlich geniale Erfindung "Internet",
kann ja jeder mittlerweile Reviews schreiben. Bei manchen stellt sich tatsächlich die Frage ob das Album gehört wurde.
Da es noch gar nicht freigegeben war. :-)
SM:
Wo siehst Du die Unterschiede zwischen 'Carved In Stone' und 'Strings To A Web'?
André: Dass wir
in den letzten 2 Jahren noch besser als Band oder Team zusammen gewachsen sind.
Bei 'Carved' wollten wir auf "Nummer Sicher" gehen. Bei 'Strings' war der Plan
wieder ein bissle in Richtung 'Unity' zu gehen. Allerdings haben wir das nicht
geschafft, sondern unsere Erwartungen noch übertroffen, nicht zuletzt gilt da
natürlich auch ein sehr grosses Lob an Charlie, mit dem wir am Anfang schon
ein paar Diskussionen führen mussten, was unseren Sound betrifft. Victor und
ich hatten schon sehr präzise Vorstellungen, was unseren Sound betrifft. Daher
auch die Wahl des Produzenten, wir wollten seine Erfahrung und sein "Know How"
nutzen, der über jeden Zweifel erhaben ist, aber nicht diese typische Bauerfeind-Produktion-Sound
abfahren.
SM:
Was sind Deine Lieblingssongs vom neuen Album und warst Du ins Songwriting involviert?
André: Defintiv
"Hellgirl", da es meiner kleinen Tochter Samantha Pearl gewidmet ist! "Into
The Light" und "The Edge Of Darkness"…. letztendlich sind aber alle Songs ´en
Hammer, wir sind noch nicht wirklich sicher was wir Live spielen sollen. Ich
würde mich eher als Arrangeur und Ideengeber sehen, mit Songwriting hat das
nicht viel zu tun. Ich kenne zwar den Unterschied zwischen Dur und Moll, aber
das überlasse ich erstmal noch den Jungs. Aber bei "Hellgirl" haben Peavy und
ich schon zusammen Eckpunkte des Textes diskutiert und er hat dann den Text
geschrieben. Obwohl sie mich gebeten haben Songs zu schreiben und mir einen
Haufen Möglichkeiten einräumen; ich denke beim nächsten Output werde ich mal
ein paar Ergüsse zum Besten geben. Zumal ich beste Voraussetzungen in meinem
kleinen Studio habe.
SM:
Das 5-teilige über 16-minütige Epos "Empty Hollow" ist wohl der bislang anspruchsvollste RAGE Song.
Wie entstand die Idee hierzu und würdest Du mir zustimmen, dass einiges an Dream Theater erinnert?
André: Es gab zu
Anfang sehr viele Ideen, zuerst wollten wir ähnlich wie 'Unity' ´nen neuen Instrumental-Song
schreiben. Aber Vic hatte so viele Ideen, die er dann in Minsk mit unserem Lingua
Mortis Orchester erstmal aufgenommen hatte. Als er wiederkam, hatte er schon
einige Parts geschrieben und wir haben im Proberaum die einzelnen Parts aneinander
gereiht. So enstand der Song. Das ist der Vorteil, wenn man jemanden wie Vic
in der Band hat, der sowas leicht umsetzen kann. Dream Theater standen definitiv
nicht Pate, aber es ist schön zu hören, damit verglichen zu werden. Zumal wir
schon grosse Fans der Band sind. Und in meinem Fall gibt es nix zu Mike Portnoy
zu sagen, außer das er unerreicht bleiben wird.
SM:
Apropos Dream Theater, insbesondere beim Part "Strings To A Web" fallen mir die Namen John Petrucci (Gitarre) u.
Mike Portnoy (Drums) ein. Haben Victor u. Du Euch hier bewusst an diesen beiden orientiert, die ja bekanntermaßen zur
Weltspitze gehören? Ihr müsst Euch ja wahrlich nicht hinter ihnen verstecken.
André: Hmm…ehrlich
gesagt habe ich zu der Zeit oft das neue Album der Jungs gehört. Vielleicht
hat es schon ein bisschen Einfluss auf mich genommen, aber ich hab jetzt nicht
bewusst probiert es zu kopieren. In meinem Spiel stecken sehr viele Einflüsse,
da ich sehr viele unterschiedliche Stile an Musik höre.
SM:
Kannst Du bitte mal in einigen Sätzen die Stärken Deiner Mitmusiker Peavy & Victor erläutern?
Insbesondere Victor lässt ja wieder einige Soli vom Stapel, die scheinbar nicht von dieser Welt sind.
André: Immerhin sind die Jungs mittlerweile 10 Jahre ein Team und ich
gehöre auch schon 3 Jahre dazu. Die Jungs wissen genau worum es geht und haben
immer eine SEHR genaue Vorstellung von dem was sie machen oder wollen. Desweiteren
ist die Leichtigkeit mit der die Jungs ans Songwriting gehen sehr geil, Peavy
ist ja nicht nur Sänger, sondern muss auch alles auf´m Bass umsetzen, was Vic
mit der Klampfe vormacht. Wir kommen somit nie aus dem Üben raus, da es
für Victor keinen Stillstand gibt. Und da passen wir uns gerne an. Victor ist
da sehr speziell, er ist nur unterwegs, am üben, Songs schreiben, wieder üben….
ich glaube das Wort SCHLAFEN gibt es in seinem Wortschatz nicht. Und was es
auf Russisch heisst, weiss ich nicht *lol*. Es macht einfach tierisch Spass
mit den Jungs zu arbeiten, da es auch immer wieder was Neues gibt. Victor kommt
immer wieder mit neuen Sachen um die Ecke, Orchestershows, TV Total, Stockcar
Rennen, Pyros aus seiner Klampfe, Akustik Shows, Band Workshops…und zuletzt
haben wir noch mitten in der Drift Halle auf der Essener Motorshow zwischen
quietschenden Reifen gespielt…bin mal gespannt was als nächstes kommt. Ich wäre
ja mal dafür, als erste Band auf´m EVEREST zu spielen…hahaha. Ich glaube aber,
dass Peavy das für kein Geld der Welt machen würde, er wäre bestimmt dafür mal
in ´nem Steinbruch zu zocken….
(Pit Schneider, Dezember 2009)