Interpret, Titel: TOWER HILL - Death Stalker
Medium: CD
Stil: Traditional Heavy Metal/US Metal
Erschienen: 27.10.2023
Label: No Remorse Records (Vertrieb: Membran)
Link: facebook.com/towerhillca 
Bewertung:
8 von 10

TOWER HILL aus Edmonton, Alberta wildern auf ihrem Debüt im Segment traditioneller Heavy Metal der 1980er-Dekade und sind ein weiteres Beispielt dafür wie spannend die dortige Szene (Cauldron, Skull Fist, die superben Riot City, Striker, usw.) momentan aufgestellt ist.

Die fünf Mucker fühlen sich eigener Angabe zufolgen von Bands wie Running Wild, Riot, Stormwitch, Helloween und Judas Priest beeinflusst. Damit tritt das Quintett bei mir quasi offene Türen ein...
Doch nach einem Durchlauf des Werks wird folgendes klar: Die Canucks spielen immens kraftvollen, furiosen, großteils flotten Metal der entgegen der Presse-Info aber nicht viel mit alten Running Wild, Blind Guardian und Helloween zu tun hat. Stilistisch geht die Mucke ehrer in Richtung alte Jag Panzer und Judas Priest. Mit R.F. Traynor hat man ein Trumpf-As, respektive einen Top-Sänger an Bord der höchst dynamisch und kraftvoll wie eine Mixtur aus Rob "Metal God" Halford & Harry "The Tyrant" Conklin tönt und der Truppe die nötige Prise Wiedererkennungsfaktor verleiht. Auch instrumental ist alles im dunkelgrünen Bereicht, d.h. das Gitarristentandem Chris Nunz/Jeremy Puffer und die Groove-Abteilung mit Bassman Cam Dakus und Drummer Mitch Stykalo überzeugen absolut und wirken sehr tight.
Songtechnisch gibt´s kein Mittelmaß oder gar Ausfall zu vermelden. Im Gegenteil, vor allem die ersten vier Tracks - insbesondere "The Claw Is The Law" und das hypnotische "Fighting Spirits" - kicken mich aufgrund Spielfreude, Enthusiasmus und Hammer-Melodien glatt aus den Boots! Ab dem Epik-Stampfer "In At The Death" geht´s dann etwas langsamger zur Sache und die Qualität lässt etwas nach. Doch keine Bange, das im Midtempo gehaltenen "All The Little Devils Are Proud Of Hell" überzeugt ebenso wie der dem verstorbenen Running Wild-Gitaristen Majk Moti gewidmete galoppierende Piratenmetaller "Port Of Saints".
Genau so hat frischer ambitionierter Traditions-Metal Anno 2024 zu klingen! Apropos, auch der Sound an sich, für den Traynor & Puffer selbst verantwortlich zeichnen, gibt keinen Anlass zur Kritik. Und fürs gelungene Coverartwork sicherte man sich die bewährten Dienste von Andreas Marschall (Blind Guardian, Hammerfall, Kreator, Running Wild).

'Death Stalker' klingt in keiner Beziehung wie ein Debütalbum, sondern erstaunlich reif und professionell.
Anhänger der genannten Vorbilder sollten dieses heiße und mitreissende Langeisen unbedingt antesten!

(Pit Schneider, Januar 2024)

Tracklist: 01. Deathstalker 02. The Claw Is The Law 03. Fighting Spirits 04. Kings Who Die 05. In At The Death 06. All The Little Devils Are Proud Of Hell 07. How Am I 08. Antigone 09. Port Of Saints