Interpret, Titel: THUNDERKRAFT - Totentanz
Medium: CD
Stil: Industrial Folk Death Metal
Erschienen: 02.04.2012
Label: Svarga Music
Link: www.myspace.com/thunderkraft  
Bewertung:
3 von 10 Punkten

Die Ukraine hat sich in den letzten Jahrzehnten einen äußerst guten Ruf in Sachen Folk und Pagan Black Metal angeeignet, der Hörern dieses Genres wohl bekannt ist. Bands wie Nokturnal Mortum, Drudkh, Astrofaes oder Dub Buk haben hierzu wohl maßgeblich beigetragen. Da müßte es doch rein theoretisch der absolute Hammer sein, wenn sich Mitglieder der oben genannten Gruppen zusammentun, um eine Band auf die Beine zu stellen.
Tja, leider handelt es sich hierbei um einen Trugschluss. Diese Band nennt sich nämlich THUNDERKRAFT und bietet uns nach sieben Jahren Veröffentlichungsabstinenz ihr zweites Album namens 'Totentanz', welches an stilistischem Mischmasch kaum zu überbieten sein dürfte. Zuerst hätten wir da mal den Albumtitel und den Namen des dritten Liedes, 'Totentanz'. Es ist zwar nichts neues, daß Musikgruppen aus den östlich gelegenen Landen öfters einmal deutsche Titel für Lieder oder Alben benutzen, siehe "Blackdeath" aus Russland, aber dann passt dies wenigstens zur Aufmachung oder zur Musik. Wo wir auch schon beim zweiten Punkt wären, die Musik dieser CD. Ein absolut, fast schon wahllos wirkender, Zusammenschmiss an musikalischen Stilen, der nie dazu geschaffen wurde kombiniert zu werden, oder zumindest in der Art, wie es Thunderkraft hier betreiben. Mit ihrem ersten Album 'The Banner Of Victory' meinten sie es ja eigentlich noch ganz gut, als sie versuchten etwas neues zu erschaffen, indem sie Old School Death Metal mit Folk und den dazugehörigen Instrumenten wie Flöten oder Geigen kreuzten. Scheinbar war der Band jedoch 2005 schon bewusst, daß dies wohl eher eine unausgereifte Idee war, und entschied sich nun dem ganzen Wirrwarr einen Industrial-Knüppel drüber zu ziehen. Anders kann ich mir das ganze nicht erklären. Geboten wird also willkürlicher orchestraler Symphonic Industrial Folk Black Death Metal mit Doom Einflüssen. Pfui Spinne! Und nicht nur, daß musikalisch alle Register der Unschlüssigkeit gezogen werden, ist die sprichwörtliche Krone des Ganzen der Gesang, der zwischen Death und Black und dem Versuch klar zu wirken hin und her schwankt, und sich durchweg irgendwie nach totgefahrenem Frosch anhört. Das positive dieser Veröffentlichung lässt sich in drei Punkten zusammenfassen, was dann auch für meine Bewertung maßgeblich sein wird.
Erstens, handelt es sich um ein schönes Konzept, was die Idee hinter der Musik angeht: "The lyrics are written in Ukrainian, Russian and German. Problems of the human relation to the past, the ideas of greatness and boundless possibilities of the human spirit, strength of will and character are under consideration."
Zweitens die Tatsache, daß die Musiker in dieser Band wirklich Rang und Namen haben und es im Grunde eine gute Sache sein kann solch ein Allstar-Projekt auf die Beine zu stellen. Und dann noch als letzten und dritten Punkt, muss man die sehr schön gemachte Aufmachung der CD in Betracht ziehen.


(René Baumann, April 2012)

Tracklist: 1. A Time Will Come 2. Mass Defect 3. Dance of the Dead 4. Death Won't Separate Us 5. The Future World 6. A Crumpled Story 7. Where the Dream Flows as Moisture from Eyelashes 8. Towards a New Dawn 9. The Creator of Life