OLEMUS, 21.11.2002
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OLEMUS aus Österreich, die vor kurzem mit ´Egod´ ein hochklassiges Album im Bereich Gothic Metal vorgelegt haben, sind beileibe keine alltägliche Band. Denn die fünf Jungs und das Mädel verstehen es vorzüglich sehr atmosphärische und überaus gelungene Songs des Genres Gothic Metal zu komponieren. Also "schnappte" ich mir Robert Bogner (Gesang, Gitarre) sowie Eugen Baumann (Gitarre), um meine Neugier zu stillen...

Schweres Metall (SM): Erzählt unseren Lesern doch bitte wann und wie OLEMUS eigentlich entstanden sind. Eugen: Olemus wurde im Österreichisch-Deutschen Grenzgebiet nahe Passau im September 1993 von Robert , Simon und Cunzla als "Godless" gegründet. Mit einem Altersdurchschnitt von 14 Jahren nahmen wir das erste Demo- "Learning to die" auf. Schon damals waren melodische aber aggressive Parts ein Markenzeichen von uns. Nach einigen Besetzungswechsel nahmen wir das zweite Demo "Blind" auf. Es ist mehr als 100mal verkauft worden. Zu dieser Zeit spielten wir eine Menge Gigs in ihrem näheren Umfeld. Der richtige Startschuss für uns fiel dann im August 1996, als das Debüt-Album, "Bitter Tears" produziert wurde. 600 Leute sahen die CD Präsentation. Durchweg positive Kritiken Interviews und Airplays folgten. Konzerte u.a. mit Rammstein, Bruce Dickinson, Samael, Six feet under, Schweisser, Tristania, Cradle of filth , Dimmu Borgir haben wir damals gespielt. Nach einem Split mit dem Label NSM ist dann das 4Track-Album "Psycho-Path" entstanden, mit dem wir allerdings keinen weiteren Deal ergattern konnten. Erst für das nächste Album "PassionFall" konnten wir einen Deal mit CCP unterzeichnen. Nach einigen Besetzungswechseln ist das neue Album "EgOd" erschienen. Zu guter letzt haben wir vor kurzem einen neuen Drummer gefunden.

(SM): Euer aktuelles Album ´Egod´ gefällt durch die besondere atmosphärische Dichte und starkes Songwriting. Wie geht ihr an das Komponieren heran? Eugen: Meistens hat Robert die grundlegenden Ideen, kommt dann mit dem Grundgerüst in den Proberaum, und wir feilen dann alle so lange an einem Song bis wir glauben, dass alles passt. Wenn wir dann am Anfang der nächsten Probe denn Song noch einmal nüchtern spielen, und er uns noch immer gefällt, dann passt´s.

(SM): Die Themen die ihr in Euren Texten verwendet deuten darauf hin das diverse Literatur ein nicht unwichtiger Aspekt in Eurer Freizeit ist. Trifft dies zu, und wenn ja zu welchen Autoren/Sachgebieten tendiert ihr? Robert: Leider komme ich gar nicht soviel zum lesen wie ich gerne würde. Wenn ich dann was lese dann Sachen von alten Romantikern wie Boudelaire.

(SM): Wie kam die Zusammenarbeit mit Anela Srna zustande, welche den weiblichen Gesang ei dem Song "Cursing The Light" übernahm? Robert: Ein Freund hat uns erzählt das eine Schulkollegin von ihm eine Wahnsinns Stimme hätte. Worauf hin wir sie gefragt haben ob sie uns nicht mal etwas vorsingen wolle. Sie hat aber gemeint das sie sich nur im alkoholisiertem Zustand singen traue. Später dann mal haben wir sie auf einer Party wieder getroffen wo sie absolut dicht war, und da hat sie dann angefangen ein paar Liedchen zu trällern. Wir waren echt begeistert von ihr und haben sie vom Fleck weg engagiert. Leider traut sie sich die Sachen nicht live zu singen.

(SM): Wie ihr aus meiner CD-Kritik ersehen könnt, gefällt mir u.a. "Where We Are One" ausgesprochen gut. Wurde eigentlich im Vorfeld der´Egod´-Veröffentlichung an eine Single-Auskopplung gedacht? Eugen: Nein, gar nicht. Wir hatten zwar jeder einen Song, der uns am allerbesten gefallen hat, dabei hat aber jeder einen anderen Song favorisiert. An eine Singleauskoppelung wurde weder von uns noch seitens unserer Plattenfirma ernsthaft gedacht.

(SM): Von welchen Musikern oder Bands der Szene seht ihr Euch beeinflusst oder beeindruckt? Robert: Ich schätze viele Musiker. Meistens aber nicht wegen technischen Fähigkeiten sonder weil sie es schaffen Emotionen durch die Musik zu transportieren. Spontan fallen mir dazu Tanelli Jarva, Jonas Renske und Mikael Stanne ein.

(SM): Gibt es Tour-Pläne für die nahe Zukunft? Wir versuchen so viele Konzerte wie möglich zu spielen. Speziell außerhalb Österreichs wo man uns eigentlich noch kaum kennt möchten wir in Zukunft mehr Konzerte spielen. Unser Ziel für die nahe Zukunft ist deshalb, mit einer größeren Band auf Tour zu gehen. Mit Unterstützung unserer Plattenfirma CCP ist das meiner Meinung nach möglich.

(SM): Wie schätzt ihr die Metal-Szene in Eurer Heimat Österreich momentan ein? Eugen: Man kann sagen, dass die Metal-Szene in unserem Land zur Zeit sehr stark ist. Es gibt einige Bands die bereits international anerkannt sind. Speziell Linz ist momentan der Hammer. Wir haben enorm viele gute Undergroundbands. Wir haben regelmäßig größere Konzerte in der Umgebung, und es gibt hier 3 Lokale in denen man Metal hören kann, und gemütlich ein paar Bierchen zischen kann, was will das Metal-Herz mehr? So wie es aussieht, wird in näherer Zukunft noch mehr und immer bessere Metal-Musik aus unserem Land dröhnen.

(SM): Welche noch lebenden Personen würdet ihr gerne mal kennen lernen? Eugen: Spontan fallen mir dazu die Herren von Metallica ein. Robert: Bono von U2, Salma Hayek.

(SM): Danke für die Zeit die ihr Euch für dieses Interview genommen habt. Robert: ...hat mich gefreut.

(SM): Letzte Worte von OLEMUS an unsere Leser bzw. die deutschen Rock/Metal-Fans? Robert: Schöne Grüße an alle Metalheads. Vielleicht sehen wir uns demnächst, wenn das mit der Tour irgendwann klappt. Bis dahin wär's nett wenn ihr uns auf unserer Web-Site besucht! HOMEPAGE - ONLINE-SHOP : http://www.ccprecords.com

(Pit Schneider, November 2002)