Interpret, Titel: MICHAEL SCHENKER FEST - Resurrection
Medium: CD
Stil: Classic Heavy Metal
Erschienen: 02.03.2018
Label: Nuclear Blast (Vertrieb: Warner)
Link: www.michaelschenkerfest.com
Bewertung:
7 von 10

2016 rief der Ausnahmegitarrist Michael Schenker das Projekt MICHAEL SCHENKER FEST ins Leben und ging auch direkt auf Tour. Im Schlepptau die ehemaligen MSG-Sänger Gary Barden und Graham Bonnet und Robin McAuley. Von instrumentaler Seite waren und sind die ex-MSG-Musiker Chris Glen, Drummer Ted McKenna sowie Gitarrist und Keyboarder Steve Mann an Bord. Besonders in Japan wurden die Shows dermaßen begeistert aufgenommen, dass es für alle Beteiligten nur logisch erschien, gemeinsam neue Musik zu erschaffen. Doogie White (ex-Rainbow, ex-Yngwie Malmsteen) von Schenkers letzter Spielwiese MICHAEL SCHENKERS TEMPLE OF ROCK mit einzubinden, war dann der letzte Mosaikstein.
Schenker äußerte sich zu seinem aktuellen Befinden und der Vertragsunterschrift bei Nuclear Blast wie folgt:
"Ab 2008 gefiel mir plötzlich der Gedanke auf der Bühne zu stehen und jetzt rede ich sogar mit dem Publikum", erklärt Michael. "Nachdem ich UFO und die SCORPIONS verlassen hatte, entschied ich, dass ich nur noch kleine Sachen machen wollte - ich musste mich wohlfühlen in meiner Haut. Das hat allerdings nicht so recht geklappt, da Peter Mensch (damaliger Manager) mich bei AEROSMITH vorspielen ließ, und dann wollte plötzlich auch noch Ozzy Osbourne, dass ich seiner Band beitrete!" Doch jene Pläne wurden niemals Wirklichkeit, und so zog Schenker 1990 nach Arizona, um etwas zur Ruhe zu kommen. Auf dieser Reise gab es zahlreiche Abenteuer - nicht alle davon positiv. Doch wie aus heiterem Himmel verschwand irgendwann das Lampenfieber. "Ich konnte es nicht glauben", meint er. "Von da an ging alles mit Lichtgeschwindigkeit voran."
Zunächst hatte Schenker sich gegen das Angebot von Nuclear Blast gesträubt. Aber das in Deutschland ansässige Label blieb hartnäckig und letztendlich erkannte der Gitarrero das Potenzial in einer künftigen Zusammenarbeit. O-Ton Schenker: "Mittlerweile ist mein Gemütszustand ganz anders", gibt Michael zu. "Nichts macht mir mehr Angst. Von jetzt an werde ich die Dinge einfach tun. Die nächste MICHAEL SCHENKER FEST-Tour in Amerika, bei der auch Doogie dabei sein wird, beginnt am 6. März. Meine Konzertpläne reichen bereits bis nach 2019. Vielleicht können wir das Projekt in Zukunft sogar THE ULTIMATE MICHAEL SCHENKER FEST nennen und Klaus (Meine, von den SCORPIONS) und (UFOs) Phil Mogg mit uns auf die Bühne bringen oder sie auf einem Album singen lassen? Klar, das scheint jetzt weit hergeholt, aber wer weiß? Unsere Zeit auf Erden ist sehr begrenzt, also lasst uns das Beste aus jedem Tag machen, an dem wir leben."
Kommen wir zu den Songs, die durchweg gut bis stark ausgefallen sind, aber keineswegs an die Highlights von Götteralben wie 'MSG II', 'Assault Attack', 'Perfect Timing' oder 'Safe Yourself' heranreichen. Nichtsdestotrotz ist jeder der Dutzend Songs auf den/die jeweiligen Sänger ordentlich zugeschnitten, das Gitarrenspiel von Schenker ist von absolutem Weltklasseformat und auch ansonsten gibt´s instrumental kaum etwas zu mäkeln. Als Highlights nenne ich den flotten Opener "Heart And Soul", den Ohrwurm "Take Me To The Church", "The Girl With The Stars In Her Eyes" sowie "Anchors Away" (alle v. Doogie White gesungen), sowie den coolen Instrumental-Track "Salvation". Trotzdem zücke ich "nur" 7 Punkte, wo ist also der Haken?
Meiner subjektiven Meinung nach mutet dieses Album von seiner Machart eher wie eines von Avantasia oder Ayreon mit ihren vielen Sängern an (man höre in "Warrior" rein) ohne aber deren Qualität und Kompaktheit erreichen zu können. Grund: Barden, McAuley und vor allem Bonnet haben ihre besten Zeiten als Sänger längst hinter sich und "kacken" gegenüber ihren einstigen bravorösen Leistungen leider ziemlich ab ... Lediglich White ist noch absolut top bei Stimme und reißt vieles auf 'Resurrection' raus. Hätte der Schotte alle Songs alleine eingesungen wäre durchaus eine Bewertung im 8er Bereich möglich gewesen und die Scheibe käme wesentlich geschmeidiger daher.
Fazit: Trotz aller Kritik sollte jeder Schenker-Fan hier auf jeden Fall mal reinhören und sich seine eigene Meinung bilden.

(Pit Schneider, März 2018)

Tracklist: 01. Heart And Soul 02. Warrior 03. Take Me To The Church 04. Night Moods 05. The Girl With The Stars In Her Eyes 06. Everest 07. Messing Around 08. Time Knows When It´s Time 09. Anchors Away 10. Salvation 11. Living A Life Worth Living 12. The Last Supper