BLOODBOUND, 28.02.2006
Link: www.bloodbound.se/ 


Mit ´Nosferatu´ legten die schwedischen Melodic Power Metaller BLOODBOUND ein herausragendes Debut vor, welches bereits jetzt beste Chancen hat, das Debut-Album des Jahres 2006 zu werden.
Bassist Tomas Olsson nahm sich die Zeit, mir Rede und Antwort zu stehen ...

Schweres-Metall (SM): Hallo Tom, ich hoffe es geht Dir gut! Eure aktuelle CD ´Nosferatu´ wurde "Album des Monats Februar" in unserem Magazin - Gratulation! Und meiner Meinung nach ist es im Stil der alten Helloween mit Michael Kiske oder Pretty Maids gehalten! Stimmst Du mir da zu?
Tom: Hi Yonne, hier im Bloodbound Camp ist alles prima, und wir freuen uns sehr dass Dir das Album gefällt, und dass Ihr es zum "Album des Monats Februar" gemacht habt :-)

Ja, ich stimme Dir zu, wir alle mögen die alten Sachen von Helloween sehr (Keeper Of The Seven Keys I & II sind brilliante Alben) und ich denke dass Urban einer der sehr wenigen Sänger ist, der mit jemanden so erstaunlichem wie Michael Kiske verglichen werden kann. Obwohl ich sagen muss, dass ich mit Pretty Maids nicht so bekannt bin, aber ich habe von ein paar Leuten gehört, meine Gitarrenriffs würden sich etwas nach ihnen anhören. Beide, Fredrik und Urban, sind mit Pretty Maids vertrauter als ich. Ich würde sagen, dass Iron Maiden einen größeren Einfluß auf uns hatten.

SM: Bitte erzähl uns was über die Gründung von Bloodbound!
Tom: Ich und Fredrik Bergh haben Bloodbound im Sommer 2004 gegründet. Wir haben seit den frühen Neunzigern gelegentlich zusammen in Bands gespielt. Wir hatten die gleiche Vision und wollten eine Metal Band starten mit dem Focus auf Melodien und gutem Song Writing, aber immer noch heavy, schnell und rauh. Wir haben sofort angefangen Songs zu schreiben und haben herausgefunden, das wir uns wirklich sehr gut ergänzen beim Songwriting. Wir wurden später von Urban Breed (ex. Tad Morose) am Gesang und dem talentierten Oskar Belin am Schlagzeug ergänzt.

SM: Ich bin sehr beeindruckt von Songs wie "Nosferatu", "Fallen From Grace" oder "Screams In The Night". Wie lange dauerte das Songwriting und die Produktion des Albums?
Tom: Es hat tatsächlich über ein Jahr gedauert, das Album fertigzustellen, wir wollten alles perfekt haben. Aufgrund der Komplexität der Song-Arrangements und dem ganzen Konzept hinter dem Album, hatten wir ein recht großes Projekt an der Hand.
Das Album wurde von mir und Fredrik Bergh produziert, und von Per Ryberg im Studio Soundcreation (Bollnäs, Schweden) gemischt. Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden, die Produktion stellte sich als sehr cool heraus. Die Tatsache, dass nicht ein einziger Track auf dem Album weniger als 100 Channels hat machte daraus einen sehr herausfordernden und schwierigen Job. Wir mußten für jedes einzelne Instument "Platz machen" durch Einstellen der Frequenz (bass, middle, treble), so dass sie im Mix nicht kollidieren oder verschwinden. Das Ergebnis ist ein sehr knackiger und detailierter Sound, sehr hifi. Das Album wird richtig lebendig in einem teuren Kopfhörer.

Hier ist der Song für Song Kommentar zu den von Dir genannten Songs:

NOSFERATU (Olsson) - Der beste Song, den ich je geschrieben habe und meiner Meinung nach der beste Track auf dem Album. Als ich mit dem bearbeiten von Urbans Gesang für den Chorus fertig war saß ich einfach da mit einem Lächeln auf dem Gesicht und dem Chorus auf Repeat. Ich schrieb eine Text-Nachricht an Fredrik mit den Worten "Wir haben hier einen Killer..." hahaha, hört sich sehr blöd an, aber es ist die Wahrheit. Die Doppel-Gitarren-Melodie wenn der Gallop beginnt ist mein persönlicher Favorit. Wir wollten etwas extra ausgefallenes für diesen Song, also haben wir ein Intro mit Donner, Regen und einer gigantischen Kirchenglocke hinzugefügt. Wir wollten das Gefühl einfangen eines Mannes, der vor den Toren der Hölle steht...

FALLEN FROM GRACE (Olsson/Bergh) - Full on Power Metel, allen Regeln folgend und mit all den richtigen Zutaten. Der fette Sound der Gitarrenmeldodie während dem Intro kommt von mehr als 40 Gitarren (drei Harmonien in jeder Oktave). Urban´s majestätisches Sing-a-long am Ende des Songs ist sehr imponierend. Der hat eine Menge Energie und falls Du Helloween magst, wird dir wahrscheinlich auch "Fallen" gefallen.

SCREAMS IN THE NIGHT (Olsson) - Dieser Song begann als Bass Melodie, die ich immer wieder spielte sobald ich meine Hände am Bass hatte. Schließlich beschloss ich daraus einen Song zu machen. Die Melodie stellte sich auch als großartig für die Gesangslinie des Verses heraus. Der Chorus war ursprünglich eine Gitarrenmelodie, die ich später in eine Gesangslinie änderte. Eines der Highlights ist definitiv wenn Urban "buuuurrn" schreit gegen Ende hin. Ein absoluter geradeaus-Song mit einem traditionellen Arrangement.

SM: Woher stammt die Idee zur Story von "Nosferatu"?
Tom: Nosferatu ist im Grunde ein Konzeptalbum über die Balance zwischen Gut und Böse. Ich war immer sehr fasziniert über die die Balance zwischen Gut und Böse, Himmel und Hölle, Licht und Dunkel, wie auch immer man es nennen möchte, es ist in allen von uns. Ich wollte meine Gedanken über dieses Thema zu Papier bringen und welch bessere Idee als es in eine Geschichte zu packen, das Album "Nosferatu" ist das Ergebnis. Die Inspiration kann alles sein, von einem Film, Buch oder eine Geschichte aus dem Leben. So lange es etwas ist, an dem Dir viel liegt und Du eine Leidenschaft dafür hast.

SM: Als ich Eure CD zum ersten Mal in der Hand hatte, dachte ich bei Bloodbound mehr an eine Gothic oder Death Metal Band aufgrund Eures Outfits. Warum habt Ihr Euch dafür entschieden und wer hatte den Einfall dazu?
Tom: Unser Image ist ein Teil des gesamten Konzepts hinter dem Album "Nosferatu". Die Story ist sehr düster und wir mußten etwas sehr spezielles machen um die Story "ins Leben zu rufen". Ich hatte die meisten Ideen dazu und Fredrik half uns ebenfalls.
Es mag einige Leute verwirren, aber das sehen wir nur als gute Sache, die Metal Szene war für lange Zeit zu vorhersehbar und ein wenig Verwirrung sollte guttun;-) Ich glaube, die Leute kaufen ein Album sowieso wegen der Musik, aber unser Image hat uns einiges an Aufsehen gebracht und das Cover ist wirklich ein Kunststück des großen Mark Wilkinson, welcher auch schon Artwork für Bands wie Iron Maiden, Judas Priest, Megadeth und The Darkness gemacht hat.
Es gab SO VIEL Gerede über unser Aussehen und BLoodbound ist und wird nie eine Band sein, die sich an die Regeln hält, das ist sicher. Erwartet das Unerwartete. Es wird in nächster Zeit ein paar interessante Überraschungen geben. Und jeder der sich selbst zu ernst nimmt sollte nicht in diesem Geschäft sein;-)

SM: Bist Du zufrieden mit den bisherigen Fan und Pressereaktionen?
Tom: Die Resonanz war hervorragend! Die Statistiken auf unserer Website stiegen ins unermeßliche! Die Reviews waren großartig. Es ist ein wenig zu früh um etwas zu sagen, das Album wird am 24. Februar in Europa veröffentlicht. Aber es sieht sehr gut aus...

SM: Wie seid Ihr mit AOR Heaven in Kontakt gekommen?
Tom: Nun, eine Menge Labels waren an dem Demo interessiert aber die großen Labels mußten mehr Songs hören. Unglücklicherweise waren einige unserer besten Sachen nicht auf dem Demo, wie "Nosferatu". Wir hatten keine Mittel mehr Songs aufzunehmen. AOR Heaven/Metal Heaven gab uns eines der besten Angebote und wir hatten gehört, das es für seine Größe ein sehr verlässliches Label mit guter Promotion sei. Sie waren bisher großartig und ich weiß, sie sehen das Potential des Albums und werden ihr allerbestes tun. Hut ab auch vor der Crew von GerMusica Promotion.

SM: Sind bereits Auftritte oder vielleicht auch eine größere Tour geplant?
Tom: Noch nicht, aber wir gehen auf Tour so bald wir alles organisieren können. Wir sind alle sehr gespannt darauf, das neue Material live zu spielen. Deutschland ist natürlcih sehr weit oben auf unserer Liste. Wir können´s gar nicht abwarten auf die Straße zu kommen! Wir wissen noch nicht genau wann es soweit sein wird, aber bald...

SM: Wenn Du die Wahl hättest, mit welcher Band würdest Du gerne auf Tour gehen?
Tom: AC/DC oder Iron Maiden :-)

SM: Von welchen Bassisten/Musikern bist Du beeindruckt oder beeinflusst?
Tom: Yngwie Malmsteen, Joe Satriani, John Petrucci, Zakk Wylde, Angus Young, Stevie Ray... die Liste geht noch weiter... Sie hatten alle großen Einfluss auf mich.

SM: Von welchen Bands/Musikern sind die anderen beeinflusst oder beeindruckt?
Tom:
Urban: Queensryche, Peter Gabriel, Bob Catley, Ronnie James Dio;
FredriK: Journey, Fleetwood Mac, AC/DC, Phil Lynott, Steve Perry, John Waite, Lindsay Buckingham;
Oskar: Led Zeppelin, Metallica; John Bonham, Tomas Haake, Dave Weckl;

SM: Bitte erzähl uns etwas über die Metal-Szene in Eurer Heimat.
Tom: Ich muß sagen, die Metal Szene in Schweden ist wirklich gut, wir haben eine Menge klasse Bands und talentierte Musiker, vielleicht weil es sonst nichts zu tun gibt in diessem "arschkalten" Land;-) Unsere Heimat Bollnäs ist ein gutes Beispiel, eine sehr kleine Stadt mit einer großen Anzahl guter Bands wie Morgana Lefay, Tad Morose, Street Talk...

SM: Kennst Du die deutsche Metal-Szene und welche Bands aus unserem Land sind in Schweden populär?
Tom: Ich liebe deutschen Metal, Bands wie Accept, Helloween, Running Wild, Primal Fear, Masterplan und viele andere hatten einen großen Einfluß auf uns. Sie sind in Schweden alle populär.

SM: Vielen Dank für dieses Interview und die Zeit, die Du uns gewidmet hast. Letzte Worte von Dir an unsere Leser oder die deutschen Metal Fans?
Tom: Ich möchte Dir Yvonne und Schweres Metall für dieses Interview danken und jedem der sich die Zeit nahm, es zu lesen. Ich hoffe, Euch gefällt das Album "Nosferatu", wenn es Euch interessiert schaut auf unserer website www.bloodbound.se für MP3-Songs und weitere Infos vorbei.

Danke!
Tomas Olsson

(Yvonne Bernhard, Februar 2006)