ENTERA, 31.10.2009
Link: www.entera.org 

Die Band ENTERA - ein heißer Death Metal Underground Tip aus Nürnberg - gibts mittlerweile auch schon fast 20 Jahre. Stilistisch kann man das Trio wohl am ehesten in die Ecke Death und alte Annihilator einordnen. Dies und der vor kurzem absolvierte Gig im Rheinland Pfälzischen Zweibrücken waren Grund genug für unseren Seb dem Bandleader und Bassisten Carsten sowie Gitarrist Jürgen interviewtechnisch "auf den Zahn zu fühlen". Doch lest selbst.

Schweres-Metall (SM): Hi Carsten, wie geht es dir? Was treiben du und die Band denn im Moment so?
Carsten: Ein klein wenig im Stress, aber sonst ist alles bestens. Wir haben gerade die ersten beiden Konzerte in der neuen Besetzung hinter uns. Die Resonanzen waren sehr gut. Auch die beiden neuen Songs sind gut angekommen. Jetzt bereiten wir uns auf die Gigs im Saarland und in der Pfalz vor. Wir wollen auf den beiden Konzerten unterschiedliche Setlisten spielen, damit die Fans zwei mal kommen müssen :-)

SM: Über welchen Zeitraum erstreckten sich das Songwriting und die Produktion?
Carsten: Wir schreiben eigentlich immer irgendwelche Riffs und sammeln Songideen, die dann im Proberaum oder zu Hause im stillen Kämmerlein zu Brainstormsongs reifen, aber der eigentliche Sogwritingprozess und die Produktion an sich erstreckten sich über fast 9 Monate.

SM: Stell doch einmal "Entera" unseren Lesern vor.
Carsten: Wir sind eine Thrash Metal Band aus Nürnberg. Die Idee eine Band zu Gründen gabs schon 88/89, die Gründung, bzw erste Probe in kompletter Besetzung war dann im März 1990. Ursprünglich waren wir im Saarland, sind dann aber 2003 nach Nürnberg umgezogen. Es gibt von uns eine Single und drei CD`s. Die aktuelle CD 'Daily Terror' ist von 2008.

SM: Wie ist Entera eigentlich entstanden, also wie bist du und deine damaligen Kollegen auf die Idee gekommen eine Thrash-Metal Band zu gründen?
Carsten: Angefangen habe ich als Mischer für eine Band von einem Kumpel von mir. Nach ein paar Gigs von denen hatte ich Lust selber auf der Bühne zu stehen. Die erste Entera Besetzung war nach ca. 1 Jahr komplett. Anfangs war es noch eine Mischung aus Death, Doom und Thrash Metal. Durch die Besetzungswechsel hat sich auch immer ein wenig der Stil geändert.

SM: Wie hast du den Tiefpunkt 1994 verarbeitet?
Carsten: Für mich war es sehr schwer. Ich kannte Jürgen schon bevor er in die Band eingestiegen ist. Wir sahen uns nicht nur in den Entera Proben (damals 3x pro Woche) und Gigs, wir hatten auch noch eine zweite Band und gingen am Wochenende zusammen weg. In der ersten Probe nach seinem Tod haben wir darüber nachgedacht mit beiden Bands auf zu hören. Wir haben lange darüber geredet und sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir mit beiden Bands weitermachen. Mit der zweiten Band haben wir einen Song für ihn geschrieben und dann gabs noch ein Konzert für ihn. Die Einnahmen haben wir dann seiner Mutter gegeben.

SM: Wenn ich den Namen "Entera" höre, dann denke ich irgendwie immer gleich an Pantera. War das gewollt, das sich die Namen ähneln, oder lediglich ein Zufall?
Carsten: Die Frage muss ich mir sehr oft anhören. Es ist nur ein dummer Zufall. Unsere offizielle Gründung war im März 1990. Der Name war aber schon früher da. Zu diesem Zeitpunkt kannt bei uns noch keiner Pantera. Ich habe sie damals, nachdem wir den Namen schon eine Zeit lang hatten, auf einer Tour zusammen mit Judas Priest und Annihilator gesehen und nie damit gerechnet, dass sie mal so bekannt werden. Mir gefallen Pantera überhaupt nicht.

SM: Die Band besteht ja nun schon eine ganze Weile. Dadurch habt ihr ja schon eine ganze Menge erlebt. Was war denn so der absolute Höhepunkt in der Bandgeschichte?
Carsten: Da gibt’s viele Sachen die für mich besonders waren. Einige Konzerte, die Single, die CD`s und in diesem Jahr der Soundtrackbeitrag zu dem Film 'Suffer and Die'. Auf der DVD des Films ist als Bonus noch das Video zu unserem Song "Sanguis Humanus" mit drauf. Wenn ich mich für eines entscheiden muss, dann wäre es die Veröffentlichung unserer Single "Crossing" von 1993. Das war der erste richtige Tonträger den ich gemacht habe, wenn man die Demos mal weglässt.

SM: Mit welchem Top-Act, würdet ihr denn gerne einmal die Bühne teilen? Seid ihr da auf einem Nenner, oder hat da jeder so seinen ganz eigenen Wunsch?
Carsten: Für mich ist es Annihilator. Dann gibts noch eine Reihe anderer wie z.B. Slayer, Exodus, Testament, Overkill oder Sodom. Wenn Bands zählen, die es nicht mehr gibt, dann wären das an erster Stelle Death, Dark Angel und Demolition Hammer.
Jürgen: Bei mir wäre das Megadeth.

SM: Sind das denn auch gleichzeitig die Musik die ihr Privat zu hören pflegt?
Carsten: Bei mir auf jeden Fall. Ich habe die Bands alle schon mehrmals Live gesehen.
Jürgenl: Privat höre ich mir eigentlich alles an was mir gefällt, d.h. nicht nur Metal. Ich bin in dieser Beziehung sehr offen.

SM: Habt ihr neben der Musik auch noch einen "normalen" Job? :-)
Carsten: Ja, einen Job der mich 40 Stunden pro Woche beschäftigt und "nebenbei" noch eine Freundin :-)
Jürgen: Klar, ich arbeite für ein Social Network und das macht mir auch sehr viel Spass. Aber an erster Stelle kommt natürlich meine Freundin und meine Familie.

SM: Was habt ihr denn so für die Zukunft noch alles geplant?
Carsten: Zunächst wollen wir möglichst viele Konzerte spielen und sind gerade daran, die Konzerte für 2010 zu planen. Wir wollen unser 20jähriges richtig gut feiern. Wenn alles klappt, dann wollen wir nächstes Jahr auch mit der 4ten CD anfangen. Danach soll dann gleich eine DVD folgen.

SM: Ich bedanke mich für die eure Zeit. Abschließend könnt ihr noch ein paar Worte an unsere Leser und eure Fans richten.
Carsten: Danke für das Interview und Gruß an alle. Wenn ihr die Schnauze voll habt von überproduzierten Platten, dann hört mal in unsere CD rein. Unsere Homepage www.entera.org

(Sebastian Denzer, Oktober 2009)