Interpret, Titel: THE TANGENT - The Music That Died Alone
Medium: Album/ CD
Stil: Progressive Rock
Erschienen: 22.09.2003
Label: Inside Out (Vertrieb: SPV)
Link: thetangent.org  
Note:
9,5 von 10 Punkten

Eine Kollaboration der besonderen Art sind The Tangent, die drei wichtigsten Musiker bei diesem Projekt sind Roine Stolt (Flower Kings, hier verantwortlich für Gesang und Gitarre), David Jackson (Van Der Graaf Generator, spielt hier Saxophon und Flöte) und Andy Tillison (Parallel or 90 Degrees, Keyboards).
Ihr Debüt trägt den Namen ´The Music That Died Alone´ und besteht aus vier Tracks, die sich jeweils in diverse kürzere Songs aufteilen, die Gesamtspielzeit der CD ist für progressive Verhältnisse angenehm kurz ausgefallen (16 Titel in 48 Minuten).
Den drei Musikern stehen dabei die beiden Flower Kings Rhythmuskönige Jonas Reingold (Bass) und Zoltan Czörsz (Drums) sowie Keyboarderin Sam Baine und Gitarrist/Mandolinist Guy Manning zur Seite.
Zu den Songs:
Der erste Part „In Darkest Dreams“ beginnt typisch progressiv mit treibendem Bass und brummender Hammondorgel, dazu ein bestens aufgelegter Roine Stolt, der mal wieder mit erstklassigen Licks und Melodien aufwartet.
Das Saxophon von David Jackson fügt sich ausgezeichnet in die relaxte Grundstimmung der Songs ein, die Flower-Kings-Recken Reingold und Czörsz überzeugen den Hörer mit feinen rhythmischen Schmankerln, wobei Reingold durch sein unnachahmliches Fretless-Spiel wieder zu glänzen weiß.
Die Melodie, die im Opener („Prelude – Time For You“) vorgegeben wurde zieht sich durch den gesamten Part, der aus acht Einzeltracks besteht, ausgesprochen gut gefällt mir auch der Gesang von Roine Stolt.
Schon lange gab es nicht mehr derart frischen und unkomplizierten Progressive Rock zu hören, höchsten Respekt meine Herren!!
Die Überraschung schlechthin folgt dann mit dem zweiten Songblock „The Canterbury Sequence“, bei dem der Name schon Bände spricht, denn Freunde progressiver Klänge werden hier sicherlich sofort an die Szene in und um Canterbury in den 70ern denken!
Abwechslungsreich und toll anzuhören! Dafür gab es sogar schon Lob von einem alten Veteran der Canterbury-Szene (Richard Sinclair Mitglied u.a. bei Caravan und Camel).
Der dritte Song ist mit knapp acht Minuten der längste Einzelsong des Albums geworden und gehört zu den Highlights (die wahrlich nicht rar gesäht sind), da er gekonnt komplexe Arrangements und Massentauglichkeit miteinander vereint, soll heißen, daß der Song trotz hohem musikalischem Anspruch auch Leuten gefallen wird, die darauf nicht unbedingt gesteigerten Wert legen!
Der letzte Part des Albums, “The Music That Died Alone” beginnt zunächst sehr ruhig, vom Piano eingeleitet und geht dann in einen relaxten Part über, der von David Jacksons Flöte und Saxophon sowie Stolts Gitarre und später von Czörsz treibendem Drumming dominiert wird.
So findet eine abwechslungsreiche (zum aktuellen Zeitpunkt das abwechslungsreichste und beste Werk des Jahres) einen ruhigen und entspannten Abschluss.
Fragt sich nur, was sich die drei Köpfe des Projekts dabei gedacht habe eine so unverschämt gute CD auf die Menschheit loszulassen!?

(Maik Eifländer, Dezember 2004)

Tracklist: - In Darkest Dreams 1. prelude – time for you 2. night terrors 3. the midnight watershed 4. in dark dreams 5. the half-light watershed 6. on returning 7. a sax in the dark 8. night terrors reprise - The Canterbury Sequence 9. cantermemorabilia 10. chaos at the greasy spoon 11. captain manning’s mandolin - 12. Up Hill From Here - The Music That Died Alone 13. a serenade 14. playing on … 15. pre-history 16. reprise