MALLET
06.10.2016

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MALLET ist nicht nur in der Region Pirmasens, sondern Deutschlandweit ein Synonym für Classic Rock von höchster Qualität sowie extrem spielfreudigen und kurzweiligen Live-Konzerten. Dies hat das Trio zuletzt am 26. August diesen Jahres beim populären Event 'Open Air Burg Lemberg' eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Unser Pit, der bei diesem Gig vor Ort war, unterhielt sich mit Manfred Dünzel, dem Bassisten der Band aus Wiesbaden unter anderem über die brandneue CD 'Man On Fire'

SM: Manfred, in Pirmasens und Lemberg ist MALLET bekannt für regelmäßige und großartige Live-Konzerte. Wie hat dir die letzte Show Ende August beim "Open Air Burg Lemberg" vom Ambiente und der Publikumsresonanz her gesehen gefallen?
Manfred: Sehr gut. Das Ambiente ist sensationell, die Veranstalter super nett und das Publikum, diesmal übrigens deutlich mehr als zuvor, sehr musikinteressiert und euphorisch. Wir kommen gerne wieder.

SM: Am 1. Oktober erschien das brandneue MALLET-Album 'Man On Fire'. Wie lange hat die Band am Songwriting und den Aufnahmen gearbeitet und wie zufrieden ist man letztendlich mit dem Endresultat?
Manfred: Wir haben direkt nach dem Erscheinen des Vorgängeralbums von 2013 mit dem Songwriting begonnen. Dann haben wir die ganze CD zu Hause vorproduziert, die Texte geschrieben, sind dann in die "Eckton Studios" Holzhausen, haben dort die Drums aufgenommen, haben dann den Rest wieder zu Hause aufgenommen und sind dann ins "Bazement Studio" nach Strinz Trinitatis um dort mit dem Toningenieur Markus Teske alles zu mischen. Das hatte folgenden Vorteil zu früher als wir alles im Studio aufgenommen hatten: Wir konnten zu Hause mehr experimentieren und neue Sachen probieren und alles wurde dadurch sehr viel ausgereifter. Man hat hier nicht so den finanziellen Druck wie im Fremdstudio, das ja täglich Geld kostet. Letztendlich wurde es dann doch nicht billiger, da wir nun das Budget verwendet haben um uns beim Mix mehr Zeit zu lassen, was der Produktion sehr gut getan hat. Soundmäßig haben wir einen riesigen Schritt nach vorne gemacht. Das war eine sehr gute Entscheidung und wir sind sehr zufrieden mit dem Endprodukt.

SM: Welche Songs vom neuen Album liegen dir besonders am Herzen und wo würdest du den Longplayer qualitativ in der MALLET-Diskographie einordnen?
Manfred: Auf alle Fälle das bislang am besten klingende MALLET-Album. Gute Songs hatten wir nach meiner Meinung schon immer, aber sie werden immer abwechslungsreicher und das ist auch gut so. Wenn ich mir heute in dieser schnelllebigen Zeit neue Produktionen anhöre, höre ich vom ersten bis zum letzten Song quasi immer das gleiche Lied und das nervt mich total. Eine Band hat einen Stil kreiert, einen Song geschrieben und reitet dann 14 Songs lang auf dem gleichen Riff und auf dem gleichen Song rum. Das ist langweilig. Das wollen wir nicht. Wenn Du unsere CD hörst, könntest Du auch sagen, Du hast 40 Minuten lang einen Classic Rock Sender mit alten Hits im Radio gehört. Deswegen ist es auch schwierig für mich einen Lieblingssong auszuwählen. Sie sind alle sehr unterschiedlich und trotzdem ist jeder einzelne sehr eingängig. Wir wollen, dass sich die Leute unsere Songs merken können und sich dabei nicht langweilen. Da ist alles dabei, mal hard & heavy, mal funky, mal Blues-rockig, was für das herz bzw. wunderschöne Balladen, was poppiges, was tanzbares und ein Instrumental. Aber natürlich alles im groben Rahmen Rockmusik. Die volle Bandbreite des Classic Rock. Übrigens auch mit sehr interessanten Texten.

SM: Wie im Booklet des schön aufgemachten CD-Digipaks zu lesen ist wurde 'Man On Fire' im "Bazement Studio" bei Markus Teske, der auch schon mit Saga oder Vanden Plas arbeitete, exzellent produziert und gemixt. Was gab den Ausschlag für MALLET die Aufnahmen gerade dort zu machen?
Manfred: Wir sind Freunde und der Markus Teske ist ein exzellenter Toningenieur. Er war vor 30 Jahren als Youngster schon Fan von uns und so lange kennen wir uns schon. Er mixt auch einige unserer Liveshows, wenn er mal Zeit hat und liefert immer einen hervorragenden Job ab. Im Studio geht es bei uns aber immer heiß her, er würde uns am liebsten so in die Heavy Ecke drücken, zumindest soundmäßig, dass ist halt sein Faible und er ist Perfektionist und macht dadurch zwar alles sehr gut klingend aber uns auch manchmal ein wenig zu steril. Wir wollen mehr so 1970er Jahre mäßig offen und rotzig klingen. Unsere Musik soll leben und atmen und man soll unseren Charakter erkennen. Hierfür kann es gerne mal rappeln, rocken und scheppern. Das wird dann alles immer heiß ausdiskutiert und am Ende denke ich haben wir hiermit beim neuen Album eine super Mischung unserer gegenseitigen Interessen gefunden. Es lebt und klingt trotzdem ausnehmend gut.

SM: Besagtes Album ist wiederum in Eigenproduktion in einer Auflage von vorerst 500 Stück erschienen. Das ist erstaunlich für eine qualitativ so hochwertige und professionelle Band wie MALLET. Rechnet es sich heutzutage nicht mehr und der Ägide einer Plattenfirma zu veröffentlichen, oder wo liegen die Gründen für die erneute Eigenproduktion und die vergleichsweise geringe Erstauflage?
Manfred: Da liegen falsche Infos vor, wir haben 2.000 Stück pressen lassen. Aber klar, die an den Mann zu bringen wird schwer. Viele Leute laden die Alben umsonst im Internet runter, brennen die CDs oder hören die Musik nur noch in irgendwelchen Streaming-Diensten. Hier bekommst Du als Band entweder gar nichts oder 0,001 Euro pro gespielten Song. Aber wir sehen das als Promotion für unsere CD. Das hören dann auch Leute, die uns nicht kennen. Unsere Fans sind ziemlich loyal, die kaufen die CD trotzdem um uns zu unterstützen. Danke dafür! Das ist auch extrem wichtig, sonst könnten wir keine CD mehr machen. Wir verdienen da zwar in erster Linie kaum was dran, aber wir müssen auch nichts drauflegen. Das würde keinen Sinn machen. Deshalb haben wir uns diesmal auch mit dem Cover besonders ins Zeug gelegt und ein wunderschönes Digipak gemacht, damit die F ans etwas sehr wertiges in der Hand halten und wir signieren die CDs auch immer wieder sehr gerne und wissen es echt zu schätzen, wenn jemand unsere CD kauft. Er ist dann echt ein Teil der ganzen Produktion. Ohne diesen Teil würde das Album nicht existieren. Eine Plattenfirma bringt uns nichts, wir können das selbst. Das würde nur Sinn machen, wenn viel Geld in die Promotion investiert würde. Dann jederzeit.

SM: Erzähle doch bitte von euren Gigs am 9. und 10. September bei der "European Bike Week" in Velden am Wörthersee, wo MALLET in jedem Jahr zur "Prime-Time" gegen 20 Uhr spielt. Wie viele Zuschauer waren vor Ort und wie war die Stimmung?
Manfred: Leider mittlerweile ein ziemliches Trauerspiel. Wir sind jetzt seit 12 Jahren dabei und hatten schon absolute Wahnsinnskonzerte vor tausenden von Leuten dort. Eine riesige Party. Jeder hatte Spaß und es wurde gefeiert ohne Ende. Mal war es eine große Open Air Bühne, mal ein 3.000-Mann-Zelt. Aber hier geht es leider nur noch um Kommerz. Geld verdienen will jeder, klar, aber die Auflagen sind mittlerweile absolut drastisch. Das heißt wir haben Lautstärkeauflagen von teilweise 70 Dezibel. Wenn eine Harley vorbeifährt, höre ich auf der Bühne meine Mitmusiker nicht mehr. Wenn wir nicht so viel Routine hätten, müssten wir den Song dann abbrechen. Das ist lächerlich. Sind wir lauter, muss der Gastronom fette Strafen bezahlen, nachdem er schon einen Haufen Standgebühr bezahlt hat. Das ist alles sehr hart an der Grenze. Auf den "Hamburg Harley Days", oder auf der "Magic Bike Rallye" in Rüdesheim geht es auch anders und alle sind happy und die Gäste und Harley-Fahrer haben nach ihren Ausfahrten abends noch ein tolle Party. Das gehört einfach mit dazu.

SM: Was können Fans und Besucher vom Konzert am 14. Oktober in der ESWE-Halle in Wiesbaden erwarten? Dort spielt ihr u.a. mit den Rodgau Monotones zusammen und es ist für diesen Abend eine CD-Release-Party bezüglich des neuen Albums angekündigt.
Manfred: Wir werden an diesem Abend nur eigene Stücke und diese vorwiegend vom neuen Album spielen. Wir haben fleißig geübt und es wird eine Mega-Show werden. Ansonsten gibt es natürlich die neue CD zu kaufen und als Überraschung haben wir noch neue Shirts drucken lassen und wir werden natürlich den persönlichen Kontakt zu unseren Fans suchen. Hierzu bleibt jede Menge Zeit, denn wir haben noch ein tolles weiteres Musikprogramm mit den „Rodgau Monotones“ (allgemein bekannt, die haben auch letztes Jahr ein schönes neues Album veröffentlicht), Tyler Henderson (ein guter Musikerkollege von uns spielt an diesem Abend nur Jimi Hendrix Songs) sowie die „Townworker“(Hausband der Stadtwerke Wiesbaden spielen Covers querbeet zum Party feiern). Die Halle ist super, die Anlage wird sehr gut sein und 15,- Euro Eintritt ist ein mehr als ziviler Preis für diese Veranstaltung

SM: Gibt es Bassgitarristen welche Sie als Orientierung oder gar Vorbild bezeichnen würden?
Manfred: Nein. Ich stehe drauf, wenn ein Bassist einen guten Sound hat, seinen eigenen Stil hat ohne alles kaputt zu rödeln. Es muss einfach zur Musik passen. Bei AC/DC Mucke muss man halt straight spielen und grooven, bei Rush, Iron Maiden oder Jaco Pastorius wird halt entsprechend mehr gespielt aber immer harmonisch und passend zur Musik.

SM: Manfred, danke für dieses Gespräch. Die letzten Worte gehören Dir.
Manfred: Leute, kauft die neue CD, wir brauchen eure Unterstützung und dann wird es auch wieder eine neue geben. Wir freuen uns schon jetzt aufs produzieren. Immerhin hat das Ganze jetzt schon elf Mal funktioniert. Ich denke das ist ein gutes Zeichen.

(Pit Schneider, Oktober 2016)

Live-Fotos: Pit Schneider
Coverphoto © 2016 by Eric Immerheiser