Das Album des Monats März 2014

Interpret, Titel: SUBWAY TO SALLY - MITGIFT - Mördergeschichten
Medium: CD
Stil: Folk/Mittelalter Rock/Metal
Erschienen: 14.03.2014
Label: STS Entertainment (Vertrieb: Universal)
Link: www.subwaytosally.com/
Bewertung:
9,5 von 10 Punkten

Die Schublade Mittelalterrock ist eigentlich gar nicht groß genug um SUBWAY TO SALLY hinein zu zwängen und auch viele Fans sehen dieses Etikett nicht unbedingt als repräsentativ an.
Zu vielschichtig, zu virtuos, zu charismatisch, zu melancholisch, einfach viel zu gut ist diese außergewöhnliche Band um sie in ein einziges Genre zu quetschen. Aber der Oberbegriff Folk/Mittelalter trifft mehr oder weniger schon zu.
Spätestens seit dem exzellenten 'Herzblut'-Album von 2001 ist man neben In Extremo die erfolgreichste Band des genannten Genres und mit neuen Longplayern permanent in den Top 10 der deutschen Albumcharts zu finden. Der letzte Tonträger 'Schwarz In Schwarz' erklomm dort gar Position 4!
Zugegebenermaßen bin ich seit dem Geniestreich 'Bannkreis' (1997) ein großer Anhänger dieses Septetts, war jedoch auch von Ausflügen in Rammstein-Gefilde ('Engelskrieger' v. 2003) eher befremdet/enttäuscht. Denn das darauf enthaltene Neue-Deutsche-Härte-Gebolze passte so gar nicht zu den sieben Virtuosen! Doch mit den folgenden Alben bekamen die Podsdamer zum Glück wieder die Kurve und das schon erwähnte 'Schwarz In Schwarz' war richtig stark ausgefallen.
Um es vorweg zu nehmen: Das neue Album ist absolut genial geworden, stärker als ich zu hoffen wagte und gehört ohne wenn und aber zum Besten was die SUBWAYS bis dato veröffentlicht haben! Wie es sich beim Vorgänger schon latent andeutete tritt nun bei 'Mitgift' hemmungslos zu Tage: Dieses gewisse Etwas, das einmalige Feeling welches nur diese Band hat. Die unnachahmlichen Texte von Bodenski, sprich die melancholische Grundstimmung in Verbindung mit Eric Fishs einzigartigem gefühlvollem Gesang, alles ist wieder da und nicht nur einmal erinnert mich 'Mitgift' an meinen absoluten Bandfavoriten 'Bannkreis', der sich einst in meinen CD-Player festgefressen hatte. Auch der eimmal mehr virtuos gespielten Violine v. Frau Schmitt (Silke Volland) wurde zum Glück wieder mehr Spielzeit eingeräumt. Nicht nur meiner Meinung nach ist dies ein ganz wichtiges Puzzle-Teil im Band-Sound. Und der Bezug zum Folk ist unüberhörbar bzw. für diese Band einfach unverzichtbar.
Als Highlights eines durch und durch großartigen Albums von einer der besten und spannendsten Bands unserer Zeit nenne ich den genialen in Latein gesungene Einstieg "Ad mortem festinamus", das von Frau Schmitts Violine superb ein- und ausgeleitete "Für immer", das instrumentale "Dela Vare", sowie das zutiefst traurige "Im Weidengarten".
Fazit: 'Mitgift' trägt nicht umsonst den Untertitel 'Mördergeschichten' und ist ganz großes Kino voller Erhabenheit und majestätischer Größe. Mit einem Wort: Phantastisch und völlig zu Recht unser Album des Monats März!

(Pit Schneider, März 2014)

Tracklist: 01. Ad mortem festinamus 02. Schwarze Seide 03. Für immer 04. Grausame Schwester 05. Warte, warte 06. Dein Kapitän 07. Arme Ellen Schmitt 08. In kaltem Eisen 09. Dela Vare (Instrumental) 10. Haus aus Schmerz 11. Im Weidengarten 12. Coda