FIGHT%DELIGHT, 02.02.2009
Link: www.myspace.com/fightdelight
 

Die Eigenproduktion 'The Devils Agony Parade' der Westfalen FIGHT%DELIGHT wirbelte aufgrund deren Klasse bei unserem Sebastian einigen Staub auf. So lies er es sich nicht nehmen Sänger Bördie mit einigen naheliegenden Fragen zu löchern.

Schweres-Metall (SM): Hi Bördie, wie geht es dir so? Die EP ist ja gut angekommen, Glückwunsch dazu.
Bördie: Danke, sehr gut! – Wir bekommen für die EP jede Menge richtig gutes Feedback, neben Euch auch von metal.de, laut.de, heavyhardes.de und bloodchamber.de!
Und natürlich von Crom. Er verlacht den Gott der Vier Winde. *g*

SM: Stell doch einfach mal dich und die Band kurz vor, ich denke euer Name wird nicht jedem etwas sagen.
Bördie: Wir sind FIGHT%DELIGHT und spielen modernen Metal auf einem klassischen Fundament.
Damit sprechen wir gleichermaßen Traditionalisten und die jüngere Generation an. Es geht uns um den Kern des Metal: Treibende Riffs, ordentliche Soli und Mitgröhl-Refrains. No Bullshit.
Geiles Statement, wa? – Vielleicht sollte ich mich mal als Pressesprecher versuchen. Für eine Newcomer-Metalband oder so!

SM: Die EP ist ja eine Eigenproduktion, wo habt ihr das Teil denn eingespielt und abgemischt? Es hört sich sehr professionell an.
Bördie: In Krefeld in den SpaceLab-Studios! Der König der Halle, Moschus, hat wirklich ganze Arbeit geleistet. Es ist ja heutzutage recht schwierig für eine Newcomerband, ein gutes Studio zu finden, weil es kaum Vergleichskriterien gibt. Bei Moschus haben uns zuerst seine Referenzen (u.a. Perzonal War) und dann seine Persönlichkeit umgehauen. Der ist echt ein Original. Wir wollen unbedingt wieder mit ihm aufnehmen!

SM: Welche Musiker beeinflussen auch beim schreiben und beim Performen eures Materials?
Bördie: Man sagt uns nach, man höre bei uns vor allem Metallica, Iron Maiden, Disturbed und Godsmack heraus. Dem kann ich zustimmen – doch keine der genannten Bands stellt einen Haupteinfluss dar. Bei Metallica und Maiden ist’s ja so, dass die nahezu überall ihre Spuren hinterlassen haben. Man könnte also sagen, bis zu einem gewissen Grad hört man sie bei JEDER Metal-Combo heraus. Die Vergleiche mit Disturbed und Godsmack sind vermutlich auf meinen Stimmeinsatz zurückzuführen.
Tatsächlich ist es schwierig, Haupteinflüsse zu benennen, da wir alle am Songwriting beteiligt sind und niemand eine eindeutige Lieblingsband hat. Eigentlich mögen wir alles im harten Bereich, was gerade aktuell ist – ein Blick in die Rockhard-Lesercharts und Du weißt Bescheid.

SM: Was kann man bei dir und deinen Kollegen denn privat so für Musik im Regal finden? Metal pur, oder darf es auch mal etwas anderes sein?
Bördie: Unser Leadgitarrist Degi ist ein Rock’n’Roll-Verrückter – da findest Du hauptsächlich Gitarrenhelden, Hardrock und Metal-Klassiker (allerdings hasst er Judas Priest). Sein Bruder Tom, unser Drummer, steht neben Metal auch auf Stadionrock der Marke Toto. Andre und Rob sind Allround-Musiker, die sich für jede Musikrichtung begeistern können. Ich stehe irgendwo zwischen den beiden und Degi (allerdings liebe ich Judas Priest!). Es kann also schon mal sein, dass bei mir im CD-Player zuerst Priest, dann Michael Jackson, dann Karl-Heinz Stockhausen und dann wieder Priest läuft. Und die Conan- und Rocky-Filmmusik laufen natürlich IMMER im Hintergrund. Gleichzeitig, versteht sich.

SM: Wie viele Songs habt ihr mittlerweile in petto, denn es werden ja wohl nicht nur die drei von der EP sein, wäre wohl etwas wenig für eine Live-Performance ?.
Bördie: Doch. Wir spielen die EP genau 2mal je Auftritt. Einmal gleichzeitig mit Conan, einmal gleichzeitig mit Rocky. Spaß beiseite: Unsere Setlist umfasst ca. 15 Tracks, womit wir ca. 90 Minuten füllen.
Conan und Rocky haben bei uns live nix verloren. Aber der Predator kommt im Intro!!

SM: Ist ein Album in der nächsten Zeit geplant?
Bördie: Und ob! Dafür machen wir den ganzen…ähm…Scheiß ja! Die EP war ursprünglich als reine Bewerbungs-EP für Plattenlabels gedacht. Deshalb sind da auch nur drei Songs drauf: Wir haben Moschus gesagt, pass’ auf, unser Budget reicht für 6 Aufnahmetage. Wie viele Songs schaffen wir, wenn der Sound perfekt sein soll? – Er sagte, es reicht für drei. Also machten wir drei. Wir wollten unbedingt den höchsten Qualitätsstandard, um auf gar keinen Fall nach „Demo“ zu klingen.
Doch bevor wir den Labels damit jetzt die Tür einrennen, benötigen wir natürlich gute Kritiken, damit es den A&Rs auch die Haare nach hinten föhnt!! In diesem Sinne: Vielen Dank! ? Unser Ziel ist es, bis Ende 2010 ein Album zu veröffentlichen, welches durchgängig das Niveau der EP hält. Unsere Songs geben das her.
Wir selektieren dafür sehr sorgfältig. Immerhin gibt es die Band seit 2005, da sind 15 Songs nicht das meiste. Das liegt daran, dass wirklich alles sofort rausfliegt, was sich nicht nach Hit anhört!! So. Und dann soll Dieter Bohlen mal sehen. Der Vollpfosten. ;-)

SM: Geht ihr eigentlich noch „normalen“ Berufen nach, oder seid ihr noch im Studium?
Bördie: Rob und Degi studieren und die anderen gehen zwielichten Beschäftigungen nach. *g*
Ok, Andre ist Gitarrenlehrer (an der Unity-Musikschule von Viktor Smolski), Tom arbeitet als Metallbau-Meister (quasi staatlich anerkannter Metaller) und ich bin nach abgeschlossenem BWL-Studium Unternehmensberater. Jaja, das ist aus dem Underground geworden…

SM: Seid ihr Privat alle vergeben oder besteht noch Hoffnung für Groupies auf der ganzen Welt? :-)
Bördie: Zweimal JA!! *HUST*
Also nö. Bis auf Degi sind tatsächlich alle in festen Händen. Und wenn ich bedenke, welche Groupies wir aufgrund unserer…ähm…Fotogenität eigentlich anziehen müssten, ist das auch sehr, sehr gut so!!

SM: Wer schreibt bei euch die Texte und die passende Mucke dazu?
Bördie: Bei uns beginnt alles mit einer Grundidee, die mehr oder weniger fertig von Andre oder Degi ausgearbeitet wird. Diese Grundidee wird dann gemeinsam weitergesponnen, bis ein an sich fertiger Instrumental-Song existiert. Den nehme ich auf, höre ihn im Auto in Endlosschleife, fühle mich in die Stimmung ein und warte, bis mir endlich eine Refrain-Hookline ins Ohr kommt. Dann schreibe ich den Text.
Dabei wird die ursprüngliche Songstruktur oft noch mal umgeworfen, weil hier und da Spannungsbögen anders arrangiert werden müssen.
Der Song wird dann über ein halbes Jahr lang zu Tode geprobt. Am Ende dieser Phase fallen uns meistens noch ein paar kompositorische i-Tüpfelchen ein, die dann noch eingearbeitet werden. Erst dann ist der Song…ähm, HIT fertig.

SM: Wie seid ihr auf den Name Fight%Delight gekommen? Als ich den Namen gelesen habe, dachte ich erst, das Prozent-Symbol sei ein Druckfehler.
Bördie: Der Name musste zwei Dinge erfüllen: Erstens musste er leicht merkbar sein, zweitens sollte er sich nicht nach einem typischen Namen einer Metal-Combo anhören. Beides erreichen wir durch den Reim und das Prozentzeichen. So fällt der Name auf und wird auch abseits des Metals wahrgenommen.
Der Name bezeichnet zwei Seiten derselben Medaille, der Medaille „Newcomerband in moderner Medienlandschaft“. Oder aber auch der Medaille „Leben“ im Allgemeinen. Es ist ein Kampf, aber es macht Spaß. Das Prozentzeichen drückt das Verhältnis aus. Ursprünglich ging der Name aus einem Songtitel hervor. Dieser Song heißt heute „Bringers Of Light“ und hat eine völlig andere Bedeutung.

SM: Ihr habt ja schon einige Konzerte gespielt. War das als Supportakt oder als Headliner? Mit wem würdet ihr gerne mal die Bühne teilen?
Bördie: Beides. Bisher haben wir meistens auf kleineren Festivals oder gemeinsam mit befreundeten Bands gespielt. Man kann also in diesem Sinne nicht von „Headliner“ oder „Support“ sprechen. Wir wollen mit allen spielen, die genauso viel Bock haben wie wir! Bisher hatten wir das Glück, dass wir wirklich ausnahmslos mit sympathischen Bands zusammen spielen durften, die mit beiden Beinen auf dem Boden stehen.
Was wir auf gar keinen Fall wollen, ist, die Bühne mit arroganten Möchtegern-Rockstars zu teilen. Wenn schon arrogant, dann bitte auch echte Rockstars!! ;-)

SM: Dann bedanke ich mich für das Interview und nun noch ein paar Worte von deiner/eurer Seite an unsere Leser.
Bördie: Ein großes Danke dafür, dass Ihr die Geduld aufgebracht habt, dieses Interview zu Ende zu lesen! Hoffentlich war es entweder spaß- oder erkenntnisreich! Und: Wir müssen alle viel mehr Motörhead hören!! Und: Crom verlacht den Gott der Vier Winde!!!

(Sebastian Denzer, Februar 2009)