MANTIC RITUAL, 27.02.2009
Link: www.myspace.com/manticritual
 

Mit der Granate 'Executioner' haben die jungen Amerikaner MANTIC RITUAL das beste Thrash Album seit den Großtaten von Exodus, Testament & Slayer unter´s Volk gebracht! Grund genug Sänger & Gitarrist Dan Wetmore "in die Mangel" zu nehmen...

Schweres-Metall (SM): Hi Dan, wie geht’s Dir und wo lebst Du momentan?
Dan: Hi, mir geht’s ganz gut. Das Leben ist ganz gut, wann ist es das nicht? Momentan lebe ich in Pittsburgh, Pennsylvania hier in den USA.

SM: Bitte stelle für unsere Leser die Band mal in kurzen Worten vor.
Dan: Mantic Ritual ist eine Band die aggressive, passionierte Music spielt. Das ist alles

SM: Euer aktuelles Album 'Executioner' ist gespickt mit großartigen Thrash Metal Songs mit einem sehr frischen Feeling und einer ebensolchen Produktion. Wie muß man sich das Songwriting bei Euch vorstellen und wie lange habt ihr insgesamt an dem Album gearbeitet?
Dan: Das Songwriting für 'Executioner' fand vor langer Zeit statt. Diese Songs sind sehr alt; manche sind sogar vier Jahre alt. Als wir die Songs schrieben haben wir uns auf das Thrash-Gefühl konzentriert, aber es gab auch viele andere Einflüsse. Wir haben uns sehr von der NWOBHM (New Wave of British Heavy Metal > Anfang der 80er Jahre; Red.) inspirieren lassen. Ebenso von Punk. Wir entdeckten uns selbst und den Sound, den wir machen wollten. So geht das halt, wenn man eine Band startet. Die Dinge passieren einfach und langsam bildet sich ein sehr vertrautes Repertoire. Als wir an die Aufnahmen gingen wussten wir genau was wir wollten. Es gab keine Überraschungen. Wir nahmen alles innerhalb etwa 3 Wochen auf, eine sehr kurze Zeit. Wir haben es einfach rausgehauen.

SM: Nachdem ich mir 'Executioner' angehört habe schrieb ich in meiner CD-Kritik das die gesamt Band wohl den Geist der 80er Jahre inhaliert haben muß, also den Beginn der großartigen Thrash-Szene mit Bands wie Slayer, Testament, Exodus & Metallica. Würdest Du mir zustimmen?
Dan: Danke für die gute Kritik. Ja, das ist die allgemeine Aussage. Als wir anfingen hat dieses Thrash-Revival gerade Fuß gefasst. Für uns war Thrash eine gute Szene um einzusteigen weil sie schnell und aggresiv war. Als wir mt der Band anfingen hatten wir keine Ahnung was Thrash war, wir haben nur gespielt was wir wollten. Ich sah auf die 80er als eine coole Zeit, aber ich habe kein Verlangen dieser Zeitperiode nachzueifern. Ich denke es ist ein Kompliment mit Metallica und Slayer verglichen zu werden, aber ich möchte nicht sie sein. Wir atmen unseren eigenen Geist. Wir sprechen mit Bedeutung, wir haben Anliegen die wir rüberbringen wollen. Wir machen keine Schallplatten um als Rückschlag gesehen zu werden. Es ist 2009 und ich bin Genres und Labels müde. Für mich ist es einfach nur Musik.

SM: Der Song "Death Destruction" erinnert ich absolut an "Whiplash" von Metallica. War das Eure Absicht?
Dan: Nein, das war nicht unsere Absicht. Der Song erinnert mich an eine Mischung aus Diamond Head und frühe Slayer, vielleicht auch ein wenig Mercyful Fate. Auch hier, wenn wir Stücke machen, passieren sie einfach. Wir sagen nie "Hey, lass uns eins machen wie Metallica!" Haha, weißt Du? Das ist einer unserer ältesten Songs, ich war 16 als ich den schrieb.

SM: Ihr habt das Album in Deutschland bei Andy Classen (Die Apokalyptischen Reiter, Holy Moses, Dew-Scented, u.a.) aufgenommen. Seid ihr zufrieden mit seiner Arbeit, kannst Du von lustigen Begebenheiten berichten und wie gefiel es Euch eigentlich in unserem Land?
Dan: Deutschland war absolut wundervoll. Wir alle hatten eine total fantastische Zeit. Wir kamen spät im April an und der Frühling brach gerade an. Herrlich blauer Himmel, bunte Blumen, warme Brisen… Heavy Metal pur! Andy lebt auf dem Land und es war großartig aus der Stadt zu kommen da wir zu dieser Zeit in L.A. wohnten. Ich habe sehr angenehme Erinnerungen an unseren Aufenthalt. Die Arbeit mit Andy war großartig. Er ist sehr gut in dem was er tut und er ist ein netter Kerl. Es war sehr relaxet in unseren Sessions und wir kamen gut miteinander aus. Ich denke, das 'Executioner'-Album klingt Killer-mäßig. Die Gitarren klingen brutal. Wir benutzten klassische JCM 800s und das machte den Unterschied. Ich bin sehr zufrieden. Deutschland war großartig, und entspannend. Wir würden dort liebend gerne Shows spielen.

SM: Welchen Einfluß hatten deutsche Thrash Metal Bands wie Destruction, Kreator, Sodom & Tankard auf Euch?
Dan: Von Beginn an waren die deutschen Thrash Bands ein großer Einfluß für uns. Sie erinnern mich an das Extreme von Punk Bands. Ich mag diese Geschwindigkeit. Als wir damit begannen Songs zu komponieren faßten wir einen eingängigen Sound ins Auge. Mit zunehmender Zeit stellte ich fest das den deutschen Bands Melodiösität und Feeling fehlte. Verstehe mich nicht falsch! Ich mag das Zeug wirklich sehr. Ich sage das weil diese Bands sehr bedeutsam sind, aber sie sind nicht am markantesten für unserem Sound.

SM: Wie wurden Nuclear Blast auf Euch aufmerksam und bist Du mit deren Arbeit bislang zufrieden?
Dan: Das ist eine schwerwiegende Frage! Was ist wenn ich etwas sage das ihnen nicht gefällt?! Ich werde nicht lügen, es ist gelegentlich ein Ringen. Manchmal habe ich das Gefühl daß unsere Wünsche ignoriert werden. Aber alles in allem sind wir zufrieden. Wir haben ein großartiges Management und das ist eine große Hilfe. Ich bin sehr zufriedem damit wie das Album promoted wird. Es sieht so aus als ob sie sehr flächendeckend arbeiten würden. Ein Metal Label zu haben kann hart sein. Sie wissen wo sie die Musik puschen müssen und sie verteilen diese unter den Metal Fans. Aber ich denke das auch die Anhänger andere Genres unsere Musik mögen könnten. Man muß ihnen nur eine Chance geben. Sie können sie aber nicht auswählen, wenn sie diese nie zu Gesicht kriegen. Aber ich möchte sagen das es nicht schlecht ist, wir sind froh dort zu sein wo wir sind.

SM: Ihr seid ab März mit Destruction in den USA auf Tournee. Wie seid ihr an diese Tour rangekommen?
Dan: Um ehrlich zu sein, ich hatte damit absolut nichts zu tun. Unser Booking Agent hat die Shows für uns organisiert. Wir waren zu Hause und das Management rief uns an ob wir mit Destruction touren wollen. Und wir mochten den Gedanken, Fuck yes! Ich bin absolut begeistert. Ich hätte wirklich nicht gedacht das wir mal mit einer solch angesehenen Band auf Tour gehen können.

SM: Werdet ihr in diesem Jahr auch in Europa, speziell in Deutschland, auf Tour gehen
Dan: Momentan gibt es dafür keine Pläne, aber ich hoffe das ist bald zu ändern. Wir würden sehr gerne bei Euch spielen. Hoffentlich müssen wir unsere Fans nicht zu lange darauf warten lassen!

SM: Von welchen Gitarristen & Sängern wurdest Du beeinflußt bzw. bist Du beeindruckt?
Dan: Ursprünglich war nie geplant das ich singe. Ich wollte eigentlich nur der Lead Gitarrist sein und orientierte mich an Kirk Hammet in seinen frühen Tagen. Meine Leads beinhalten auch viel von Michael Denner und Hank Sherman (Mercyful Fate; Red.). Als ich mit dem Singen anfing, geschah das aus dem Stehgreif. Wir hatten gerade unseren Sänger rausgeschmissen und ich versuchte meine Bühnenpräsenz zu verbessern, basierend auf dem was ich cool fand. Heutzutage betrachte ich The Clash oder Joe Strummer als Haupteinfluss. Ich denke, diese Band hat die perfekte Präsenz. Sie sind sehr ehrlich und passioniert. Ich mag eine punkige Stimmung auf der Bühne. Ich werde nicht wie ein harter Bursche agieren. Ich werde nicht zwischen Songs sprechen als hätte ich eine Wurst in meiner Kehle. Ich bin nur ich. Ich hoffe, die Leute sehen das auch so.

SM: Dan, ich danke Dir für das Intervew. Letzte Worte v. Dir an unsere Leser bzw. die deutschen Metal Fans?
Dan: Ich möchte die Leute nur wissen lassen, dass wir sehr vielschichtig sind und uns über jeden freuen, der unseren Sound mag. Uns ist egal was Ihr anzieht, oder wie Ihr ausseht. Wenn Ihr bereits ein Fan seid, danken wir Euch!
An unsere deutschen Fans: verlangt nach uns dort drüben. Vielleicht wird Eure Beharrlichkeit uns zu Euch bringen.

(Pit Schneider, Februar 2009)