COMMAND THE MACHYNE (Florian Reimann - Gesang)
24.04.2020

Link: facebook.com/Command-The-Machyne-246079909443845/

Mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum hat das deutsche Quartett COMMAND THE MACHYNE ein verdammte starkes Werk rausgehauen, welches jedem Anhänger traditioneller Metal-Klänge der Marke Iron Maiden, Judas Priest extrem gut reinlaufen sollte!
Unser Pit unterhielt sich mit Goldkehlchen Florian Reimann (Foto: oben, links) der einst bei DESTILLERY seine Stimmbänder strapazierte und 1999 mit 'Immortal Sun' eines der besten Metal-Debüts aus Germany veröffentlichte.

Schweres-Metall (SM): Hallo Florian, wie geht´s dir während dieser nervenden Corona-Krise und mit was bist du gerade beschäftigt?
Florian: Ja, die momentane Zeit ist verrückt, ich nutze die Situation um mich selbst zu entschleunigen, jetzt wo um mich herum alles runterfährt. Die meisten von uns kommen mindestens einmal im Leben an einen Punkt, der sich wie die Corona-Krise verhält. Man muss sehen was man daraus macht und lernen damit zu leben.

SM: Nicht nur ich finde das eure selbstbetitelte Debüt-EP sehr stark ausgefallen ist. Diese lässt das Herz von Fans des traditionellen Metal-Fan der Marke Iron Maiden, Judas Priest, Helloween, Gamma Ray zweifellos höherschlagen.
Wie fielen die weiteren Resonanzen der übrigen Magazine und Fans bislang aus?
Florian: Interessante Frage. Natürlich freut es mich sehr, dass dir das Album gefällt und auch die Reviews fallen insgesamt recht stark aus. Es gab aber auch ein paar kleinere Reviews, die nicht ganz so stark waren. Beim den schlechteren Reviews habe ich sofort rauslesen können wer wirklich beim hören bei der Sache war. Diese waren eher oberflächlich und ohne verwertbare information.
Bei den guten Reviews ging man stehts auf diverse Titel ein und hat das Gefühl das der ein oder andere Song auch mehrfach angehört wurde. Ich kann mir schon vorstellen, das nicht alle Songs gleich beim ersten mal zünden. Es gibt aber viele Deatails zu entdecken und wenn man die Scheibe ein zweites oder drittes mal hört, wird man mitgerissen :-)

SM: Erzähle unseren Lesern doch bitte mal wie und wann sich COMMAND THE MACHYNE gegründet haben.
Florian: Ja, das war spannend. Sasch hat mich 2017 über Facebook angeschrieben ob ich nicht Lust hätte mal´n paar Songs mit ihm zu machen. Er kannte mich noch aus der Destillery-Zeit. Ich war zugegeben etwas skeptisch, da ich nicht wusste was mich erwartet, aber nach dem ich "Burn'Em" als fast fertigen Titel erhalten habe, war mir klar, das sich das lohnen könnte. So enstanden nicht nur tolle Songs, sondern auch eine tiefe Freundschaft.

SM: Meiner Meinung nach bündeln die Songs "Sarah´s Heart" und "Drenched In Pain" das was COMMAND THE MACHYNE ausmacht eindrucksvoll.
Welche sind deine Favoriten und warum?
Florian: "Stones" singe ich unheimlich gerne, da es ne coole Nummer ist und alles Facetten des Gesangs abdeckt. Sehr abwechlungsreich wie ich finde, anspruchsvoll und dennoch schön zu singen. Damit starte ich fast immer wenn ich singe. Ansonten wäre die Frage auch andersherum interesannt. Nicht so häufig singe ich "Kingdoms Prayer", da die Nummer eher für das Album entstanden ist und live vorraussichtlich nicht gespielt wird.

SM: Wie lange habt ihr insgesamt am Longlayer gearbeitet?
Florian: Für das Album haben wir zwei Jahre gebraucht. Wir hatten keinen Zeitdruck und haben uns die Zeit genommen, die wir gebraucht haben um wieder rein zu kommen, uns zu finden und zu experimentieren.

SM: Florian, geht dir der schon seit Destillery-Zeiten immer wieder aufkeimende Vergleich mit Bruce Dickinson eigentlich auf den Keks, hattest du jemals Gesangsunterricht und welche sind deine Lieblingssänger?
Florian: Nun, die Vergleiche tauchen hin und wieder auf. Finde ich auch okay denn um eine Orientierung geben zu können trifft der Vergleich ja zu. Einige Facetten sind auch tatsächlich ähnlich, dennoch klingen wir nicht gleich und das ist auch gut so.
Ja, Gesangsunterricht, danach wird man selten nach gefragt. Ein Grund warum ich nach Destillerypausierte hatte auch damit zu tun gehabt das ich damals eben keinen hatte. Durch meine damaligen Problematiken fiel mir das Aufhören damals nicht so schwer. Nach dem COMMAND THE MACHYNE-Start war mir aber klar, das ich mich jetzt entweder mal intensiv mit meinem Gesang beschäftige oder das Handtuch werfe. Ich hab zwei Jahre täglich und intensiv an mir gearbeitet. Zur Reflektion hab ich mir einen Vocal-Coach gesucht bei dem ich drei Mal war.
Was Musik anhören angeht bin ich ein Snob. Udo Dirkschneider hat sich bei mir eingebrannt. Er hat sowas teuflisch rauchig klingendes... hahaha, schon geil...

SM: Glaubst du das sich die Rock- bzw. Metal-Szene nach Corona nachhaltig verändern wird? Vor allem Live-Shows wird es ja leider so schnellt nicht wieder zu geben, oder wie denkst du darüber?
Florian: Wir hatten zwar eine Zusage für ein Festival in diesem Jahr, das sich durch die Corona-Situation zerschlagen hat. Es wird noch eine Weile dauern, bin mir aber sicher, das sich keine nennenswerten Veränderung dadurch ergeben. Es hat vielleicht sogar den Vorteil, das sich durch die Pause 2020 ein Nachholbedarf einstellen wird.

SM: Frank, danke für das Interview. Die letzten Worte gehören dir ...
Florian: Ich danke für das tolle Review und das nette Inti.
Bleibt alle gesund Leute, ich würd mich freuen euch live zu sehen.

Interview: Pit Schneider
Foto: COMMAND THE MACHYNE