Interpret, Titel: SLIPKNOT - 5: The Grey Chapter
Medium: CD
Stil: Nu Metal
Erschienen: 17.10.14
Label: Roadrunner Records (Vertrieb: Warner)
Link: www.slipknot1.com/   
Bewertung:
9 von 10

2014, Herbst, genauer gesagt Oktober. Nicht nur das die neue Staffel "The Walking Dead" beginnt, nein, es ist ein sehr bedeutungsschwangerer Monat in jeder Hinsicht, denn Achtung, dadam, SLIPKNOT sind wieder da! Ja richtig gelesen. Nach 6 Jahren seit Erscheinen von 'All Hope is gone' ist neues Material da und ich denke, manch einer unter euch, nicht nur ich dachten das ein oder andere Mal, dass es das war mit Slipknot.
Wir erinnern uns: 2010 starb Paul Grey, der Bassist der Band an einer Überdosis. Eine einschneidende Erfahrung, die die Band an den Rand der Trennung brachte. Danach, nach einigen Veröffentlichungen aber ohne neues Material, 2013 wurde dann auch noch der Ausstieg Joey Jordisons bekannt gegeben. Ob der Drummer freiwillig ging oder gegangen wurde, ist eine Frage, die sich Fans seither immer wieder stellen, aber Fakt ist, er ist raus.
Im August dieses Jahres erschein dann nach gefühlten Jahrhunderten des (vorfreudigen) Wartens erschien dann "The Negative One", keine offizielle Single, aber ein Song! Die Single folgte mit "The Devil in I" wie auch Name und Cover des Albums (eine etwas langweilige Gestaltung einer Frau in Skelett-Morphsuite vor einer Holzwand). Man muss sagen, dieser Name ist eine sehr schöne Geste!
Allgemein ist das Album sehr melodisch ausgefallen, ein unglaublich starker Corey Tayler setzt auch Mal auf sanfte Töne. Und der Mann kann! "The Devil in I", die Single, setzt auf ruhige, sanftere Strophen aber knallt mit dem Refrain so richtig mit starken Hooks ins Hirn. Ohrwurm? Ohrwurm. "Killpop" klingt wie der Name schon sagt wesentlich poppiger, zumindest anfangs, legt zwar noch ne Schippe drauf, bleibt aber alles in allem auch ein eher ruhigerer Titel der Scheibe, allein schon durch das doch relativ zurückhaltende Schlagzeug, was man ja gar nicht so gewohnt ist von den Herren Maskenemännern. Gegen Ende haut Herr Taylor dann noch einiges an harshem Gesang raus, das schmälert dennoch den Gesamteindruck nicht. "Skeptic" haut dann schon mehr auf ¼die zwölf, mehr harsh, mehr Hass, aber noch kein Vergleich zu Songs aus 'Iowa'-Zeiten. Ein letzter offizieller Abschiedsgruß an Kollege Paul Grey folgt mit "Goodbye", der Ballade des Albums. Gefühlstechnisch und tränendrüsenanregend anzusiedeln bei "Snuff" vom Vorgängeralbum, dennoch nicht zu soft, was ja oft eine Gratwanderung darstellt. Wie sagt man doch so schön: "Rocker machen die tollsten Balladen!" Wieder einmal kann ich dies bestätigen. "The One that kills the Least" geht direkt ins Ohr und besticht mit einem sehr mitsingbaren Refrain und härteren Strophen, quasi Gegenteilig zu "The Devil in I". Mit "Custer" bekomme ich dann, was ich erwartet habe. Ein knallhartes Werk à la Slipknot! Ein wenig abgefahren und verrückt, genau das, weshalb man Slipknot eben so liebt. Wer hier ein sentimentales Abschiedsalbum aufgrund der Namensgebung erwartet, ist hier eindeutig schief gewickelt. Slipknot are back und man hat das Gefühl, dass sie nie wirklich weg waren. Einziges Manko ist und bleibt weiterhin das etwas langweilige Cover-Artwork.
Also Leute, ab in die Läden und kauft das Teil!

(Katrin Erbach, Oktober 2014)

Tracklist: 01. XIX 02. Sarcastrophe 03. AOV 04. The Devil In I 05. Killpop 06. Skeptic 07. Lech 08. Goodbye 09. Nomadic 10. The One That Kills The Least 11. Custer 12. Be Prepared For Hell 13. The Negative One 14. If Rain Is What You Want