ETERNAL DARKNESS, 29.03.2002
Link: www.eternal-darkness-rocks.de

Die Melodic-Power-Metaller ETERNAL DARKNESS aus Schwäbisch Gmünd konnten mit ihrem Hammer-Demo ´In Control´ sofort unsere Rubrik Top-Demos von hinten aufrollen und mächtig Eindruck schinden. Und da ich in der glücklichen Situation bin schon drei brandneue Songs (allerdings im Rough-Mix) auf einer Promo-CD mein eigen zu nennen, kann ich jetzt schon verraten dass im Sommer diesen Jahres in Form des neuen Albums der vier Jungs einiges auf uns zukommt! Die Burschen sind dem Genre-Primus EDGUY mächtig auf den Fersen... also aufgemerkt Fans und Plattenfirmen! Bevor die Burschen demnächst durchstarten und nur noch Interviews für Titelstorys geben nutzte ich die Gelegenheit und brachte noch schnell einige Fragen an.

Schweres Metall (SM): Als erstes erzählt doch bitte kurz wie es eigentlich mit ETERNAL DARKNESS los ging.

Didi (Vocals): O.K. - also die Band ETERNAL DARKNESS war ja am Anfang - das war so um ´94, eine Coverband mit dem Namen "After the Rain". Die damaligen Musiker spielten mehr schlecht als recht einige alte Klassiker nach. Es wurden auch ein paar Auftritte gespielt auf Schulfesten und Partys usw. Die Resonanz war eigentlich recht gut weil man einfach merkte das die Jungs Spaß an der Sache hatten. Im Laufe der Zeit merkte man aber recht schnell das einige Musiker nicht so recht vorwärts kamen an Ihren Instrumenten. Nun suchte man nach Musikern die auch bereit waren eigene Stücke zu spielen. Recht schnell wurde man fündig und man hatte eine komplette Band am Start die sofort miteinander harmonierten. Da man nun bis auf den Drummer - Norman - komplett neue Leute an Bord hatte musste auch ein neuer Name her. Die damalige Weltlage war alles andere als rosig und wir dachten wenn es so weiter geht in der Welt macht es irgendwann mal einen Schlag und alles ist für ewige Zeiten zerstört und somit haben wir "ETERNAL DARKNESS" - Ewige Dunkelheit. Dann ging alles eigentlich sehr schnell - das erste Demo wurde gemacht, viel Live gespielt in Deutschland und im Ausland - einige Besetzungswechsel mussten wir durchmachen und mittlerweile sind wir bei unserer insgesamt 4. CD angelangt.

SM: Die noch aktuelle CD ´Out Of Control´ ist schon sehr stark und kann meiner Ansicht nach unter anderem durch tollen Gesang, gute Melodien sowie eine gesunde Portion Härte mehr als überzeugen und ist sofort in unserem Magazin unter den Top-Demos gelandet. Wie steht ihr selbst im Nachhinein zu dem Album bzw. seid ihr rundum zufrieden mit Songs und Produktion?

Didi: Insgesamt gesehen sind wir eigentlich recht zufrieden. Das Problem bei dieser CD ist nur das wir mit dem Sound nicht so ganz zufrieden sind. Das liegt aber an den ganzen Problemen die es während der Aufnahme Produktion gab. Wir waren ja bei dem Label TREASURE HUNT - das aber während der Produktion pleite ging. Zum Glück waren aber alle Lieder schon eingespielt und quasi fertig. Beim Endmix allerdings war der Produzent nicht mehr in der Lage einen Sound zu kreieren der uns rundum zufrieden gestellt hätte.Da wir ja diese CD zum Schluss selbst produziert haben konnten wir mit unseren damaligen technischen Kenntnissen "nur" den jetzigen Sound herausholen. Aber ich denke es gibt schlechtere Eigenproduktionen.

SM: Ab und an erinnert ihr mich an EDGUY aus Fulda. Habt ihr dies schon öfter zu hören bekommen, und wie steht ihr zu diesem Vergleich?

Didi: Oh - das ist jetzt ein echtes Kompliment- danke schön. Es freut mich umso mehr da Tobi Sammet einer meiner Lieblingssänger ist. Eigentlich werden wir öfter mit Stratovarius, Scanner oder Primal Fear verglichen. Wir selber sagen einfach: MELODIC METAL im Stil der guten alten ´80er.

SM: Wie sieht es in Eurer Region bzw. Eurer Heimatstadt Schwäbisch Gmünd bezüglich der Metal-Szene und Auftrittsmöglichkeiten aus?

Didi: Da sieht es eher schlecht aus. Die heimische Metalszene ist eigentlich relativ tot.

SM: Welche Tour-Aktivitäten sind für dieses Jahr geplant?

Didi: Wir sind gerade dabei Veranstalter und Clubs anzuschreiben und hoffen das wir Rückantwort bekommen. Aber die momentane Lage sieht bei den Veranstaltern so aus das Sie es am liebsten so machen würden wie in Amerika - Pay to play. Ich hoffe das es niemals so weit kommt - das wäre sicherlich nicht gut für die Metal und allgemein für die Musikszene.

SM: Dietmar, von deinem stimmlichen Potential erinnerst du mich an Michael Kiske als er damals zu HELLOWEEN kam, denn auch du hast "das gewisse etwas" in der Stimme. Wie stehst du zu diesem Vergleich, hattest du jemals Gesangsunterricht und wer sind deine Vorbilder aus dem Metal-Bereich?

Didi: Ich hatte mal ein Jahr Unterricht aber der Lehrer konnte sich nicht in die Metal Musik reinversetzten. Ich wollte einen Lehrer der mir auch mal Die Lieder vorsingt damit ich den Unterschied hören konnte. Aber leider konnte er das nicht - somit hörte ich nach einem Jahr auf. Die Grundkenntnisse hat er mir auf jeden Fall beigebracht. Meine Freundin wollte mir zu Weihnachten ein paar Gesangsstunden mit Ralf Scheepers von Primal Fear zahlen aber die Jungs sind bis März mit Ihrer neuen CD beschäftigt - aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Meine Vorbilder sind auf jeden Fall Ralf Scheepers, Tobias Sammet, Michael Kiske, Bruce Dickinson und Andi Deris.

SM: Die gleiche Frage an die Instrumentalisten: Welche Bands bzw. Personen aus dem Heavy-Metal oder Musik-Bereich im allgemeinen haben Euch beeindruckt oder beeinflusst?

Norman (Drums): Auf jeden Fall Mike Portney (Dream Theater)
Johannes (Bass): Lemmy von Motörhead
Tom (Guitar): Tom Naumann - ex Primal Fear

SM: Wie steht ihr zu den ganzen Nu-Metal Bands wie z.B. STAIND, NICKELBACK, LIMP BIZKIT, LINKIN PARK und insbesondere CREED die momentan sehr angesagt sind, und habt ihr je mit dem Gedanken gespielt auch auf diese Schiene aufzuspringen?

Didi: Also ehrlich gesagt kennen wir die Bands nicht. Wenn du uns jetzt ein Tape vorspielen würdest - wir würden keine einzige Gruppe zuordnen können. Die Gefahr das wir irgendwann mal so eine Musik machen ist gleich null weil uns dazu die Einstellung fehlt. Die Mucke mag nicht schlecht sein - ist aber nicht unser Ding.

SM: Wie schätzt Ihr die Chancen für melodischen Power-Metal wie Ihr in spielt momentan ein?

Didi: Hmm, das ist schwer zu sagen. Der Markt ist momentan übervoll mit Bands die in etwa dieselbe Mucke machen. Ich glaube man muss da mal abwarten. Ich wage da keine Prognose weil es letztlich doch an den Fans liegt welche Gruppe sie unterstützen. Ich hoffe natürlich das der Trend wieder so wird wie in den glorreichen ´80ern.

SM: Was denkt Ihr über Leute wie Rob Halford oder Bruce Dickinson die in ihrer Solo-Karriere erst halbgare Alben veröffentlichten, und dann als sich keine Erfolg einstellte wieder in die Metal-Szene zurückkehrten?

Didi: Ich denke das die Jungs einfach mal nach all den Jahren in ein und derselben Band in denen Sie große Erfolge hatten einfach mal wieder sich selbst beweisen wollten. Irgendwo kann ich sie schon verstehen aber es hätte jedem eigentlich klar sein müssen das die Solo Platten niemals den Erfolg bringen konnten wie mit den Bands mit denen Sie berühmt geworden sind.

SM: Bekanntermaßen erscheint Euer neues Album Mitte diesen Jahres. Drei Songs habe ich ja schon gehört und eine Weiterentwicklung in Punkto Eigenständigkeit ist festzustellen (und auch das Niveau der Songs konnte natürlich nochmals verbessert werden). War dies ein natürlicher Prozess, oder wolltet ihr Euch ein bisschen von den EDGUY bzw. HELLOWEEN-Vergleichen abgrenzen?

Didi: Wir haben auf der neuen CD keinen Keyboarder mehr was zur Folge hat das unsere Songs härter geworden sind - das war ein natürlicher Prozess und war eigentlich nicht beabsichtigt... als Musiker sollte man sich eigentlich immer verbessern. Ein Stillstand bedeutet das Ende für die Band. Dann ist die Gefahr da das man sich nur noch wiederholt. Das kann nicht im Sinne der Band und natürlich auch nicht der Fans sein.

SM: Seid ihr noch bei "Element-Records" unter Vertrag, oder wird das neue Album als Eigenproduktion erscheinen?

Didi: Momentan suchen wir ein neues Label das es uns ermöglicht unser Debüt Album fachgerecht auf den Markt zu bringen.

SM: Welche noch lebende(n) Person(en) würdet Ihr gerne kennen lernen?

Didi: Ich persönlich würde sehr gerne eines meiner Gesangsvorbilder kennen lernen. Wäre bestimmt sehr lehrreich für mich
Norman: Homer & Bart Simson - Spaß beiseite, Mike Terrana
Tom: Stefan Raab und Harald Schmid
Johannes: Lemmy

SM: Abschließend möchte ich mich bei Euch für diese Interview bedanken. Was wollt ihr unseren Lesern an dieser Stelle noch mitteilen?

Didi: Zunächst mal vielen Dank das wir bei Eurem geilen Magazin vertreten sein dürfen. Dann, vielen Dank an alle unsere Fans die uns nun schon ein paar Jährchen die Treue halten. Weiter so. HEAVY METAL RULES !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
P.S: Ich hoffe das sich ein Label bei uns meldet!

(Pit Schneider, März 2002)