Interpret, Titel: STRANGELET - First Bite
Medium: CD
Stil: Hard Rock
Erschienen: 12.12.2014
Label: Eigenproduktion
Link: www.strangelet-band.de/
Bewertung:
7,5 von 10

Die Heilbronner Hardrocker STRANGELET legen mit 'First Bite' ihr Debütalbum vor und lassen durchaus aufhorchen! Stilistisch geht´s in die Ecke guter alter Hard Rock mit einem Schuss Sleaze Rock. Gleich der Opener "Privilege Of Power" ist ein kleiner Hit bzw. Ohrwurm, lebt von einer fetzigen Gitarre und klasse Melodien, sowie dem guten und charismatischen Gesang von Stefan Zörner. Zu diesem Song wurde auch ein cooles Video gedreht. Mit "Nothing" wird exzellent nachgelegt und man glaubt Mötley Crüe und Guns´n Roses rauszuhören. Wahrlich nicht die schlechtesten Vorbilder. Bei "Tainted" gelingt es abermals eine Melodie in die Gehörgänge des Genre-Fan zu drücken von der man glaubt "das kenn´ ich doch...". Aber auch dieser Song ist (wie alle anderen) ein formidables Eigengewächs. Das Quintett hat also ein gutes Händchen für´s Songwriting und genau da trennt sich doch die Spreu vom Weizen: Was nützen alle technischen sprich instrumentalen Finessen, wenn keine guten Songs sondern nur Stückwerk und Imponiergehabe rauskommen? Eben, gar nix! Alles in allem bieten STRANGELET auf diesem Album die komplette Palette des Hard Rock/Heavy Rock. Nämlich harte Nackenbrecher, coole Balladen ("Catching Fire" - geiles Western-Flair) und groovige Mid-Tempo-Stampfer. Lediglich das etwas monotone "Snakebite" und "Hell And Back" mit seinem (gewollt?) schiefem Gesang gefällt mir nicht. Mein persönliches Highlight heißt "Stillborn", läuft sechseinhalb Minuten und steigert sich vom balladesken Beginn kontinuierlich zu einer epischen Hymne und erinnert gar ein wenig an alte (d.h. noch knackig/harte) Bon Jovi. Erwähnen muss man sicherlich die vorzügliche Gitarrenarbeit von Tobias Eurich. Wobei die komplette Band gute bis starke Arbeit leistet. Mit Jessica Stuart hat man gar eine Frau hinterm Schlagzeug sitzen. Da gibt´s auch nicht alle Tage.
Das Album wurde im SCB Music Studio in Bretzfeld eingespielt und produziert, das Mastering besorgte Christoph Beyerlein (J.B.O., Fiddler´s Green, etc.) und am Sound gibt´s dementsprechend auch kaum etwas auszusetzen, denn die Mucke klingt dynamisch und ausgewogen. Als Gastmusiker kommen die Gitarristen Markus Ullrich (Lanfear) und Chris Aldinger (African Corpse) zum Zuge.
Fazit: Ein adäquater Plattenvertrag für diese starke Band sollte eigentlich nur noch eine Frage der Zeit sein. Jeder Genre-Fan bzw. Anhänger von Shakra, Bonfire und Crystal Ball sollten sich 'First Bite' augenblicklich für läppische 10,- Euro über die oben aufgeführte Bandwebsite bestellen. Ihr werdet es nicht bereuen!

(Pit Schneider, Dezember 2014)

Tracklist: 01. Privilege of Power 02. Nothing 03. Tainted 04. Pray To Break 05. Stillborn 06. Snakebite 07. Hell & Back 08. Touch The Sky 09. Catching Fire 10. All That’s Left 11. Hiding Star