Interpret, Titel: VISTHIA - In Aeternum Deleti
Medium: CD
Stil: Black Metal
Erschienen: 14.11.2011
Label: Aeternitas Tenebrarum Musicae Fundamentum (Vertrieb: Nonstop Music Records)
Link: www.visthia.net/  
Bewertung:
10 von 10 Punkten

Nun, als ich die ersten beiden Stücken der Italiener VISTHIA des Albums 'In Aeternum Deleti' hörte, sah ich mich plötzlich damit beschäftigt, mir Gedanken über den perfekten Soundtrack für den Abstieg in die Hölle zu machen. Der nächste Einfall der mir kam war "The 666 machines are repowered!".
Das erste Lied "Horrete Coela" ist wohl mehr ein Intro, als ein wirkliches Lied, wobei es sich um eine äußerst gelungene Einleitung handelt, die an bösartiger Energie kaum zu überbieten ist. Mit eben dieser Stimmung geht es dann zum zweiten Stück "Id Vidi Splendere Nocte" weiter, das zu Beginn den Eindruck schafft, daß es sich bei dieser CD um ein Ambiente Album handelt, was aber definitiv ein Trugschluss ist, der nach 1:30 Minuten deutlich wird. Fast schon fordernd, erscheinen die Rufe des Sängers, und nach weiteren anderthalb Minuten hört man auch endlich, daß es sich hier um astreinen Black Metal handelt. Tragisch und melancholisch und dennoch erhaben, jedoch meist im mid- und downtempo. "In Aeternum Deleti" ist dann das dritte Lied, und das Erste auf der Scheibe, bei dem die schnellen Passagen überwiegen. Auch hier hört man im Hintergrund immer wieder die Industrial Einlagen, die wirklich perfekt eingearbeitet sind, und so wirklich in keinster Weise nervig oder anstrengend werden. Weiter geht es dann mit Lied Nummer vier "Iugum Mei Sceleris", welches musikalisch keine Wünsche offen lässt. Rockige, blast und downtempo Intermezzos gehen hier wirklich Hand in Hand, was zu keinem Moment Langeweile aufkommen lässt. Lied Nummer fünf "Manus Et Voluntas"; ist das einzige Stück der Scheibe, das ein wenig experimentell klingt, was aber meiner Meinung nach nur an dem progressiven Gitarrenspiel liegt. Außerdem tut dies dem Gesamtbild keinen Abbruch, da "Ut Sibilus Flagell", das sechste Stück schon wartet, welches unglaublich beruhigend wirkt. Erst nach 3 Minuten erreicht die Einführung das eigentliche Musikstück, welches zunächst zweistimmig mit seinem klarem Gesang an Mönchs-Chorale erinnert, doch dann sehr schnell wieder klar macht, dass diese Art von Musik nichts mit betenden und bettelnden Kapuzenträgern zu tun hat, höchstens Spott und Hohn für sie bereit hält. Das siebte und letzte Lied "Vos Gloriam Consequi" ist wieder, so wie das Intro auch schon, am Beginn industrial gehalten, mit dunklen, maschinellen Klängen, abgefangen vom Sänger und den Gitarren, und später, nach zwei Dritteln des Stückes, doch noch Black Metal.
Chapeu, Chapeu!
Die Stimme erinnert zumeist an Behemoth, wobei mir musikalisch nicht wirklich ein treffender Vergleich einfällt, außer vielleicht der ersten Scheibe vonV.E.G.A. aus Spanien, die zumindest vom Gitarrenspiel her ähnelt. Für mich ist diese CD von VISTHIA ein absoluter Hammer und endlich mal was wirklich Neues.


(René Baumann, Oktober 2011)

Tracklist: 1. Horrete Coela 2. Id Vidi Splendere Nocte 3. In Aeternum Deleti 4. Iugum Mei Sceleris 5. Manus Et Voluntas 6. Ut Sibilus Flagelli 7. Vos Gloriam Consequi