BOUNCE (Bon Jovi Tribute Band) 04.01.2017

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BOUNCE aus Wülfrath in der Nähe von Düsseldorf ist zweifellos Deutschlands beste Bon Jovi Tribute Band. Nicht zuletzt durch Top-Sänger Oliver Henrich, den deutschen Jon Bon Jovi, welcher dem Original in Aussehen und Stimme verteufelt nahe kommt. Seinen Status hat das im Jahr 2001 gegründete Quintett durch unzählige, zumeist ausverkaufte, extrem spielfreudige sowie authentische Konzerte im kompletten Bundesgebiet sowie im angrenzenden europäischen Ausland immer wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt. In Pirmasens spielte die Formation zuletzt Mitte September 2016 beim "Exefest" und begeisterte dort ebenfalls. Nun steht am 13. Januar das Konzert im Musik Club "Quasimodo" auf der Husterhöhe an. Unser Pit befragte den BOUNCE-Gitarristen Jens Rösel zu naheliegenden Themen.

Schweres-Metall (SM): Jens, welche Erinnerungen hast du an Pirmasens, bzw. das letzte Konzert am 17. September vorigen Jahres beim "Exefest" Open Air?
Jens: Nur gute Erinnerungen! Ich erinnere mich an eine gigantische Bühne vom SWR. Einen liebevoll gestalteten Platz mit ganz vielen kleinen Buden und ein großes Feuerwerk zum Ende hin. Für uns war es nach 2007 im "Quasimodo" unser zweites Gastspiel in Pirmasens.

SM: Wie erklärst du die anhaltende enorme Popularität von Bon Jovi, vor allem in Deutschland? Zumal es ja durchaus schwache Album-Veröffentlichungen wie 'Lost Highway' (2007) oder 'The Circle' (2009) zu beklagen gab und auch der Ausstieg von Co-Songwriter und Ausnahmegitarrist Richie Sambora im Jahr 2013 verkraftet werden musste.
Jens: Das ist eine sehr gute Frage. Ich denke, dass vor allem Jon Bon Jovi als Person polarisiert. Wir haben auch alle gedacht, dass es das gewesen sei, als Sambora ausgestiegen ist. Letztendlich wurden wir aber alle eines besseren belehrt. Bon Jovi ist aktuell, wenn man nach den Verkaufszahlen geht, so populär, wie nie zuvor. Die Stadien sind voll und die CDs erreichen Top-Chartplatzierungen. Es lässt sich wahrscheinlich auch dadurch erklären, dass Bon Jovi sich einst vom Hard´n Heavy-Bereich in den Mainstream-Rock und aktuell eher in den Pop- und Schlager-Bereich orientiert hat. Das ist das, was man aktuell in Deutschland hören will. Man braucht sich nur mal einen Tag das Programm eines Lokalradiosenders anzuhören. Für uns ist das eine bedauerliche Entwicklung, da wir viel lieber die alten Songs mögen.

SM: Auf welche Songs vom neuen Bon Jovi-Album 'This House Is Not For Sale' dürfen sich die Fans im "Quasimodo" freuen und wie lange werdet ihr spielen?
Jens: Es tut mir für die Fans der aktuellen Songs sehr leid, aber da wir nur die Songs spielen, hinter denen wir selbst stehen, die wir selbst gut finden, spielen wir von den aktuellen Alben gar keine Lieder. Die Pop und Schlagerwelt ist nicht unsere. Wir mögen es deutlich lieber, die alten Bon Jovi Songs, die die Band groß gemacht haben, auf die Bühne zu bringen. Ein BOUNCE-Konzert dauert in der Regel immer zweieinhalb Stunden. Neben den großen Hits, wie "Livin' On A Prayer" und "You Give Love A Bad Name" bauen wir regelmäßig alte Perlen wie "The Radio Saved My Life Tonight" oder "Breakout" vom allerersten Bon Jovi- Album ins Set mit ein. Bei den Fans und Zuhörern kommt das in der Regel deutlich besser an, als wenn wir einen der neuen Songs spielen, der schon nach wenigen Wochen nicht mehr im Radio zu hören ist.

SM: Besuchst du und deine Bandkollegen Konzerte der Originale von Bon Jovi, wenn diese in Deutschland touren?
Jens: Wir haben in den 1990ern und den folgenden Jahren viele Stadionkonzerte von Bon Jovi besucht :-)

SM: Hast du Jon Bongiovi oder Musiker aus seiner Band schon einmal persönlich getroffen?
Jens: Es gab Treffen mit Schlagzeuger Tico Torres, Hugh McDonald und dem aktuellen Gitarristen Phil X. Es gab auch indirekten Kontakt mit Richie Sambora und Jon Bon Jovi, wo z.B. Fans CDs oder ähnliches von uns übergeben haben. Wir gehen davon aus, dass BOUNCE im Hause Bon Jovi kein unbeschriebenes Blatt ist. Per YouTube ist der Weg ja heute auch denkbar kurz.

SM: Auf der Band-Homepage steht das BOUNCE etwa 65 Konzerte pro Jahr spielen. Kannst du und eine Mitmusiker inzwischen alleine von der Musik leben, oder hat jeder einen richtigen Job "nebenher"?
Jens: Diese Frage bekommen wir in der Tat fast wöchentlich gestellt. Ich kann dich aber beruhigen. Jeder von uns geht noch einem normalen bürgerlichen Job nach. Wie bereits erwähnt, wir spielen zwar recht viel, legen aber allergrößten Wert darauf dass wir nur Konzerte spielen die uns auch Spaß machen. Unsere Fans sind uns sehr wichtig.
Wenn wir alles annehmen würden ohne den nötigen Spaß dabei zu haben, würden die Zuschauer das auf kurz oder lang vor der Bühne merken. Das war die letzten 400 Shows nicht so und wird auch bei den kommenden 400 so nicht sein.

SM: Was sind ihre nächsten Ziele mit BOUNCE, bzw. was möchtest Du mit der Band noch erreichen?
Jens: Wir haben vor wenigen Tagen Ende Dezember eine gigantische Produktion mit einem 50-Mann starken Orchester vor über 1.600 Zuschauern in der Historischen Stadthalle Wuppertal gespielt. Allein die Vorbereitungszeit hierfür betrug über ein Jahr. Das war mit Sicherheit ein sehr großes Ziel, dass wir erreicht haben. Das aktuelle Jahr werden wir erst einmal wieder regelmäßig durchs Land touren und uns dann neue schöne Ideen für die Zukunft mit BOUNCE überlegen.
Ich glaube das größte Ziel im Moment ist eigentlich mit der aktuellen Mannschaft noch möglichst viele Jahre bei gleichem Publikumszuspruch auf Tour zu gehen. Viele Menschen zu begeistern, sie aus dem Alltagstrott herauszuholen und Ihnen eine gute positive Zeit zu ermöglichen.
Ich empfinde die Möglichkeit dieses tun zu können als großes Privileg, dass nicht so viele Menschen haben und erachte es als pflegenswert.

SM: Jens, danke für das Interview!
Jens: Danke für das nette Gespräch. Wir sehen uns in Pirmasens!

Interview & photocredit © 2017 by Pit Schneider