Das Album des Monats Januar 2024

Interpret, Titel: SAXON - Hell, Fire And Damnation
Medium: CD
Stil: Traditional Heavy Metal
Erschienen: 19.01.2024
Label: Silver Lining Music (Vertrieb: Warner Music)
Link: www.saxon747.com/ 
Bewertung:
8,75 von 10

Im 45sten Jahr(!) des Bestehens ist SAXON aus South Yorkshire, England um Frontgaul Peter "Biff" Byford mittlerweile offensichtlich im vierten Frühling angekommen.
Studioalbum Nummer 24 strotzt nur so vor Energie, Spielfreude und unwiderstehlichen Songs, welche die komplette Bandbreite des traditionellen Metal ausloten. So wie es die Old-School-Maniacs lieben!
Als Neuzugang an der Gitarre ist Brian Tatler (Diamond Head) nun mit an Bord, da Gründungsmitglied Paul Quinn das touren leid ist, aber weiterhin mit der Band komponieren möchte.

Byford eläutert die Wahl des Albumtitels so: "Als ich ein kleiner Junge war, hat mein Vater das immer gesagt, wenn er wütend war: 'Hell, fire, and damnation, what’s tha’ been doing now?!' Immer dann, wenn ich irgendeinen Mist gebaut habe, wie zum Beispiel Motive in den Küchentisch geschnitzt habe. Der Spruch war sehr 'Yorkshire' in diesen Tagen."
Nach dem mehrmaligen Durchlauf von 'Hell, Fire And Damnation' fühlt man sich doch glatt in die glorreichen Zeiten der Band-Klassiker 'Wheels Of Steel', 'Strong Arm Of The Law' & 'Denim And Leather' zurück katapultiert. Diese wurden allesamt im Zeitfenster 1980/1981 veröffentlicht und Europaweit wie frisch geschnittenes Brot über die Ladentheken geschoben, d.h. diese markierten also den großen Durchbruch der Sachsen.
Seien es nun das direkt in die Großhirnrinde stampfende "Madame Guillotine", das vor sich hinrasende Headbanger-Lehrstück "Fire And Steel" (yeah!), der flott-famose, ja schier hypnotische Track "Kubla Khan And The Merchant Of Venice" oder "Witches Of Salem" mit seinem mystischen Flair, man kann wahllos in diese Schatztruhe reingreifen und erwischt stets ein Highlight! Nicht zu vergessen der exzellente Titelsong.
Zudem singt Biff - der am 15. Januar 73 Jahre jung wird - unfassbarer Weise noch immer wie zu seinen besten Zeiten. Das neue Gitarristen-Tandem Scarratt/Tatler klingt absolut ambitioniert, frisch sowie feurig und die Rhytmus-Fraktion mit Bassist Tim "Nibbs" Carter Nigel Glocker hinter den Drums ist eh über jeden Zweifel erhaben.
Auch an der Produktion von Andy Sneap (Judas Priest, Exodus, Accept) & Biff Byford gibt´s nix auszusetzen. Gemixt und gemastert hat Sneap den Longplayer schlielich alleine. Jeder Song kommt somit fett, dynamisch aber dennoch akzentuiert aus den Lautsprechern und springt einen förmlich an.
Biff sagt zum Klang der Platte dies: "Meiner Meinung nach ist dieses Album vom Sound her das Beste, das wir bis jetzt produziert haben und Andy hat bereits eine Menge Alben gemacht. Es hat einen dynamischen, rauen Sound und wenn ich die Zeit eng zusammenfasse, hat es maximal vier Wochen gedauert … alles ist brilliant zu hören, nichts ist zu kompliziert, nichts zusammengestaucht. Die Gitarren hören sich riesig an, einfach großartig. Wir haben kaum overdubbing gemacht, einfach nur gespielt. I really, really like it."
Das schöne Coverartwork von Péter Sallai ist letztendlich das i-Tüpfelchen des Werks.

'Hell, Fire And Damnation' ist das erste Kronjuwel des noch jungen Kalenderjahres im Segment traditioneller Heavy Metal und somit eine unumgängliche Pflichtanschaffung für jeden SAXON- und Genre-Fan!

(Pit Schneider, Januar 2024)

Tracklist: 1. The Prophecy (Intro) 2. Hell, Fire And Damnation 3. Madame Guillotine 4. Fire And Steel 5. There's Something In Roswell 6. Kubla Khan And The Merchant Of Venice 7. Pirates Of The Airwaves 8. 1066 9. Witches Of Salem 10. Super Charger