Interpret, Titel: SMITH / KOTZEN - Smith / Kotzen
Medium: CD
Stil: Classic Rock
Erschienen: 26.03.2021
Label: BMG (Vertrieb: Warner Music)
Link: www.cmm-marketing.com/r344/Smith/Kotzen    
Bewertung:
7 von 10

Schon vorab: Wer sich vom Iron Maiden-Gitarristen Adrian Smith ähnliches wie von seinem Arbeitgeber verspricht, kann direkt aufhören zu lesen! Die einzige Gemeinsamkeit ist der Mix von Kevin Shirley und die Tatsache das Nicko McBrain auf dem kernigen "Solar Fire" trommelt, das war´s dann aber auch schon.

Hier geht´s eindeutig in Classic-Rock-Gefilde der Marke Black Country Commungion, Black Stone Cherry oder Bad Company. Smith und Richie Kotzen (Windery Dogs; Ex-Poison; Ex-Mr. Big teilen sich den Leadgesang und die erwartet hochklassige Gitarrenarbeit. Wobei erwähnt werden muss das Kotzen ein richtig starker Sänger ist, der auch ohne seine Gitarrenkünste damit Geld verdienen würde. Kotzen´s langjähriger Freund und Tourpartner Tal Bergman setzte sich für "You Don’t Know Me", "I Wanna Stay" und "‘Til Tomorrow" hinters Schlagzeug, während Kotzen selbt für die anderen fünf Songs die Drumsticks in die Hände nahm. Respekt, der Mann könnte eigentlich ganz alleine ein Album einspielen. Die Platte wurde im Februar 2020 auf den Turks- und Caicosinseln aufgenommen, von Kotzen & Smith gemeinsam produziert und wie schon erwähnt von Shirley abgemischt.
Adrian Smith kommentiert den Longplayer so: "Richie und ich begannen vor ein paar Jahren, zusammenzuarbeiten. Wir hatten da schon gemeinsam gejammt, nachdem wir uns einige Jahre zuvor angefreundet hatten. Wir beide teilen eine Liebe für Classic Rock und bluesigen Rock, also entschieden wir uns dazu, uns zusammenzutun und ein paar Songs zu schreiben, wodurch das Ganze begann. Eigentlich alles auf dem Album wurde von Richie und mir erledigt, die Produktion eingeschlossen. Wir haben eine wirklich starke Idee davon entwickelt, wie wir es klingen lassen wollten und sind sehr zufrieden mit dem, was daraus geworden ist. Es sind viele coole Songs drauf, mit denen wir sehr glücklich sind."
Richie Kotzen ergänzt: "Wir hatten einen sehr flüssigen Schreibprozess. Manchmal schickte Adrian mir ein Riff und ich hörte sofort eine Art Melodie oder Gesangsidee. Und manchmal war es umgekehrt, es war also eine Art Kreislauf. Wir kamen zusammen, wann immer wir konnten und warfen mit Ideen um uns, und so hat es sich dann entwickelt. Was großartig war, denn da war keinerlei Druck und nichts als ein natürlicher Lauf und ich denke, das Album spiegelt das wider."

Das komplette Album klingt sehr homogen, frisch, voller Spielfreude und die Attitüde des Classic Rock der 1970er-Dekade mit einer Prise Blues und Hard Rock ist allgegenwärtig. Auch der Sound ist top. Als Anspieltipps lege ich euch das schon eingangs erwähnte "Solar Fire" und das obercoole "Running" und das hochemotionale "Scars" ans Rocker-Herz. Da es jedoch an richtigen Überfliegern mangelt, was man den Herren im Vorfeld ja durchaus zutrauen konnte, ist eine Bewertung im ganz hohen Bereich nicht drin. So muss man konstatieren das es das dynamische Duo zumndestens kompositorisch nicht schaffte an die genialen Black Country Communion oder die Jungspunde Greta Van Fleet heranzureichen.

Fazit: Nichtsdesotrotz ein gutes Album zweier ganz Großer der internationalen Rockmusikszene.
Anhänger der eingangs erwähnten Bands, bzw. des Segments Classic Rock im allgemeinen können bedenkenlos zugreifen!

(Yvonne Bernhard, April, 2021)

Tracklist: 1. Taking My Chances 2. Running 3. Scars 4. Some People 5. Glory Road 6. Solar Fire 7. You Don’t Know Me 8. I Wanna Stay 9. ‘Til Tomorrow