´Accelerated
Evolution´, so der Titel von Devin Townsends neuem Soloalbum, dem
fünften insgesamt. Um eines gleich vorweg zu nehmen: meiner Meinung nach
hat HevyDevy mit diesem Album das bisher stärkste seiner bisherigen Karriere
veröffentlicht, das sage ich, ohne die bisherigen Alben, die allesamt
hochklassig bis weltklasse waren, abwerten zu wollen! Das Album beginnt
zunächst gewohnt abgefahren und heftig mit "Depth Charge", hier regieren
wieder die gewohnten Gitarren- und Keyboardwände, die man schon auf den
Vorgängern schätzen und lieben gelernt hatte und die Devin mittlerweile
wie kein zweiter beherrscht. Aber im weiteren Verlauf des Albums wird´s
zum Teil deutlich ruhiger und weniger bombastisch, als beim Opener. Z.B.
der nächste Song "Storm" kommt zwar auch wieder mit ausgefeilten Arrangements
im Bereich Keyboard und Gitarre daher, aber der Sound ist weniger überrollenden
und die Stimmung die dieser Song verbreitet ist eher als positiv zu beschreiben.
Diesen Eindruck kann man, so finde ich, eigentlich auch auf das ganze
Album beziehen, denn auch für die nachfolgenden Songs gilt oben Gesagtes:
auf "bombastische Produktion oder millionenfache Background-Gesänge" (O-Ton
DT) hat der gute Herr Townsend bei "Accelerated Evolution" verzichtet.
Tracks mit Überlänge gehören ja nun mittlerweile auch schon zu den Markenzeichen
des chaotischen Kanadiers, und so müßen wir auf der neuen Scheibe auch
darauf nicht verzichten, denn mit "Deadhead", "Suicide", "Away" und "Sunday
Afternoon" gibt es gleich vier Songs jenseits der 6-Minuten-Grenze. Drei
dieser Songs ("Deadhead" und "Suicide" sowie "Away") gehören für mich
neben den beiden Ohrwürmern (!!!) "Traveller" und "Slow Me Down" zu den
absoluten Highlights des Albums, hier vereinen sich die perfekt arrangierten
Keyboards mit der ausgezeichneten Arbeit der Saitenfraktion, hinzu kommt
noch eine ausgesprochen gute Gesangsleistung von Devin. Die oben genannten
Ohrwürmer gehören, gerade wegen ihrer Eingängigkeit, zur Spitze der CD,
und haben dann nebenbei auch noch die Chance mal im Fernsehn zu laufen,
bzw. in´m Club gespielt zu werden . Hier merkt man mal wieder, welches
Multitalent Herr Townsend doch ist! Da geht noch was HevyDevy, deswegen
auch "nur" 9,5!
(Maik Eifländer, Mai 2003)
Tracklist: 1. Depth Charge 2. Storm 3. Random Analysis 4. Deadhead 5. Suicide 6. Traveller 7. Away 8. Sunday Afternoon 9. Slow Me Down
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