Interpret, Titel: TAMING THE SHREW - Cure
Medium: CD
Stil: Psychedelic Blues Rock
Erschienen: 08.11.2019
Label: My Redemption Records (Vertrieb: Cargo)
Link: tamingtheshrew.com   
Bewertung:
8 von 10

TAMING THE SHREW hat sich nach dem Theaterstück "Die Zähmung der Widerspenstigen" von William Shakespeare benannt und frönt dem Segment Psychedelic Blues Rock. Bereits 2016 veröffentlichte die Regensburger Band um Sängerin Daniela Liebl ihr allseits hochgelobtes Debütalbum 'Heartbeatspoetry'.

Nun liegt die neue Platte 'Cure' vor, welche von Liebl & Gitarrist Josef Zweck in Team-Arbeit komponiert und getextet wurde. Elf Songs und ein Artwork, von Hand gemacht, erzählen rauh und sanft, geschrien und gestampft vom Hin und Her, der Schönheit und dem Irrsinn des Lebens. Im Zeichen des Bluesrock der 1960er/70er Jahre präsentieren die Musiker ein energiegeladenes Werk, in liebevoller Kleinarbeit entstanden - leidenschaftlich und ehrlich.
Handgemachte Rockmusik in der Tradition von Bands wie The Doors und anderen Ikonen der zuvor genannten Dekade ist unüberhörbar die Inspirationsquelle für TAMING THE SHREW. Als aktuelle Truppe die einen ähnlichen Sound hat fallen mit die innovativen Amis von All Them Witches ein, um euch mal einen Anhaltspunkt zu geben.
Insbesondere der Titelsong (den wir unten in der Tracklist für euch verlinkt haben) ist ein kleiner Hit geworden, sticht absolut heraus und schreit förmlich danach im Radio gespielt zu werden. Zumal man mit Liebl eine fabelhafte Sängerin an Bord hat, die immens ausdrucksstark, emotional und kraftvoll zu singen vermag. Ab und an erinnert sie mich an die junge Helen Schneider. Kennt noch jemand deren Hits "Rock´n Roll Gypsy" und "Shadows Of The Night"? Falls nicht, unbedingt nachholgen!
Beim beeindruckenden, lediglich mit Piano unterlegten "Sent Me Overses" schwebt die junge Dame förmlich auf dem vorbildlichen Spiel von Norbert Staudte und beim kernigen "Some Other Men" zeigen Liebl & Co. eindrucksvoll welch enormes Potential in ihnen steckt und Liebl darf so richtig aus sich herausgehen. Da sich unter den restlichen fünf Songs kein einziger Stinker oder gar Ausfall befindet ist 'Cure' eine absolut empfehlenswerte Platte geworden.
Die Front-Lady beschreibt den Schaffensprozess von 'Cure' so: "Als Verfasserin der Songtexte und Namensgeberin des Albums steht 'Cure' für mich als Synonym für ein Erwachen aus jeglicher Form von Negativität: das Durchbrechen des ständigen Gedankenflusses aus Angst, Selbstzweifel und eingeprägter Glaubenssätze. Eine Desidentifikation davon aktiviert unausweichlich jenen Seelenkompass, der in uns angelegt ist! ZEIG DICH! DON‘T HOLD BACK!
All meine Texte beschäftigen sich mit diesem Thema auf unterschiedliche Art und Weise. In "Breathe" geht es um das Loslassen, das reine Sein im Moment und eben dieses "Zu sich Stehen"! "Sent me Overseas" behandelt den Tod meiner Grossmutter, verbunden mit dem Wissen, dass Nichts wirklich stirbt. In "Don‘t" verarbeite ich meine Vaterthemen und "Cure" ruft nach eben diesem Bewusstseinswandel, wie bereits beschrieben! Bildlich dargestellt hat das auf eine sehr treffende und intuitive Art und Weise meine langjährige Seelengefährtin und wunderbare Künstlerin Freia Geist (Album Artwork)!"

"Alles, sowohl Text als auch Ton entstehen bei uns auffällig stark von innen heraus." So formuliert es Zweck, der zweite Hauptsongschreiber, sehr treffend. "Bei der Komposition einzelner Stücke kommt es mir vor allem auf die Spontanität ihrer Entstehung an! Sie entwickeln sich aus dem Unterbewussten heraus, wodurch sie eigenständig und frisch wirken. Dadurch habe ich das Gefühl, mich musikalisch weniger auf ausgetretenen Pfaden zu bewegen."

Fazit: Alle Freunde des genannten Gernes können hier blind zugreifen und eine der momentan spannendsten deutschen Rockbands für sich entdecken!


(Yvonne Bernhard, November 2019)

Tracklist: 1. Don´t 2. Cure 3. Breath 4. Sent My Overseas 5. Some Other Men 6. Blue The Night 7. Her Name 8. Inside Of You