Das Album des Monats Juni

Interpret, Titel: WYTCH HAZEL - IV: Sacrament
Medium: CD
Stil: Classic-/Folk Rock/Traditional Metal
Erschienen: 02.06.2023
Label: Bad Omen Records (Vertrieb: Soulfood)
Link: wytchhazel.com/
Bewertung:
8,75 von 10

Der Vorgänger 'III: Pentecost' vom Oktober 2020 war ein absoluter Überflieger und das britische Quartett wurde mit euphorischen Kritiken überhäuft. Doch aufgrund der Pandemie war es nicht möglich die Platte live on stage zu bewerben. So konnten WYTCH HAZEL die Chance auf den großen Durchbruch leider nicht nutzen.

Anyway, Im Sommer 2023 könnte alles besser werden, denn mit 'IV: Sacrament' serviert man den Fans abermals ein exzellentes Werk! Mastermind Colin Hendra, Leadgitarrist Alex Haslam und Bassmann Andy Shackelton haben also ein fabelhaftes Album zusammengebastelt, auf dem Trommler Aaron Hay nicht zu hören ist, da dieser erst nach den beendeten Aufnahmen wieder in die Band einstieg. So kümmerte sich Hendra neben dem Gesang und seinen Gitarrenspuren nebenbei auch noch um die Drums. Als Gastmusiker war Ed Turner (Mandoline, Mellotron) involviert.
Beginnend mit dem feinen Ohrwurm-Opener "The Fire´s Control", dem direkt nachfolgenden magischen "Angel Of Light", über die knackig/zackigen "Strong Heart" und "A Thousand Years" sowie das beschwingte "Future Is Gold", bis hin zum sechseinhalb minütigen Opus "Diggin Deeper" macht man exakt da weiter, wo 'Pentecost' einst endete: Mit einer umwerfend guten Mixtur aus den Segmenten Classic- & Folk Rock sowie traditionellen Metal-Anleihen. Soundfregmente, sprich Reminiszensen an die NWOBHM, die alten Scorpions, Blue Oyster Cult und Fleetwood Mac sind noch immer allgegenwärtig, sprich wurden formidabel ins neue Jahrtausend transportiert. Instrumental ist alles erste Sahne und auch am Sound von Ed Turner (Mix), Owain Fleetwood Jenkins (Engineering) und Terry Waker (Mastering) gibt´s nix zu beanstanden. Hendras nach wie vor überaus charismatischer, ja fast schon magischer Gesang setzt dem Longplayer schließlich die Krone auf.

Hendra reflektierte zum neuen Album unter anderem so: "Es ist mit mein ehrlichstes Songwrtitng ever und es kommt von einem dunklen Platz in mir. Ich denke ich werde älter und das kommt in meinen Texten auch durch... Ich scheitere oft daran das Positive zu erkennen und so enden die Songs negativ. Grundsätzlich geht es um konstantes Scheitern."
Doch neben all diesen Untergangsszenarien, wunderschöne Waldgötter-Zitate der Marke "Die Zukunft ist golden" ("Future Is Gold") verbreiten einen strahlenden Optimismus. Aber nach der Meinung Hendras besteht mehr Hoffnung in der Ewigkeit als in unseren irdischen Verbersserungswünschen...

Zwar kommt man an die eingangs erwähnte eigene Göttergabe nicht ganz heran, doch nichtsdestotrotz lässt auch 'Sacrament' in diesem Monat die Konkurrenz locker hinter sich.
Muss man im heimischen CD/LP-Regal stehen haben!

(Pit Schneider, Juni 2023)

Tracklist: 1. The Fire´s Control 2. Angel Of Light 3. Time And Doubt 4. Strong Heart 5. Deliver Us 6. A Thousand Years 7. Gold Light (Instrumental) 8. Future Is Gold 9. Endless Battle 10. Digging Deeper