Interpret, Titel: THE DOOMSDAY KINGDOM - The Doomsday Kingdom
Medium: CD
Stil: Doom Metal
Erschienen: 07.04.2017
Label: Nuclear Blast (Vertrieb: Warner Music)
Link: www.doomsdaykingdom.se
Bewertung:
8 von 10

Die letzten Jahre waren für Leif Edling nicht einfach. Bereits seit längerem kämpfte der umtriebige Schwede mit gesundheitlichen Problemen und einem schweren Burnout, nach seinen drei Jahrzehnten im Musikgeschäft, in denen er mit CANDLEMASS den Doom Metal revolutionierte, mit AVATARIUM auf moderneren schwermütigen Wegen wandelte und Meilensteine wie 'Nightfall' oder 'The Girl With The Raven Mask' erschuf.
Mit THE DOOMSDAY KINGDOM hat der Bassist nun gar eine weitere Band am Start. Mit im Boot sind WOLF-Sänger Niklas Stålvind, Drummer Andreas "Habo" Johansson und sein AVATARIUM-Kollege/Gitarrist Marcus Jidell. Stålvind macht seine Sache super, ist kaum wiederzuerkennen und zeigt was noch so alles außer dem viel zu hohen WOLF-Gefiepse in ihm steckt! Johannsson treibt die Truppe mit unermüdlichem Groove & Punch nach vorne und Marcus Jidell ist nicht erst seit dieser Scheibe quasi der legitime Nachfolger von Riffmeister Tony Iommi (Black Sabbath). Was der Mann seit dem ersten AVATARIUM-Meisterwerk an Riffs & Leads aus dem Ärmel schüttelt ist der absolute Wahnsinn!
Zum Entstehen der Band bzw. dieses Albums äußerte sich Edling wie folgt: "THE DOOMSDAY KINGDOM sollte erst ein Soloprojekt werden, aber bald merkte ich, dass der Sound zu etwas viel größerem, besserem taugte, als "nur einem Soloprojekt". Die Lieder nahmen während des Aufnahmeprozesses eine ganz eigene Form und Gestalt an und bliesen mich regelrecht weg."
Zu seinen Bandkollegen hat er dies zu sagen: "Marcus an der Gitarre zu haben, ist als hätte man Leslie West, Tony Iommi und Randy Rhoads gleichzeitig in der Band! Außerdem ist der Typ auch ein sehr talentierter Produzent. Mein Gesundheitszustand war sehr schlecht in der Aufnahmephase des Albums, doch Marcus sprang ein und hat das Boot sozusagen sicher in den Hafen gesegelt. Während ich zuhause im Bett lag, arbeitete er an den Gitarren und organisierte die Aufnahmen mit Niklas und Habo. Marcus hat wirklich einen unvergleichbaren Job bei diesem Album geleistet! Ich bin schon immer sehr beeindruckt von Niklas Gesangsqualitäten gewesen, deshalb habe ich einfach mal versucht, ihn per E-Mail zu kontaktieren. Es stellte sich heraus, dass er nicht nur begeistert von der Idee war, sondern sich auch gerade erst von einem schweren Burnout erholt hatte, sodass wir von Anfang an viel gemeinsam hatten. Ich finde, dass Niklas den Songs einen sehr frischen Touch verleiht, beinah als wäre er exakt dafür gemacht, dieses Zeug zu singen!"
Höhepunkte eines durchweg hochklassigen Doom Metal-Werks mit leichten Anleihen aus dem ursprünglichen Heavy Metal sind zweifellos der flott/brachiale Einstieg mit "Silent Kingdom", die Über-Hymne "A Spoonful Of Darkness", welche sicherlich mit den größten CANDLEMASS-Songs mithalten kann, sowie das abschließende über 9-minütige Epos "The God Particle". Dem entgegen steht mit dem etwas ziellosen "The Silence" lediglich eine leider nur mittelmäßige Komposition.
Annyway, jeder Doom-Fan muss hier trotzdem zugreifen, denn Genre-Platten dieser Qualität gibt´s nur relativ selten zu bejubeln!

(Pit Schneider, April 2017)

Tracklist: 1. Silent Kingdom 2. The Never Machine 3. A Spoonful Of Darkness 4. See You Tomorrow (Instrumental) 5. The Sceptre 6. Hand Of Hell 7. The Silence 8. The God Particle