Interpret, Titel: Prof. Dr. Bernhard Grzimek - Serengeti darf nicht sterben / Kein Platz für Tiere
Medium: Blu-ray
Laufzeit: ca. 170 Minuten
Stil: Tier-Dokumetation
Erschienen: 19.05.2017 bei Universal Family Entertainment
Link: www.universal-music.de/company/umg/universal-music-family-entertainment  
Extras:
Bildergalerie, englische Sprachfassung
Bildqualität: Sehr Gut (16:9 - 1.85:1)
Soundqualität: Ausreichend (Deutsch u. Englisch in Mono)
Extras: Mangelhaft
Doku an sich: Sehr Gut
Gesamturteil: Gut

Bernhard Klemens Maria Hofbauer Pius Grzimek war ein Tierarzt und Verhaltensforscher, zudem der langjähriger Direktor des Frankfurter Zoos, Tierfilmer, Autor sowie Herausgeber von Tierbüchern und einer nach ihm benannten Enzyklopädie des Tierreichs. In den 1960er- und 1970er-Jahren war er mit regelmäßigen Fernsehmoderationen für den Hessischen Rundfunk der unumstritten bekannteste Tierfachmann Deutschlands.
Am 24. April 2017 wäre Grzimek 108 Jahre alt geworden. In seiner Fernsehserie "Ein Platz für Tiere" warb er über Jahre unermüdlich für sein Anliegen. Im Laufe seines Lebens füllte der Veterinärmediziner viele Berufe gleichzeitig aus. International bekannt wurden Grzimek und sein Sohn Michael durch die Dokumentarfilme "Kein Platz für wilde Tiere" und "Serengeti darf nicht sterben". Beide Filme wurden hoch dekoriert und liegen jetzt erstmals in beeindruckender Bildqualität digital restauriert auf Blu-ray vor. 
"Kein Platz für wilde Tiere" ist als Dokumentarfilm ein echter Meilenstein, der sich eindringlich für die Rettung der Tierschutzgebiete in Afrika einsetzt. In beeindruckender Farbgebung und Kameraarbeit wird die zerstörerische Kraft der Zivilisation dargestellt. Die weitreichenden Veränderungen werden am Beispiel des Lebensraumes afrikanischer Großtiere und der zuvor unberührten Naturlandschaft der Pygmäen aufgezeigt. 1956 wurde die Dokumentation bei den Berliner Filmfestspielen mit zwei Goldenen Bären preisgekrönt. Das mutige Plädoyer hat nach wie vor seine Berechtigung und wirkt als Warnung noch bis heute nach! Die Filmbewertungsstelle vergab das Prädikat wertvoll.
Als bislang erster und einziger deutscher Dokumentarfilm wurde 1959 "Serengeti darf nicht sterben" mit dem Oscar ausgezeichnet. Dabei hat er u. a. so prominente Konkurrenten wie den Disney-Film „Die Wüste lebt“ aus dem Rennen geworfen. Der auch im Kino äußerst erfolgreiche Naturfilm aus der afrikanischen Serengeti-Steppe setzt sich für sinnvollen Tierschutz ein. Er berichtet spannend und mit großem Informationswert von den wissenschaftlichen Voraussetzungen für ein besseres Miteinander unter den Lebewesen.
Fazit: Die fesselnden Tierszenen aus der Savanne Ostafrikas blieben bis heute vorbildhaft für das Genre. Doch für die faszinierenden Bilder zahlte Grzimek einen hohen Preis: Sohn Michael stürzte während des Drehs mit dem Flugzeug ab und starb ...
Die Bilder von den Zügen der großen Herden, der ständigen Suche nach Wasser und Nahrung sowie der zunehmenden Einflussnahme des Menschen haben rein gar nichts von ihrer Authentizität verloren und gelten bis dato als Referenz für die moderne Tierdokumentation.

(Yvonne Bernhard, Juni 2017)