INFINIGHT, 10.12.2008
Link: www.myspace.com/infinightband
 

INFINIGHT aus Saarbrücken die Power-, Thrash-, & Progressiv Metal als Einflüsse angeben und zweifellos zu den talentiertesten Underground Bands der Region gehören, hatten Ende November das große Glück als Support für die finnischen Überflieger Children Of Bodom bei deren Gig in der saarländischen Hauptstadt agieren zu dürfen. Unser Mitarbeiter Sebastian schnappte sich Sänger Martin Klein zum naheliegenden Gespräch.

Schweres-Metall (SM): Hallo Martin, wie geht’s dir und der Band? Ich hoffe ihr habt das Konzert heil überstanden.
Martin: Hi Sebastian, wir sind zwar alle noch etwas erschöpft, weil wir gestern Abend schon über eine Stunde gespielt haben, aber die Stimmung in der Band ist nach dem genialen Gig natürlich prima.

SM: Stelle doch mal die Band vor bzw. wer welche Instrumente spielt.
Martin: Dann fang ich mal mit meiner Wenigkeit an (grins). Ich bin halt der Leadsänger und außerdem für die Texte zuständig. Außerdem übernehme ich meistens die grafischen Sachen, also Design von Albumcover, Booklet und so weiter. Marco Grewenig, unser einer Gitarrist, hat außerdem die HP erstellt und betreut sie auch. Dominique Raber, unser anderer Gitarrist, schleift meistens die neuen Riffs an, an denen dann der Rest der Band so lange rummosert, bis sie allen gefallen (grins). Und unsere Rhythmusabteilung besteht aus Kai Schmidt am Bass, der auch die Myspace-Seite macht, und Hendrik Reimann, der am Schlagzeug die ganze Kiste auf der Bühne zusammenhält.

SM: Was kannst Du uns über Deine Erfahrungen bezüglich dem Auftritt mit Children of Bodom berichten? Ist es schwierig mit solchen berühmten Typen abzuhängen bzw. auszukommen, und wie seid ihr eigentlich an diesen Gig rangekommen?
Martin: Ich fang mal hinten an…also rangekommen sind wir eigentlich über unseren Drummer, der in der Garage arbeitet – als der hörte, dass The Sorrow ausfallen (bzw., gute Genesung an deren Drummer!), hat er nicht lang gefackelt, und dem Tourmanager unsere CD gegeben – der hat sie sich angehört, fand sie gut, und schon waren wir dabei. Ansonsten haben wir von den Children backstage gar nicht so viel mitbekommen, weil wir relativ knapp vor dem Gig ankamen, noch alles aufbauen mussten, und dann ging’s schon los. Beim Essen waren sie jedenfalls ganz normale Leute mit lustigem Akzent…eigentlich hat sich bisher noch keine größere Band, mit der wir gespielt haben, irgendwie groß aufgespielt. Also alles in allem, eine gute Erfahrung und natürlich ein Hammer Gig.

SM: Kann man sagen dass dieser Auftritt das Highlight in eurer bisherigen Karriere, neben dem Auftritt bei Silent Force, war?
Martin: Auf jeden Fall einer der Top Five, in meiner persönlichen Rangliste. Wir haben ja schon diverse Male mit größeren Bands gespielt, und beim U&D 2007 in Mössingen auch vor mehr Leuten, aber ich hab selten erlebt, dass ein Publikum schon vor dem ersten Ton so abgeht. So könnts von mir aus weitergehen (grins).

SM: Ihr habt ja nun auch noch eine neue Demo aufgenommen, die, wie ich finde, nahtlos an euer Album anschließt. Ist denn schon ein weiteres Album geplant oder sogar schon in Arbeit?
Martin: Wir sind zurzeit schwer am Schreiben und haben eigentlich schon genug Material für eine neue Platte zusammen, allerdings fehlt da noch der Feinschliff. Aber es wird definitiv 2009 eine neue Full-lenght-CD von InfiNight geben!

SM: Was beeinflusst euch beim Schreiben von Texten? Entstehen diese aufgrund einer bestimmten Stimmung oder resultieren sie von einer spontanen Eingebung?
Martin: Gute Frage, da muss ich etwas ausholen…normalerweise ist bei uns zuerst die Musik, d.h. ein paar mehr oder weniger zusammenhängende Riffs, da. Das hör ich mir dann an, und versuche, was zu schreiben, was eben zur Stimmung der Riffs passt – also eher aggressiv, melancholisch, zynisch… im besten Fall habe ich dann schon was, was ich zu einem früheren Zeitpunkt – dann meistens aufgrund einer „spontanen Eingebung“ - geschrieben habe, ansonsten entsteht eben was Neues. Also eigentlich eine Mischung aus den beiden Ansätzen.

SM: Hat eigentlich jeder von euch ein Lieblingslied der eigenen Sachen?
Martin: Ich denke schon, dass jeder so seinen heimlichen Favoriten hat, aber im Prinzip kann sich jeder von uns mit jedem der Songs identifizieren, weil das Schreiben bei uns ja immer ein Gemeinschaftsprojekt ist. Oder einfach gesagt: Die sind alle so gut, dass sie alle Favoriten sind (grins).

SM: Beim Auftritt in der Garage habt ihr DIO gecovert. Ist er einer eurer Vorbilder und wer gehört noch dazu?
Martin: Hmm, so als Vorbild hätte ich ihn jetzt nicht direkt bezeichnet, weil unsere Musik ja doch in eine etwas andere Richtung geht, aber der Mann ist natürlich eine Legende, und ich versuche schon, zumindest bei dem Song, dem Original treu zu bleiben. Ansonsten gehen unsere musikalischen Vorbilder so weit auseinander wie unsere musikalischen Vorlieben. Das fängt irgendwo bei Rock an, und hört bei übelstem Death Metal auf. Aber die prägnantesten Einflüsse kommen wohl aus der Richtung amerikanischer Power und Thrash Metal, also Iced Earth, Nevermore, Metallica natürlich. Ein großes Vorbild für mich als Sänger wäre z.B. Daniel Gildenlöw von „Pain of Salvation“ – geniale Stimme, und unendliche Ausdrucksmöglichkeiten. Aber trotz dieser Einflüsse versuchen wir natürlich, unser eigenes Ding zu machen, und ich denke, das klappt ganz gut.

SM: Was hat der Name „InfiNight“ eigentlich für eine Bedeutung?
Martin: Eigentlich keine (grins). Der Name stammt von einem Versprecher…wir hatten an so was wie „Endless Night“ oder so überlegt, und einer meinte dann, „Infinite Night“, hats aber halt falsch ausgesprochen…das fanden wir ganz interessant, und schon hatten wir den Namen weg. Mittlerweile gibt’s ja auch noch eine Schauspieltruppe und eine Grafikfirma mit dem Namen, vielleicht haben die sich mehr Gedanken gemacht…

SM: Ihr habt ja als Cover-Band begonnen, mittlerweile jedoch schon ein gutes Reportwa an eigenen Produktionen. Hab schon einmal darüber nachgedacht ein komplettes Konzert nur mit euren Songs zu spielen und die Cover wegzulassen?
Martin: Das haben wir bei verschiedenen Konzerten schon gemacht, entweder weil keine Cover gespielt werden durften, oder weil wir nur wenig Zeit hatten und die dann lieber für unsere eigenen Songs verwenden wollten. Wir spielen die Cover ja nur der Auflockerung wegen, weil die Zuschauer dann was haben, wo sie mitsingen können, und das hebt halt die Stimmung. Allerdings hatten wir das Publikum auch mit unseren eigenen Sachen meist nach kurzer Zeit auf unserer Seite – und spätestens bei „Goodbye, cruel world“ rockt jeder mit (grins).

SM: Kann man eigentlich als „kleine“, eher regional bekannte, Band von den Auftritten leben, oder hat jeder von euch auch noch ein „normales Leben“ abseits von schreienden Groupies und Autogrammstunden? :-)
Martin: Tja, schön wär’s…natürlich muss jeder von uns noch einem „normalen“ Job nachgehen, bzw. sind wir ja zur Hälfte noch Studenten. Nach so einem Wochenende mit zwei genialen Gigs fällts natürlich etwas schwerer, sich montags wieder ins Büro zu setzen, aber – noch – geht’s halt nicht anders. Frag mich doch nach der neuen Platte noch mal, wenn Nuclear Blast hoffentlich endlich angerufen haben (grins).

SM: Wo nehmen ihr eure CDs eigentlich auf und wie lange arbeitet ihr an der perfekten Abstimmung?
Martin: Die „Sea of Knowlegde“ haben wir im SU2-Studio bei Phil Hillen aufgenommen, und für die nächste LP werden wir auch wieder zu ihm gehen. Die Demos haben wir im Proberaum aufgenommen und dann auch selbst gemischt, was nicht grade wenig Arbeit war. Und an der Abstimmung arbeiten wir lange…zu lange, meinen manche Fans, aber gut Ding will halt Weile haben. Wir nehmen eben lieber nach 4 Jahren wieder eine perfekte CD auf, als jedes Jahr wieder was Halbherziges rauszubringen.

SM: Was habt ihr als Band noch für Ziele, außer Children of Bodom als Vorband für die Welttournee zu engagieren?
Martin: Metallica endlich mal als Supportband zu haben (grins). Naja, ernsthaft sind wir natürlich immer noch auf der Suche nach einem Label, oder zumindest einer Booking-Agentur, um noch ein paar coole Gigs oder auch mal eine kleine Tour spielen zu können. Wie gesagt, Nuclear Blast, unsere Telefonleitungen sind jetzt offen ;). Ansonsten geht’s uns hauptsächlich darum, gute Songs zu schreiben – klingt komisch, is aber so. Und auf Wacken würden wir gerne noch mal spielen – das war dann doch schon so mein persönliches Highlight. Also kurz gesagt, Plattenvertrag, Welttournee, Ruhestand :-)

SM: So ich bedanke mich recht Herzlich für eure Zeit und nun noch ein paar Worte in eigener Sache an unsere Leser.
Martin: Danke auch von unserer Seite. Tja, was soll man da viel sagen – Leute, hört euch mal die CD und die Demo an, umsonst auf unserer HP, und kommt mal bei unseren Konzerten vorbei. Die Termine gibt’s natürlich auch auf der HP. Und falls das jemand aus unserem Fanclub liest – Danke, dass ihr uns so lange die Treue gehalten habt! Nächstes Jahr gibt’s auch ne neue CD, versprochen! Also, up the Irons!

(Sebastian Denzer, Dezember 2008)