CAGE, 24.06.2003
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CAGE gehören definitiv zu den legitimen Nachfolgern von JUDAS PRIEST, die in den letzten Jahren ohne den Songwriter Input von Rob Halford nur noch kalten Kaffee ablieferen konnten.
Mit dem dritten & aktuellen Hammer- Album ´Darker Than Black´ gehört die Band nun endgültig zur Speerspitze der Power Metal Bands, zumal man mit Sean Peck einen absoluten Ausnahemsänger in den eigenen Reihen weiss, den wir nun hier endlich zu Wort kommen lassen wollen!

Schweres-Metall (SM): Sean, erzähle doch wie eigentlich alles begann mit CAGE?
Sean Peck: Nun, es gab damals die Reste von zwei der führenden Power Metal Bands in San Diego, Dave Garcia und Mike Giordano von CRUSHER , sowie Eric Horten (ehem. Gitarrist) und ich selbst von NOMAD. Wir gründeten dann schliesslich CAGE. Wir waren quasi Überlebende der Grung-Ära die jedoch schnell wieder vorbei war, so wie ich es voraussagte. Wir lieben den Heavy Metal Sound, wuchsen damit auf und wollten ihn natürlich nicht sterben lassen. So begannen wir Songs mit dem Feeling zu schreiben, welches uns einst IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST gaben.

SM: Seid ihr zufrieden mit der Zusammenarbeit und Eurem Stellenwert bei Massacre Records?
Sean Peck: Ja, so weit so gut. Sie boten uns einen Vertrag an ohne auch nur einen Ton von unseren neuen Songs gehört zu haben, und alleine dafür haben sie schon was gut bei uns. Nun können sie sich selbst auf die Schulter klopfen und sagen "Wir haben einen guten Job gemacht!" Als sie schliesslich die fertige CD bekamen, hat es sie förmlich umgeblasen!

SM: Wir sieht es in naher Zukunft mit Auftritten in Deutschland aus?
Sean Peck: Ja, wir arbeiten daran, und momentan sind die Chancen das wir bei Euch spielen können definitiv relativ gross.

SM: War es für Euch ein wichtiger Karriere-Schritt beim "Heavy, oder was!?"-Magazin den ersten Platz im Soundcheck zu belegen?
Sean Peck: Nun, der erste Platz im dortigen Soundcheck war wirklich grossartig und wir sind sehr stolz darauf. Aber der damalige Underground-Sampler beim "ROCK HARD", auf dem wir einen Song platzieren konnten, brachte für uns alles so richtig ins Rollen, wobei auch der Auftritt beim DYNAMO Open-Air heraussprang.

SM:Wie ist es eigentlich in Eurer Heimatstadt San Diego um die Metal-Szene bestellt?
Sean Peck: Ich liebe die Szene dort. Die Fans sind grossartig. Nicht alleine die grosse Anzahl an Clubs wo wir spielen können ist klasse, sondern auch die Tatsache das die Leute hier kein Problem damit haben vor der Bühne so richtig die Sau rauszulassen. Ich sage es zwar nicht gerne, aber in Los Angeles sind die Fans viel zu cool und nicht in der Lage ihre Wertschätzung für den Metal offen zu zeigen.

SM: Wo liegt der Unterschied zwischen den deutschen/europäischen und den US Metal Fans?
Sean Peck: Die Europäer sind wesentlich fanatischer wie die Fans hier. Sie wissen unserer Musik wirklich zu schätzen. Hier in den Staaten werden die Rap & Pop-Idole angebetet. Ich liebe die es das die Europäischen Fans von solchen Bands wie uns, ICED EARTH, AGENT STEEL und SEVEN WITCHES so fasziniert sind. In der Musik die wir spielen ist etwas enthalten, das uns mit dem Übersee-Markt, sprich den Fans dort verbindet.

SM: Sean, ich bin sehr beeindruckt von deiner kraftvollen Stimme. Du erinnerst mich an solch grossen Sänger wie Carl Albert (R.I.P.) oder Rob Halford. Hattest du jemals Gesangsunterricht und von welchen Sänger bist du beeindruckt oder fühlst dich beeinflusst?
Sean Peck: Ich hatte nie Gesangsunterricht, begann aber damals mich an den Sängern zu orientieren die du gerade genannt hast. Ich war früher in der Schule ein Klassenclown und machte komische Geräusche, und sieh mich jetzt an! Meine ureigene Gesangsstimme zu entwickeln war ein Geheimnis das viel Zeit brauchte. Ich habe aber nicht nur meine stimmliche Reichweite sondern auch meine unterschiedlichen Stimmlagen und Stile verbessert. Ich denke die Fans wissen das zu schätzen und verlangen dies nun auch mehr und mehr von den anderen Metal-Sängern. Tut mir leid Jungs, da müsst aber wohl noch einen Zahn zulegen.

SM: Welche Bands/Alben haben es dir angetan?
Sean Peck: Meine absoluten Favouriten sind Judas Priest, aber ich liebe auch die ersten beiden Alben von CRIMSON GLORY, einiges von WASP, IRON MAIDEN und natürlich KING DIAMOND.

SM: Welche noch lebenden Personen würdest du gerne kennen lernen? Präsident Bush?
Sean Peck: Ich liebe Politiker und will eines Tages mit einer reisenden Politiker-Band in den Kongress einziehen, Ha! Nein im Ernst, ich habe schon viele Leute getroffen, lediglich die Spitzen Musiker der Szene interessieren mich noch.

SM: Wie stehst du zur New Metal Szene, bzw. denkst du diese Band haben die Klasse über einen längeren Zeitraum Erfolg zu haben?
Sean Peck: Ich denke es gibt keinen begrenzten Zeitraum dafür, aber werden deren Songs den Test der Zeit überstehen? Ich weiss nicht ob die Scheibe von KORN als eine der grössten Metal CD´s aller Zeiten in die Geschichte eingehen wird. Aber ich weiss das LIMP BIZCUIT nicht dazugehören werden. Die Musik ist heavy und es ist nicht Rap, ich denke es wird allmählich wieder dazu kommen das die Kids authentischen, wahren Heavy Metal hören wollen. Sie sind bereit dafür.

SM: Wie siehst du die Power Metal-Szene momentan? Denkst du es könnte demnächst zu einem grossen Comeback dieses Stils kommen?
Sean Peck: Dafür gibt es in meinen Augen nicht genug quailitativ hochwertige Bands momentan. Es werden zwar massig Alben veröffentlicht, aber nur wenige Alben haben die Magie dir wir in unsere CD ´Darker Than Black´ gepackt haben. Das Songwriting stimmt einfach nicht und es gibt zu viele dünne Stimmen darauf, und die Bands strahlen einfach keinen Zusammenhalt aus. Ich glaube einige wenige Bands der Szene werden so langsam als die Retter des Genres akzeptiert, und du kannst sagen welche Band konkurrenzfähig ist, und welche lediglich denkt es zu sein. Wir haben eine Band mit tollen Leuten und deswegen erwarte ich auch grossen Erfolg für uns

SM: Sean, ich bedanke mich für dieses Interview. Letzte Worte von dir an unsere Leser bzw. die deutschen Metal-Fans?
Sean Peck: Meine Familie kommt aus Baden Baden und Deutschland hat einen besonderen Platz in meinem Herzen, und ich habe immer noch Familie dort. Die deutschen Fans sind sicherlich diejenigen die uns am meisten unterstützen. Jeder aus unserer Band möchte gerne von den Fans hören bzw. Kommentare haben. So besucht bitte unsere Website die immer aktuell ist.
Wir sehen uns im nächsten Jahr mit eine neuen CD, an der wir schon jetzt arbeiten. Schritt für Schritt...

(Pit Schneider, Juni 2003)