DEATH DEALER, 25.07.2013

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DEATH DEALER heißt die neue Supergroup des traditionellen Metal der Marke Judas Priest. Und deren Debütalbum 'War Master' bläst so ziemlich alles an die Wand was in diesem Monat veröffentlich wurde. Sean Peck (CAGE; Gesang), Ross The Boss (ex-MANOWAR; Gitarre), Stu Marshall (DUNGEON; Gitarre), Mike Davis (HALFORD, LIZZY BORDEN; Bass) & Rhino (ex-MANOWAR; Drums) haben also ganze Arbeit geleistet und ich muß zugeben dass ich der Scheibe in meiner Review wohl einen halben Punkt zu wenig gegeben habe... anyway, Ausnahme-Sirene Sean Peck stellte sich in diesem Interview gewohnt wortgewaltig aber auch sehr sympathisch und ausführlich antwortend meinen Fragen ...

Schweres-Metall (SM): Hallo Sean, wo hältst Du Dich momentan auf und was treibst du so?
Sean: Ich bin in San Diego und arbeite schon an den nächsten Alben von Death Dealer und Cage. Des Weiteren an einem Monster-Multi-Sänger-Projekt, wovon bislang lediglich fünf Personen auf diesem Planeten etwas wissen.

SM: Zuerst einmal Gratulation zu Eurem grandiosen Debütalbum! Es ist ein geiles und unglaublich kraftvolles Werk in der Tradition von Bands wie alten Judas Priest und alten Iron Maiden geworden. Wie ist das Feedback in den anderen Magazinen bislang ausgefallen?
Sean: Mann, es ist wirklich erstaunlich. Wir sind so glücklich mit dem Album und die Band hat scheinbar wirklich den Nerv der älteren und jüngeren Metal-Fans gleichermaßen getroffen. Die Magazine mögen die Scheibe und das ist natürlich großatig. Aber das Feedback der Fans ist dass was uns wirklich unheimlich freut und fokusiert. Als wir die Platte beendeten wußten wir schon dass sich unser Band Line-Up auf dem Papier super liest, aber es ist auch oft so dass sogenannte "Supergroups" den großen Erwartungen nicht gerecht werden können.

SM: Ich schrieb in meiner Review dass 'War Master' sehr von Priests 'Painkiller' beeinflußt ist. Würdest du dem zustimmen?
Sean: Nun, Stu (Marshall) und Ich selbst sind 'Painkiller'-Freaks, so macht dein Vergleich schon Sinn. Die epischen Einflüsse von Ross (The Boss), Mike und Rhino sind jedoch auch allgegenwärtig. Eine "10" als Bewertung wäre auch schön gewesen, Ha!

SM: Bitte erläutere uns doch mal wie DEATH DEALER entstanden ist. Es ist schließlich nicht alltäglich dass sich großartige Musiker wie Ross The Boss, Rhino, Stu Marshall, Mike Davis - und du als herausragender Sänger - zu einer Band formieren.
Sean: Stu rief mich an und wollte eigentlich nur dass ich für ihn ein Album einsinge. Diese Sache endete dann damit dass wir uns beide vom Songwriting her quasi als Seelenverwandte erkannten. Unser gemeinsamer Traum wurde dann sehr schnell Realität als wir die Namen für unsere Traumband notierten. Wir wollten bessere Musiker haben als wir selbst welche sind. Solche die auch eine mächtige Vergangenheit haben. Die kurze Version ist also folgende: Wir nahmen via Facebook Kontakt zu unseren Musiker-Favoriten auf, innerhalb von 2 Stunden war Mike Davis überzeugt, danach hatten wir Rhino in der Band und kurz später auch Ross The Boss ... Stu und ich schissen uns beinahe in die Hosen vor Freude und fragten uns gegenseitig "was zur Hölle ist gerade eben passiert?" Danach nahmen wir ein alles zerschmetterndes Album auf, auf welchen wir uns alle gegenseitig zum absoluten Limit puschten.

SM: Wie muß man sich den Songwriting-Prozess bei Euch vorstellen und wie lange dauerte es bis das Album fertig war?
Sean: Es war das einfachste und schnellste Album das ich jemals aufgenommen habe. Es lief alles wie am Schnürchen. Wir beendeten das Songwriting und den Großteil der Aufnahmen in kürzester Zeit. Danach "polierten" wir die Aufnahmen noch ein wenig, etwa 2 Monate dauerte die Sache insgesamt. Wir alle sendeten uns Sound-Dateien via Skype zu und jammten auch via Skype zusammen. Das ist eine Vorgehensweise die ich früher total ablehnte, aber nun bin ich sogar ein Fan davon geworden.

SM: Meine Lieblingssongs sind "Curse Of The Heretic", "Death Dealer" und das fantastische "Children Of Flames". Was sind deine Faves und warum?
Sean: "Curse Of The Heretic" und "Death Dealer" gehören auch zu meinen Favoriten. "Devil´s Mile" ist Spass und lebt richtiggehend. Tatsächlich habe ich jede Woche einen neuen Lieblingssong auf diesem Album. Für "Children Of Flames" haben wir so viel positives Feedback bekommen, es ist fantastisch für eine Ballade derart viel Aufmerksamkeit zu erhalten. Ich habe sehr lange Zeit keine Ballade mehr komponiert, so war es schon sehr überraschend in fast jeder CD-Kritik zu lesen wie sehr die Leute diesen Song mögen.

SM: Dein Gesang, speziell bei "Children Of Flames", hat micht total an die Wand geblasen! Wann hast du mit dem Singen angefangen und was ist das Geheimnis deiner enorm kraftvollen, klaren Stimme mit dieser erstaunlichen Reichweite?
Sean: Mann, ich arbeite permanent an meiner Stimme und versuche immer neue Stimmlagen und Techniken zu finden. Auf unserer Mini-Tour sprachen wir sehr viel darüber was verschiedenen Metal-Sänger so alles machen damit ihre Stimme nicht schlapp macht und ich sage das hat alles nur einen mentalen Hintergrund. Ich trinke keinen Tee, oder so einen Scheiss. Ich versuche viel Schlaf zu bekommen, versuche nicht zu viel zu reden (das ist das härteste, da ich ein ziemliches Großmaul bin) und ich trinke tonnenweise Wasser.

SM: Von welchen Sängern bist du beeinflußt oder beeindruckt, bzw. wen hältst du momentan für den besten Metal-Sänger?
Sean: Tim "Ripper" Owens (ex-JUDAS PRIEST), Ralf Scheepers (PRIMAL FEAR), Todd LaTorre (QUEENSRYCHE) und ich selbst sind die besten! Rob Halford hat einiges an Qualität verloren, aber er war einst der beste aller Zeiten. Und das ist auch der Grund warum ich PRIEST lieber mag als IRON MAIDEN, weil Halford allmächtig war.

SM: Ich habe auf Eurer Website gelesen dass ihr am 6. Juli einen Gig in Mexiko gespielt habt. Was kannst du mir über dieses Abenteuer erzählen und wie liefen Eure anderen drei Gigs in Kalifornien?
Sean: Die komplette Mini-Tour war großartig. Wir waren uns alle von Anfang an darüber einig dass dies eine Band und keine Projekt ist. Momentan planen wir Tourneen in Europa und Südamerika. Wir haben uns nun als Band gefunden und sind zudem auch dicke Freunde geworden. All diese Typen sind so cool, Mann. Es war der Hammer mit diesen Burschen herum zu hängen und die Geschichten über Manowar, Dictators, Halford und Lizzy Borden zu hören. Stu und Ich haben diese förmlich aufgesaugt.
Als wir zum ersten Mal in den Proberaum gingen war es pure Magie. Ich sang wie noch nie zuvor, es war einfach großartig für mich. All die Shows die wir spielten hatten ein großes Publikum, viel mehr als ich eigentlich erwartet hatte, was natürlich klasse war, da dies eigentlich ein Probelauf für uns war und wir sehr heiss darauf waren auf die Bühne zu kommen.
Mexiko war wahrscheinlich die beste Show die wir bislang spielten. Wir haben sie alle "gekillt", bzw. die Fans drehten komplett durch. Momentan, bzw. für meine bisherige Karriere muss ich sagen dass Mexiko mein absolutes Lieblingsland ist was Live-Shows betrifft. Es war dort wirklich verdammt heiss und die Zollbeamten an der Grenze sahen uns an als ob wir verdammte Banditen wären und bei unserem erneuten Grenzübertritt auf der Heimreise durchsuchten Sie uns von Kopf bis Fuß. Es waren fast 48 Grad Celsius, das ist Schweineheiss. Rhino und ich schwitzten uns auf der Rückbank des Fahrzeugs die Seele aus dem Leib und sahen aus als wären wir kurz zuvor in ein Schwimmbad gesprungen. Aber insgesamt war es wirklich großartig in Mexiko und es juckt uns schon wieder gewaltig dort erneut zu spielen, denn es war mächtig wie Scheisse! Wir fühlen uns jedenfalls sehr selbstsicher, denn wir spielten wirklich eine Killer-Show!

SM: Gab es irgendwelche lustigen Erlebnisse während der Mini-Tour?
Sean: Nach dem Mexiko-Gig spielten wir in einem kleinen Club in den USA und als wir dort eintrafen gab uns der Eigentümer des Cubs direkt die Schlüssel für sein Auto und sein Haus und sagte uns wir könnten dort unsere Sachen auspacken, anstatt in irgend einem Motel einzuchecken. Wir kannten ihn gerade mal 5 Minuten und kurz später waren wir in seinem Pool und hatten Sex mit seiner Frau und seinen heißen Töchtern! (Ich scherze leider nur was seine Frau und die Töchter anbetrifft, ha!)

SM: Ist ein zweites Album von DEATH DEALER geplant?
Sean: In diesem Moment während ich deine Fragen beantworte gehe ich gerade das Song-Material durch welches wir bereits für DEATH DEALER 2 vorliegen haben. Ja es wird ein zweites Album geben und das schon bald! Es ist ein Teil unseres Plans so viel und so oft wie nur möglich in den Medien präsent zu sein. Und für unsere Die-Hard-Fans wollen wir natürlich wieder ein absolutes Killer-Produkt abliefern.

SM: Wie sieht es in nächster Zeit mit Shows in Europa, speziell in Deutschland aus?
Sean: Ja, gegen Ende des Jahres wollen wir in Europa spielen. Ich bin gerade dabei diesbezügliche Details zu klären. Wir wollen außerdem bekannt geben dass es das "DEATH DEALER FEST I" geben wird! Einige Killer-Bands sind bereits für die Show in Berlin bestätigt! Mehr dazu später!

SM: Sean, ich danke Dir für dieses Gespräch!
Die letzten Worte gehören Dir…
Sean: Nun, meine Famnilie stammt aus Deutschland, so dass ich mich mit den deutschen Leuten sehr verbunden fühle, denn sie sind quasi in meinem Blut!
Ich möchte mich bei jedem bedanken der bereits jetzt auf den DEATH DEALER-Zug aufgesprungen ist. Mann, die Rückmeldungen auf unseren ersten Soundclip damals auf unserer Homepage, der eine Länge von gerade mal dreieinhalb Minuten hatte, waren so verblüffend. Die Leute mochten was sie hörten, bestellten direkt unser Album vor und dieses enttäuschte sie wahrlich nicht.
Alles Gute für Euch alle, ich hoffe Euch bald zu sehen!!!

(Pit Schneider, Juli 2013)