PARAGON, 10.06.2002
Link: www.paragon-legions.de 

Für PARAGON stehen die Zeichen eindeutig auf Sturm! Denn mit dem famosen neuen Album ´Law Of The Blade´ brennen die Burschen ein Power-Metal Feuerwerk ab, dass es eine wahre Pracht ist! Also war es an der Zeit umgehend mit der Ausnahmeband in Kontakt zu treten, und Bassist Jan Bünning von den Hamburger Power-Metallern auf den Zahn zu fühlen!

Schweres Metall (SM): Zuerst einmal Kompliment für die am 21. Mai offiziell erscheinende, verdammt starke Scheibe, die glücklicherweise in meinen Briefkasten geflattert ist (nochmals Thanx an True Music Promotion!), und mich kurz darauf - als mir die ersten Klänge aus meiner Anlage entgegensprangen - förmlich vom Sitz gehauen hat, wie ihr ja an der beiliegenden Vorab-Review erkennen könnt. Wie sind die sonstigen bisherigen Reaktionen auf die Scheibe?

Jan: Die Reaktionen waren bis auf sehr wenige Ausnahmen durchweg gut - die Ausnahmen waren allerdings keine schlechten Reviews sondern einfach nur durchschnittliche. Ich denke mit STEELBOUND haben wir uns gewisse "Türen geöffnet" - auch in den "großen" Heften und diesen Status können wir bestimmt noch mit LAW OF THE BLADE ausbauen.

SM: Erzählt doch bitte mal etwas über die Anfangstage von PARAGON. Wie fandet ihr als Band zusammen?

Jan: Boah - das ist eigentlich Martin´s (Gitarre & Backing Vox) Frage da er die Band ca. 1990 gegründet hat und das noch einzig verbliebene Originalmitglied ist. Allerdings ist er auch der Hauptsongwriter. Bis 1995 WORLD OF SIN rauskam gab´s wohl etliche Umbesetzungen. Danach gab´s eine kleine Tour - und dann brach die damals vorhandene Besetzung total auseinander. 1997 juckte es Martin aber wieder in den Fingern und er holte zwei Leute der "letzten" Paragon Besetzung (Markus "Big M" Corby - Drums und Claudius Cremer - Gitarre) zurück sowie Andreas Babuschkin (Vocals) und mich (Jan Bünning - Bass & Backing Vox) neu in die Band. Danach wurde dann recht fix THE FINAL COMMAND eingetütet (1997 aufgenommen, 1998 released) gefolgt von CHALICE OF STEEL (1999) - beide für BO Records. Dann gab´s eine kleine Pause bis wir dann bei REMEDY RECORDS gelandet sind und 2001 STEELBOUND released haben. Den Rest kennst Du ja!

SM: Was mir an ´Law Of The Blade´ besonders gut gefällt ist die stilistische Vielfalt und Ausgewogenheit der Scheibe. Besonders "Across The Wastelands" mit seinem epischen Touch hat es mir angetan. Wie muss man sich den Songwriting-Prozess bei Euch vorstellen?

Jan: Da unser zweiter Gitarrist Claudius leider zur Zeit in Darmstadt studiert kommt meistens Martin mit den Riffs für ein neues Stück an und Big M und ich arrangieren das ganze dann bzw. steuern Ideen oder Änderungen dazu bei. Die Stilistische Vielfalt haben wir eigentlich schon seit den Paragon Anfangstagen angestrebt da wir alle nichts mehr hassen als CDs wo NUR schnelle Stücke drauf sind oder immer nur Midtempo.

SM: Seid ihr selbst mit Sound, Songs und Produktion der aktuellen Scheibe vollkommen zufrieden, bzw. wie seid ihr eigentlich an den doch vielbeschäftigten Piet Sielck (IRON SAVIOR) geraten?

Jan: Mann kann hinterher immer Punkte finden die man gerne ändern würde - das Mastering hätte z.B. noch etwas mehr Bassfrequenzen vertragen können - aber das ist Erbsenzählerei da halt so gut wie nie alles 1000 % stimmt. Und es wäre langweilig da man keine Motivation mehr hätte weiterzumachen wenn man die "perfekte" CD gemacht hätte! Piet wohnt wie wir in Hamburg und beim Mastern von CHALICE stellten wir fest das wir einen ähnlichen Background wie er haben und das er gar nicht so teuer ist wie man denken könnte, zumal man die Transportkosten in eine andere Stadt spart!

SM: Da bei meiner Promo-CD leider keine Texte beigelegt waren, erläutere doch bitte einmal das Konzept das hinter ´Law Of The Blade´ steht.

Jan: Na ja, was heißt Konzept - unsere Texte sollen eher Spaß machen und unterhalten wie ein "Popcorn-Kinofilm" wie z.B. Godzilla als einen zum großen Nachdenken anzuregen. Das heißt allerdings nicht das sie schlecht Geschrieben sind - Buschi hat inzwischen einen sehr bildlichen Stil für die Lyrics entwickelt der die Musik noch sehr unterstreicht. Der Held wird von der Erde auf einen Barbarenplaneten entführt wo er sich mehr oder weniger von Schlacht zu Schlacht kämpft bis er eine Revolution anstachelt in deren Verlauf er dann den Tyrannen stürzt. Dann wacht er wieder auf der Erde auf und denkt er hätte alles nur geträumt - bis er die Narben an seinem Körper entdeckt.

SM: Seid Ihr zufrieden mit Eurer Situation bei REMEDY RECORDS bzw. wie schätzt ihr Euren Stellenwert dort ein?

Jan: Wir hatten schon nach STEELBOUND einige Anfragen ob wir denn vertragsfrei sind - allerdings sind wir zufrieden bei REMEDY. Bei REMEDY sind wir nicht nur ein Produkt wie bei einem richtig großem Label sondern Jörn und Pedy kümmern sich wirklich rührend um Ihre Bands. Auch sind wir nicht Band 110 von 300 hundert sondern sind eine der ersten Bands auf dem Label. Auch ist es cool auf einem Hamburger Label zu sein da wir a) alles persönlich besprechen können und nicht per Email oder am Telefon und b) auch mal eine Gegenpool zu all den Labels in Süddeutschland und im Pott bilden müssen!

SM: Kennt Ihr eigentlich Eure neuen Label-Kollegen SOLEMNITY mit denen ich erst vor kurzem ein Interview führte?

Jan: Klar - ich bin Quasi "Schuld" daran da ich Sven von SOLEMNITY den Typ mit REMEDY gegeben habe bzw. Jörn wegen SOLEMNITY genervt habe!

SM: Spielt ihr am 21.+22.06.02 beim Headbangers Open Air, welches ja in Eurer Nähe (Brande-Hörnerkirchen, bei Hamburg) vonstatten geht, wo u.a. auch unsere Redaktions-Faves RIVAL und TWISTED TOWER DIRE auftreten werden?

Jan: Nee diese Jahr leider nicht da wir die letzten Jahre sozusagen die HOA Hausband waren und schon drei oder viermal in Folge gespielt haben. Eigentlich schade da dieses Jahr mehr Werbung vom HOA Team gemacht wird, die Presse auch endlich mal berichten wir, das Billing das stärkste von allen Festivals diese Jahr ist (für meinen Geschmack zumindest), und wir so wie es aussieht wohl auch kein anderes Festival diese Jahr bekommen.

SM: Welche sonstigenTour-Aktivitäten sind für die nächste Zeit geplant?

Jan: Touren sind echt so ziemlich das schwierigste Thema für uns - REMEDY würden zwar den Support bezahlen - allerdings sind zur Zeit keine Touren für uns unterwegs die sich lohnen. Und im Herbst auf Tour zu gehen wenn LAW OF THE BLADE schon langer raus ist bringt dann auch nicht mehr so viel. Wir wollen wenn schon eine richtig fette Tour spielen - Mittelgroße Bands bringen uns nicht viel - dann können wir lieber mit Wizard oder so eine "Assel-Tour" durchziehen als das Geld an bei einer mittelgroßen Band zu verschwenden wo auch nur 200 Leute pro Abend kommen. Mal sehen - vielleicht klappt ja noch ein Festival und wie schon gesagt kommt ja doch eine Tour im Herbst.

SM: Von welchen Bands/ Musikern seht Ihr Euch beeinflusst?

Jan: Judas Priest, Accept & US Speed und Power Metal wie Agent Steel, Hexx, Omen etc.

SM: Wer ist für Dich die unterbewertetste Band der Metal-Szene?

Jan: Wir natürlich. - Hargh, Hargh.

SM: Wie sieht´s mit der Metal-Szene in der Hamburger bzw. Norddeutschen Gegend aus?

Jan: Ist eigentlich ganz OK, allerdings ist es schade das man in einer Großstadt wie Hamburg selbst am Wochenende nur so 10 - 200 Nasen in Hamburg´s einzigen richtigen Metal Club den Headbanger´s Ballroom locken kann während bei einigen Konzerten bis zu 2000 Leute auftauchen. Wo feiern die den am Wochenende??? Außer den großen Bands gibt´s in unserer Richtung auch nicht so den guten Nachwuchs - die landen dann wohl bei REMEDY!

SM: Was willst du unseren Lesern bzw. den Metal-Fans an dieser Stelle noch mitteilen?

Jan: Ganz genial wäre wenn sich mal Leute wegen Gigs bei uns melden würden und zwar unter booking@paragon-legions.com  und auch unserer Webseite mal einen Besuch abstatten würden - www.paragon-legions.com Ach ja am 05.06.02 spielen wir mit VIRGIN STEELE in Bochum / Matrix am 07.06.02 mit SAXON in Lübeck / Holstentorhalle - erscheint zahlreich!!!

SM: Vielen Dank für das Interview. Ich hoffe die Sache hat Dir etwas Spaß gemacht, und viel Erfolg für die Zukunft.

Jan: Auch danke an Dich für´s Interview!

(Pit Schneider, Juni 2002)