LABYRINTH, 05.02.2021

Links: facebook.com/labyrinthitaly  

'Welcome To The Absurd Circus' nennt sich das brandneue Studiowerk von LABYRINTH, Italy´s finest in Sachen hochmelodischem aber dennoch immens kraftvollem Metal. Schon bei den ersten Tönen dieses Top-Albums glaubt man die Zeit sei so um 1998 stehen geblieben. Und das ist auch gut so, denn dies war das Jahr als die Formation mit 'Return To Heaven Denied' einen der absoluten Klassiker des Genres Melodic Power Metal veröffentlichte.
Unser Pit unterhielt sich mit Frontmann und Ausnahmesänger Roberto Tiranti alias Rob Tyrant über naheliegende Themen...

Schweres-Metall (SM): Hallo Roberto, wie geht´s dir, speziell in diesen von der Pandemie geprägten Zeiten und wie ist die Covid-19-Situation in Italien?
Roberto: Hallo allerseits! Mir geht´s momentan gut und ich versuche positiv zu bleiben. Es ist wirklich hart, aber ich halte durch! Ich schätze die Situation in Italien ist wohl die gleiche wie im Rest von Europa bzw. weltweit: Verbote, Einschränkungen, Unsicherheit und Angst was die Zukunft betrifft, welche man sich zur Zeit noch gar nicht ausmalen kann.

SM: Themawechsel.
Gratulation zu eurem neuen Album, das in unserem Magazin 9 von 10 Punkten erhielt. Ich finde die Platte sehr geil, das heißt die Melodien & Arrangements eines jeden einzelnen Songs sind großartig und in Kombination mit deinem dynamisch/charismatischen Gesang, den tollen instrumentalparts sowie der Mixtur aus Epic-, Speed- und Prog-Elementen resultiert ein exzellenter Gesamtsound. Wie stehst du zu eurem neuen Werk?
Roberto: Vielen Dank für deien Worte!
Nun, wir waren uns schon sicher dass das Album ein hohe Qualität aufweist, aber niemand von uns hat diesen "Erfolg" erwartet. Unsere Fans und die Presse sind auf einer Linie was die Beurteilung betrifft, sprich beide Parteien sagen es sei eines unserer bislang besten Alben.
Meine Meinung dazu ist einfach: Wir wollten ein solides Album machen und sind einfach nur unseren Instinkten gefolgt. Jedes Bandmitglied hat literweise Herzblut investiert um das Beste abzuliefern. Und das sind die Gründe die 'Welcome To Absurd Circus' so besonders macht.
In der momentan schwierigen Situation wollten wir alle spielen, Musik machen. Wir wollten allen - und auch uns selbst - beweisen das es uns noch immer gibt und wir bereit für den Kampf sind. Und wenn es nur mit unserer Musik ist.

SM: Beschreibe doch bitte den Songwriting-Prozess bei LABYRINTH. Ist es Teamwork und jedes Mitglied ist hierbei involviert, oder ist Leadgitarrist Olaf Thörsen der Mainman?
Roberto: Olaf und Andrea (Cantarelli, Gitarre; Red.) arbeiten beim Beginn des Songwritings bezüglich der Riffs und den Strukturen der Songs zusammen. Danach reichen sie die Ideen an mich weiter und ich komplettiere dann diese Rohfassungen mit Melodien und den Texten. Natürlich diskutieren wir auch miteinander und versuchen alles damit das Resultat entsprechend gut ist. Ist das so, stellen wir den entsprechenden Song dann dem Rest der Band vor. Sollte das Ergebnis der Rohfassung jedoch nicht unseren Verstellungen entspreche, arbeiten wir natürlich so lange weiter an dem Song bis alles passt. Nik (Mazzuccino, Bass), Oleg Smirnoff (Keyboards) and Mattia (Perizzi, Drums) bringen letztendlich all ihre jeweiligen Stärken und ihre Magie in die Songs mit ein.
Wir sind sehr stolz auf diese momentane Band-Besetzung.

SM: Welche der neuen Songs sind den persönlichen Favoriten?
Roberto: Jeder Song ist ein Stück meines Herzens, aber sollte ich einige davon auswählen nenne ich den Titelsong, "As Long As It Last", "Den Of Snake" und "Word´s Minefield".

SM: Mich würde interessieren wieso der Coversong "Dancing With Tears In My Eyes" von Ultravox an Position 8 der Tracklist positioniert wurde. Meiner Meinung nach stört dies den "flow" des Longplayers und ich denke ein Coversong sollte als letzter Track platziert werden. Stimmst du mir zu?
Roberto: Natürlich stimme ich dir nicht zu, hehehehe ... Ich verstehe deinen Standpunkt und deine Begründung absolut, aber unserer Ansicht nach passt dieses Lied haargenau dorthin wo es letztendlich platziert wurde. Wir wollten den Höhepunkt des Albums etwas verändern, das heißt nach dem sehr intensiven "The Unexpected" hast du jetzt also ein Cover und danach kommt "Sleepwalker", die Ballade "A Reason To Survive" und das starke "Finally Free". Dies ist der beste Song um das Album zu beenden. Zudem haben bei uns die Texte eine große Bedeutung was die Reihenfolge der Lieder betrifft. Letztendlich muss ich erwähnen, das es für uns als Band nicht in Frage kommt einen Longplayer mit einem Coversong zu beschließen, das ist nicht unser Ding. Der abschließende Track sollte unserer Meinung nach immer eine eigene Komposition sein.

SM: Bist du dir eigentlich bewusst das 'Return To Heave Denied' mittlerweile zu den ganz großen Klassiker-Alben des traditionellen Metal, in einer Reihe mit Werken wie beispielsweise den 'Keeper...'-Alben von Helloweensteht? Was sind deine Gedanken wenn du in der Zeit zurück ins Jahr 1998 gehst, als ihr diesen Meilenstein erschaffen habt?
Roberto: Das ist eine außergewöhnliche Band, wir haben noch nie irgendetwas vorausgeplant. Und wenn wir zurück ins Jahr 1997 gehen, zum Songwriting Prozess von 'Return...', konnte keiner von uns ahnen was passieren würde als uns Metal Blade Records damals unter ihre Fittiche nahmen. Eigentlich kam ich erst im März 1997 in die Band und die meisten der Songs waren bereits ein Jahr zuvor fertig komponiert worden. Ich konnte mich also lediglich noch bei "Falling Rain", "New Horizons" und "Die For Freedom" einbringen.
Das die Platte inzwischen als Meisterwerk angesehen wird ist schon eine richtige Hausnummer und wir sind sehr stolz darauf!

SM: Von welchen Sängern siehst du dich beeinflusst bzw. bist du beeindruckt?
Roberto: Von zahlreichen Sängern aus vielen verschiedenen Stilrichtungen. Aber meine größten Einflüsse sind sicherlich Ian Gillan (Deep Purple), David Byron (Uriah Heep; ich hatte die Ehre von 2013 bis 2020 zusammen mit dessen Bandkumpel Ken Hensley zu musizieren), Robert Plant (Led Zeppelin), David Coverdale (Whitesnake) und Freddie Mercury (Queen). Dies sind meine größten Inspirationen.

SM: Denkst du die Rock & Metal Live-Szene wird nach der Corona-Pandemie noch dieselbe sein wie zuvor?
Roberto: Jegliche Art von Musik ist derzeit von dieser absurden Situation betroffen. Rock und Metal noch mehr als andere, speziell hier in Italien wo diesen Genres relativ feindlich und engstirnig gegenüber gestanden wird. Insbesondere für neue Bands und junge Musiker wird es noch schwerer werden sich eine Karriere wie die unsere aufzubauen.

SM: Roberto, danke für deine Zeit!
Letzte Worte von dir an unsere Leser bzw. die deutschsprachigen Metal-Fans?

Roberto: Wir vermissen Deutschland, wir haben dort eine solide Fan-Basis und tonnenweise unglaubliche Konzerte. Wir hoffen so bald wie möglich wieder bei euch spielen zu können.

Interview: Pit Schneider, Februar 2021
Presse-Fotos: © 2021 by Frontiers Music srl